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Interviews

„Es wirkte so charmant chaotisch”

Wir haben mit Jörg Schmadtke über Entscheidungen, Köln, sportliche Perspektiven und Karneval gesprochen. Das effzeh.com-Interview.

Jörg Schmadtke © effzeh.com

 

Jörg Schmadtke kann es aber auch gesellig...  © effzeh.com

Jörg Schmadtke kann es aber auch gesellig… © effzeh.com

effzeh.com: Man sieht Sie hier in Belek auch oft alleine und scheinbar nachdenklich in einer ruhigen Ecke des Trainingsplatzes stehen. Was geht Ihnen da so durch den Kopf?

Schmadtke: Manchmal habe ich auch ganz gerne ein bisschen Ruhe. Und ich beobachte halt. Ich versuche dann Dinge wahrzunehmen. Was passiert in der Mannschaft. Oder manchmal beobachte ich nur einen Einzelnen. Und manchmal stehe ich auch nur in der Ecke, und alle denken, ich würde nachdenken, dann träum’ ich so vor mich hin. Passiert auch. (grinst)

effzeh.com: Auf welchen Positionen und in welchem personellen Umfang muss und wird sich der 1. FC Köln – insbesondere im Fall des Aufstiegs – verstärken?

Schmadtke: Sollten wir aufsteigen, werden wir den ein oder anderen Spieler punktuell dazu holen. Aber wir haben eine sehr junge und entwicklungsfähige Mannschaft, die jetzt schon auf einem sehr guten Weg ist. Wir haben Vertrauen und wir trauen der Mannschaft auch einiges zu. Daher werden wir keine wilden Werke machen. Es wird nicht so sein, dass die Trikots, die die Fans dieses Jahr erstanden haben, dann in den Schrank gehören und zwanzig neue kommen. Das werden wir nicht tun. Ganz im Gegenteil, wir werden ganz sachte und punktuell vorgehen.

effzeh.com: Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang die mit ins Trainingslager gereisten Youngster? Wir denken da zum Beispiel an Fabian Schnellhardt oder auch Andre Wallenborn, der im Testspiel gegen Legia Warschau als linker Außenverteidiger zum Einsatz kam.

© effzeh.com

Yannick Gerhardt                  © effzeh.com

Schmadtke: Wir haben ja auch die Jungen mitgenommen, um sie besser kennen zu lernen, und um zu schauen, wie gehen die mit einer Woche Dauerbelastung um. Und was passiert am Ende, was zwischendurch, wenn sie mal ein bisschen müder werden, wie halten die sich, wo müssen wir nochmal ein bisschen nachschieben oder wo nochmal helfen oder reicht es schon – oder halt auch nicht. Yannick Gerhardt ist ein gutes Beispiel für einen Spieler aus den eigenen Reihen, der wurde schon früh gefordert, aber man hat gesehen, dass er es packen kann. Sowohl für uns als auch für die Fans ist es das Allerbeste. Jungs aus dem eigenen Verein, die kennt man, die mag man, da verbindet man eine Geschichte mit. Wir hoffen, dass der ein oder andere Junge das Zeug dazu hat. Dann spannen wir dem das Segel auf, geben Rückenwind. Aber manchmal, wenn es nicht geht, muss man eben auch Qualität dazu nehmen.

effzeh.com: Haben Sie da bereits konkrete Namen im Kopf?

Schmadtke: Wir sind schon dabei, Dinge zu sondieren und zu klären. Wir haben da mehrere Gedanken im Kopf und planen in beide Richtungen, sowohl wenn der Aufstieg nicht funktioniert – wovon wir aber nicht ausgehen – als auch wenn er funktioniert.

effzeh.com: Was muss denn ein Spieler neben fußballerischen Qualitäten mitbringen, damit er für Sie und den 1. FC Köln interessant ist?

Schmadtke: In erster Linie ist schon immer wichtig, dass er die fußballerische Qualität hat. Aber dann muss er natürlich auch in die Mannschaft hineinpassen. Wenn man das hier beobachtet, dann sieht man, dass wir eine richtig tolle Truppe haben. Die Arbeitsmoral ist gut, das Miteinander und Untereinander ist gut. Ich glaube ja, dass wir den ein oder anderen verrückteren Fall auch hier verkraften könnten, weil die Gruppierung so stark ist. Aber man muss bei Verpflichtungen aufpassen, weil es nicht ausschließlich um den Einzelspieler geht, sondern um die Homogenität der Mannschaft. Die Gruppe muss bereit und in der Lage sein, bestimmte Dinge auffangen zu können. Am besten ist da natürlich ein Spieler, der anpassungsfähig ist, der um seine Stärke weiß und diese einbringt. Und der sich mit Haut und Haaren dem 1. FC Köln verschreibt.

effzeh.com: Sie schlossen bereits Wechsel von Spielern des 1. FC Köln an den Niederrhein aus.

Schmadtke: Ja!

effzeh.com: Gilt das auch umgekehrt? Gibt es andere Transfertabus?

Schmadtke: Das ist natürlich auch ein bisschen mit Augenzwinkern zu verstehen. Also das ist schon nicht so ohne, so ein Transfer von Gladbach nach Köln oder andersrum. Da gibt es eine große Rivalität zwischen den beiden Fangruppierungen, aber auch zwischen den beiden Clubs. Das ist ja schon Ende der 70er Jahre entstanden, als man miteinander um Titel gespielt hat. Das muss man ein Stück weit berücksichtigen. Gut, wenn da jetzt ein Spieler wäre, der bei uns wie die Faust auf’s Auge reinpasst, dann würden wir uns darüber trotzdem Gedanken machen, aber es ist dann sicher ein bisschen komplizierter und schwieriger.

Scouting oder Karneval mit Stöger? © effzeh.com

Scouting oder Karneval mit Stöger? © effzeh.com

effzeh.com: Bald ist Karneval Herr Schmadtke, auf welches Kostüm sollten die FC-Fans an Weiberfastnacht achten, wenn sie sich mal mit ihnen unterhalten wollen? Oder feiern Sie in Düsseldorf?

Schmadtke: Nein, wahrscheinlich bin ich auf einer Spielbeobachtung. Da ist Euroleague, an dem Tag (lacht). Aber wenn ich nicht bei einer Spielbeobachtung bin, dann werde ich natürlich in Köln feiern.

effzeh.com: In welchem Kostüm?

Schmadtke: Das weiß ich noch nicht. Anfang Februar haben wir einen Termin, an dem wir uns über Kostüme Gedanken machen. Auch darüber, wie wir auf unserer eigenen Karnevalssitzung auftreten werden.

effzeh.com: Vielen Dank für das Interview und die herrliche Zeit, die wir hier verleben dürfen. Wir sind in einem tollen Hotel und der Fan-Abend hat großen Anklang gefunden. Herzlichen Dank für all das!

Schmadtke: Total gerne! Ich bedanke mich auch recht herzlich, auch für die tolle Unterstützung von euch. Dass ihr uns immer wieder aufrichtet, wenn es für uns auch mal schwer ist. Dann seid ihr da, und das hilft ungemein.

effzeh.com: Herr Schmadtke, wir wünschen Ihnen in unser aller Sinne den maximalen Erfolg für die Zeit beim 1. FC Köln.

Schmadtke: Danke und alles Gute.

 

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