Nach dem etwas verpatzten Start in die 2.Liga, will der effzeh es im DFB Pokal besser machen. Nun gut – dankbar ist die Aufgabe in Unterhaching nicht, aber sind wir denn Leverkusen?
Ausgangslage
Die Medienlandschaft rund um den effzeh bekommt schon Schnappatmung. Der Saisonauftakt wurde mit „nur“ einem Punkt aus zwei Spielen in den Sand gesetzt und glaubt man der ansässigen Presse, wird es bei einer Niederlage in Unterhaching ganz schön unruhig werden. Gerne wird dabei vergessen wie diese Ergebnisse zu Stande kamen. Glücklich war es sicherlich nicht, denn hätte man dieses Glück gehabt, läge man mit 4 Punkten wahrscheinlich auf Tabellenplatz 5 und alle würden vom Aufstieg reden. Stellt sich die Frage was besser ist. Unbestritten wäre die 2. Runde finanziell schon eine Entlastung und so wurde wohl auch der Finanzplan erstellt. Nicht umsonst meldete sich Präsident Werner Spinner, laut Express, das erste mal zu Wort, um die Bedeutung eines Weiterkommens zu betonen. Eine 2. Runde sollte für den 1.FC Köln immer machbar sein. Mit diesem Druck muss die junge Mannschaft nun umgehen.
Spielerisch braucht sie sich nicht zu verstecken, vor keinem in der 2.Liga. Lediglich an der Durchschlagskraft muss man noch feilen, denn der Wille ist dieser Mannschaft nicht abzusprechen.
Nach diesem eher mittelmäßigen Start, käme der Pokal gerade recht, um etwas Selbstbewusstsein zu tanken. Ein lockeres Spielchen beim Berliner AK 07, beim FC Schönberg 95 oder beim SV Falkensee-Finkenkrug – das wäre es gewesen! Aber NEIN – Glücksfee Viola Odebrecht zauberte dem 1.FC Köln so ziemlich das undankbarste Los zu, was man im Moment haben kann.
Glück? Vergiss es!
Der Gegner, die Spielvereinigung Unterhaching, ist wohl die Überraschungsmannschaft der noch jungen Drittliga-Spielzeit 2012/2013 und steht nach dem 5. Spieltag nun schon seit zwei Spieltagen auf dem 1. Tabellenplatz. Nach dem 0:0 zum Auftakt bei Darmstadt 98 folgte ein starkes 3:0 gegen Absteiger Rostock. Der erste Auswärtsdreier seit Mitte September 2011 wurde in Wiesbaden mit 2-0 eingefahren und im darauffolgenden Spiel schlug man den 1.FC Heidenheim zu Hause sehr souverän mit 4:1. Am letzten Wochenende bezwangen die Münchner Vorstädter (Durchschnittsalter 21,9 Jahre) den seit 20 Heimspielen ungeschlagenen Halleschen FC mit 0:1. Nach der drohenden Insolvenz, im Jahre 2010, scheint es nun aufwärts zu gehen beim ehemaligen Bundeligisten.
Personelle Lage
Am letzten Wochenende verletzte sich nun auch Adam Matuschyk und fällt durch seinen Muskelfaserriss 2-3 Wochen aus. Die gleiche Verletzung ereilte schon Adil Chihi im Spiel gegen Sandhausen. Bis auf weiteres muss der FC noch auf Kevin McKenna und Christian Clemens verzichten, für die das Pokalspiel zu früh käme. Ohne Vier geht es also nach München. Ob Thomas Kessler schon wieder auf der Bank Platz nehmen darf steht noch nicht fest, dafür ist aber definitiv Tobias Strobl einsatzfähig, der eine Alternative für Adam Matuschyk sein könnte. Allerdings machte Stanislawski, während der Woche, auch den ganz jungen Kräften wie Kübler, Przybylko und Hector Mut, die ihre Sache gegen Arsenal London mehr als gut machten und sich Einsatzzeiten ausrechnen dürfen. Ob dies nun tatsächlich schon am Samstag geschieht, bleibt abzuwarten.
Die SpVgg Unterhaching muss verletzungsbedingt auf Roland Sternisko (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Mike Niebauer (Aufbautraining nach Mittelhandbruch)und Jonas Hummels( Trainingsrückstand nach Kreuzbandriss) verzichten.
Ausblick
Tocotronic sangen mal ein Lied, als sie noch gute Musik machten, das da hieß: „Es ist egal, aber…“, um dann fortzuführen „so will ich´s doch nicht haben“. Diese rudimentäre Textzeile erzählt eigentlich das gesamte Innenleben eines FC-Fans in dieser Saison. Im Prinzip ist es echt egal, so lange man gut spielt und sich zerreißt. Die Truppe ist jung und bei weitem noch nicht so eingespielt, wie es muss, um eventuell wirklich mal nach den Sternen zu greifen, auch wenn es ihr zu wünschen wäre.
Tabellarisch betrachtet ist U´haching lediglich 4 Plätze vom FC entfernt. Das ist nichtmals eine kleine Welt. Man spürt den Atem schon. Die Münchner können mit einer ziemlich breiten Brust aufs Feld marschieren, getragen von 15.000 Fans, die auch einen Mordsradau machen können. Man darf also nicht so vermessen sein und denken man sei der große Favorit, denn das ist der FC schon lange nicht mehr. Doch wenn man mit diesem Bewusstsein darunter fährt und sein Spiel durchbekommt mit Kratzen und Beißen, dann ist die 2. Runde möglich. Und nur so ist sie möglich und nur so will ich es haben. Weniger weil man dann eine Runde weiter ist, eher des Erfolgserlebnisses wegen. Denn danach wäre dieser Mannschaft eine Menge zuzutrauen.
Stimmen der Redaktion
Zyrock: Die Situation ist schwierig, denn Unterhaching ist ein schwieriger Gegner, den man auf keinen Fall unterschätzen darf. Außerdem brauchen die Jungs nach den ersten beiden Ligaspielen dringend das Erfolgserlebnis, um das sie sich in den letzten Minuten gegen Sandhausen selbst gebracht haben. Wichtig dafür ist vor allem, dass die Offensive an Präzision gewinnt. Gegen Sandhausen war zwar der Zug zum Tor da, den ich gegen Braunschweig noch vermisst habe, aber die Chancen wurden nicht genutzt. Wenn sich das in Unterhaching ändert, ist die zweite Pokalrunde drin, so lange alle über die komplette Zeit konzentriert bleiben. Aussetzer eines einzelnen Spielers darf es genausowenig geben, wie kollektive Pausen nach einem eventuellen Führungstor.
Clonelow: Unterhaching? Das ist doch das gleiche wie Sandhausen. Ein paar tausend Einwohner und irgendwo im Süden. Also nach 90 Minuten 1-1…..nach 120 dann 1-4
Drei mal trifft der Thelen. Der macht das schon der Kurze. Wenn er denn spielt. Und wenn nicht und wir verlieren? Dann war der Stani Schuld.
donluka: Der KStA schrieb (wurde mittlerweile korrigiert), dass Haching aus 4 Spielen 13 Punkte geholt hat. Was für 4 Spiele mehr als ungewöhnlich, weil unmöglich ist. Daher hab ich ein gutes Gefühl und tipp mal 3:0 für den effzeh.
taneu: Es ist Pokal. Endlich. Das einfachste Mittel, sich für Europa zu qualifizieren.