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Spielerportraits

Neuzugang Elvis Rexhbecaj: Aus dem Kosovo über die Autostadt nach Köln

Der 1. FC Köln hat den zweiten Winterneuzugang unter Dach und Fach gebracht: Elvis Rexhbecaj kommt auf Leihbasis aus der Auto- in die Domstadt. Wir stellen euch den Mittelfeldspieler im Porträt vor.

Foto: Cathrin Mueller/Getty Images

Mittlerweile ist sein früherer Schützling auf dem Weg zu einem gestandenen Bundesliga-Profi, für dessen Dienste sich dem Vernehmen nach auch der FC Augsburg interessiert haben soll. Noch im Mai hatte der VfL Wolfsburg seinen Vertrag bis 2023 verlängert. Marcel Schäfer, Sportdirektor bei den Grün-Weißen, sagte damals: „Elvis hat sich in den vergangenen Jahren toll und vor allem kontinuierlich entwickelt und den Sprung vom Jugend- zum Bundesliga-Fußballer geschafft, ohne den Fokus für die wesentlichen Dinge zu verlieren. Er arbeitet hart, ist sehr lernbegierig und noch nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen.”

Mentalität und Laufstärke zeichnen den Neuzugang des 1. FC Köln aus

Aus Wolfsburger Zeiten stammt auch die Mentalität des Linksfußes, die er über Jahre entwickelte und in die auch seine familiäre Geschichte mit reinspielte. Er versuche, “immer alle mitzureißen”, sagte er gegenüber dem Sportbuzzer. Diese Eigenschaft komme laut ihm aus seiner Jugendzeit, in der er sich immer herankämpfen musste – und natürlich auch von seinem Vater.

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Der 1. FC Köln wird sich fortan auf die Laufstärke freuen können, die zu den Stärken Rexhbecajs gehört. Als defensiver Mittelfeldspieler füllt er viele Lücken, arbeitet nach vorne und nach hinten und spult dabei ähnlich wie seine neuen Teamkollegen Jonas Hector und Ellyes Skhiri ordentlich Kilometer ab. „Ich wurde früher schon dafür gelobt”, erklärte der Läufer dem Sportbuzzer und lieferte gleich eine nicht alltägliche Erklärung hinterher: „Mein Bruder und ich sind, als wir noch Kinder waren, immer mit dem Fahrrad zum Training gefahren. Jeden Tag – egal, wie das Wetter war. Für eine Strecke hat man gut 20 Minuten gebraucht, es kann sein, dass das mit dafür gesorgt hat, dass mir die Läufe keine Probleme bereiten.”

Seine Vielseitigkeit als Trumpf

In den letzten zwei Jahren entwickelte sich der 22-Jährige dabei zu einem vielseitig einsetzbaren Mittelfeldspieler, der die Optionen im Herz des Kölner Fußballs nun vergrößert. Dadurch, dass er in der Vergangenheit mit Trainern wie Martin Schmidt, Bruno Labbadia und Oliver Glasner zusammenarbeitete, ist er mit dem offensiven Nach-vorne-Verteidigen bestens vertraut – in der Rückrunde könnte darin ein entscheidender Ansatz für Markus Gisdol liegen. Der Kölner Trainer vertraute bereits bei seinen vorherigen Stationen auf ein lauf- und zweikampfstarkes Mittelfeld, das den Gegner unter Druck setzt und Ballgewinne forciert. Diese Aufgabe dürfte Rexhbecaj entgegenkommen, wie er in seinem letzten Pflichtspiel am sechsten Spieltag der Europa League gegen Saint-Étienne unter Beweis stellte.

Foto: Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images

Sportlich war das Spiel bedeutungslos, weil die “Wölfe” bereits für die Zwischenrunde qualifiziert und die Gäste ausgeschieden waren. In der 4-1-4-1/4-3-3-Grundordnung, die Glasner sich für sein Team überlegt hatte, spielte Rexhbecaj den tiefen Sechser. Er zeigte, dass er sich auf dieser Position wohlfühlte, indem er sowohl die Tiefe verteidigte als auch aggressiv nach vorne austrat, um den ballführenden Gegner unter Druck zu setzen. Als Verbindungsspieler war er auch in den Spielaufbau eingebunden, auch wenn in diesem Spiel nicht alles funktionierte. In seinen weiteren Bundesliga-Einsätzen in der Vergangenheit kam er auch auf anderen Positionen zum Einsatz, sogar als Außenverteidiger lief er bereits auf.

Auf den ersten Blick sinnvoll, aber wo soll er spielen?

Der 1. FC Köln hat mit ihm einen noch entwicklungs-, aber bereits konkurrenzfähigen Mittelfeldspieler verpflichtet, der die Optionen für Markus Gisdol erhöht. Mit Skhiri, Hector, Verstraete, Höger und Rexhbecaj verfügt der Tabellen-Fünfzehnte nun über mehrere Möglichkeiten, sein zentrales Mittelfeld zu besetzen. Von daher ist der Transfer durchaus sinnvoll, wenngleich Akteure wie Koziello, Hauptmann und Schaub momentan immer noch auf der Gehaltsliste stehen und noch keinen neuen Verein gefunden haben. Spannend wird zudem sein, ob Gisdol an der zuletzt erfolgreichen Kombination aus Skhiri, Hector und Drexler im Mittelfeldzentrum rüttelt.

Möglicherweise könnte er das Zentrum durch Rexhbecaj verstärken und Drexler auf die Außen postieren. Wie genau sich der 22 Jahre alte Neuzugang einfügt, wird also die Zukunft zeigen – in jedem Fall ist es dem FC gelungen, für die nächsten anderthalb Jahre einen geerdeten und belastungsfähigen Spieler zu holen, der die wirklich harten Seiten des Lebens kennt und zusammen mit seiner Familie schon ganz andere Probleme bewältigt hat.

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