Nach seiner Zeit bei Roter Stern musste er trotz guter Kritiken etwas auf seinen neuen Arbeitgeber warten: Das Interesse aus Sofia, Danzig, Middlesbrough oder Evian zerschlug sich, doch nach einem kurzen Probetraining unterbreitete Baryssau dem Linksverteidiger im Februar 2014 einen Dreijahresvertrag. Sein Debüt beim weißrussischen Serienmeister hätte besser nicht verlaufen können: Im Supercup gegen den FC Minsk erzielt der Serbe mit einem Freistoß das goldene Tor des Tages und verhilft seinem neuen Klub stante pede zum nächsten Titel. Beim Verein des ehemaligen Bundesliga-Stars Aliaksandr Hleb avanciert Mladenovic zum Stammspieler und holt fünf Titel in zwei Jahren. In 41 Ligaspielen gelingen dem Offensivverteidiger vier Tore, auch dank seiner Vorlagen ist der Linksfuß ein Schlüsselspieler des weißrussischen Spitzenklubs, der auch durch die Leistungen des Serben zweimal in Folge in die Champions League einzieht. „Mladenovic war ein wichtiger Faktor in BATE Baryssaus erfolgreichen Qualifikation“, urteilte auch das Onlinemagazin futbolgrad.com.
“Einen starken Schuss, sehr torgefährlich”
An diese Leistungen knüpfte der schnelle Serbe auch in der aktuellen Gruppenphase an: In den sechs Partien für die Weißrussen kam er auf eine Durchschnittswertung von 7,06 bei whoscored.com. Seine Sternstunde hatte Mladenovic beim Heimspiel gegen den AS Rom: Mit zwei wunderbaren Treffern schockte der Linksverteidiger den italienischen Spitzenklub, am Ende sorgte der Underdog durch das überraschende 3:2 für eine Sensation. „Ich fühle mich großartig nach solch einem Spiel, es sind phänomenale Eindrücke. Ich bin immer noch etwas geschockt nach dem Doppelpack“, gab der Serbe danach unumwunden zu. Sein Trainer sah das etwas nüchterner: „Filip hat einen starken Schuss und ist sehr torgefährlich“, war BATE-Coach Aleksandr Yermakovich nicht überrascht über den starken Auftritt seines Schützlings.
Eine Leistung, die Mladenovic nicht nur zurück in die Nationalmannschaft verhalf, sondern auch ins Schaufenster auf der europäischen Bühne stellte. Der AC Mailand um den ehemaligen serbischen Nationaltrainer Sinisa Mihajlovic, der dem Linksverteidiger einst zum Debüt verhalf, soll angeblich interessiert gewesen sein. „Er ist ein Spieler, der perfekt zu einem Team aus der Europa League oder sogar Champions League passen würde“, sah footballski.fr in einer In-Depth-Analyse das Potenzial des 24-Jährigen. „Er kann sich noch entwickeln, auch wenn er schon nah an seinem Limit ist. Filip hat bis jetzt nicht jedes Wochenende auf höchstem Level gespielt, so dass er noch Luft nach oben hat. Der Serbe hat zudem Wertsteigerungspotenzial“, heißt es in dem Porträt. Das wird er nun in Köln unter Beweis stellen dürfen – denn für kolportierte 1,5 Millionen Euro sicherte sich der effzeh die Dienste des Linksverteidigers. Kein Riesen-Investment, bedenkt man Mladenovics bisherige Leistungen und die Suche vieler Vereine nach geeigneten Außenverteidigern.
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Hleb glaubt an ihn
Zweifel, dass sich der Serbe in der Bundesliga durchsetzen könnte, zerstreut ein Teamkollege. „Er ist ein guter Fußballer, das hat er bei BATE bewiesen. Dass er ein Angebot aus der Bundesliga bekommen hat, überrascht mich nicht. Ich hoffe, dass er die Disziplin und den Charakter hat. Und dass er die nötige Unterstützung bekommt, um es zu packen“, zeigt sich Aliaksandr Hleb gegenüber der „Bild“-Zeitung von den Qualitäten des 24-Jährigen überzeugt. „Er ist sehr laufstark und in Borissow immer die linke Seite rauf unter gelaufen. Seine Flanken sind gefährlich. Dazu ist er ein guter Zweikämpfer“, so der Ex-Stuttgarter, der auch beim FC Arsenal aktiv war. Den Schritt aus einer kleineren Liga traut Hleb seinem Ex-Teamkollegen zu: „Köln ist eine gute Adresse für Filip. Natürlich ist die Bundesliga viel stärker als die Liga in Weißrussland. Das wird eine Herausforderung.“
An einer breiten Brust wird es Mladenovic bei dieser Herausforderung auch dank der netten Worte des bekanntesten weißrussischen Fußballers jedenfalls nicht mangeln. Der Serbe darf ja schließlich jetzt für einen feinen Verein antreten.
“Filip ist wie gemacht für die Bundesliga” – das effzeh.com-Interview mit BATE-Experte Quentin