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Ehrentribüne

Ein Leben mit Podolski (5): Der kölsche Exportweltmeister

Das letzte Länderspiel im März, ein Wechsel nach Japan im Juli: Lukas Podolskis illustre Karriere klingt langsam aus. Das Produkt “Poldi” hat es aber zu Weltruhm geschafft, wie der letzte Teil unserer Serie zu #TschöPoldi beschreibt.

Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Podolski: Ein Modelabel, ein Song, eine Kolumne

Ein Jahr später veröffentlichte Podolski zusammen mit Mo-Torres und der Band Cat Ballou einen Song über seine Stadt Köln, den er anschließend ebenfalls überdurchschnittlich häufig erwähnte. Zu Beginn des Jahres 2017 startete seine Kolumne bei der neu erscheinenden “Fussball Bild”, in der Podolski noch einmal mehr Medienpräsenz bekam. Es kann natürlich kein Zufall sein, dass er sich an vielen Dingen beteiligt, schließlich steht das Produkt Podolski für viele Dinge, die für Werbetreibende interessant sind: Authentizität, Heimatverbundenheit und eine gewisse Bodenhaftung, die bisweilen als Schlichtheit oder Bauernschläue interpretiert wird. Podolski selbst ist kein Einfaltspinsel, wie er oftmals dargestellt wird – seine Business-Strategie (und davon muss man ja bei ihm mittlerweile sprechen) verläuft durchaus erfolgreich, auch wenn er vielleicht ein wenig zu präsent ist.

Seine Karriere wird er ab dem Sommer nicht in der Türkei fortsetzen, fortan zieht es ihn nach Japan, wo er dem Vernehmen nach zum Topverdiener aufsteigen wird. Wie so oft war es nicht die Entscheidung gegen Galatasaray, sondern für seine Zukunft – Äußerungen über die politische Situation der Türkei vermied er dabei wie gewohnt. Es würde auch nicht zu Podolski passen, wenn er auf einmal zum politisch Aktiven wird.

Wahrnehmungsschwierigkeiten in Fußball-Deutschland

Die Woche rund um sein Abschiedsspiel wird naturgemäß von jeder Menge Lobhudeleien und Huldigungen begleitet, in denen Journalisten, die sich in den letzten Jahren eher kritisch zeigten, Podolski zu Füßen werfen. Generell ist seine Wahrnehmung in Deutschland sehr speziell: Während in anderen Ländern 130malige Nationalspieler und Weltmeister uneingeschränkten Heldenstatus genießen, muss sich Podolski immer rechtfertigen. Der englischsprachige Wikipedia-Artikel weist ihn dabei als “einen der besten Spieler seiner Generation” aus, während er in Deutschland einfach nur als “deutscher Fußballspieler” geführt wird. Es wird Deutschland auch nach Podolskis Karriereende noch beschäftigen, wie der Junge aus Bergheim zu dem werden konnte, was er ist. Zum Schluss sei noch angemerkt: Lukas Podolski hat den Kölner Fußball geprägt wie niemand zuvor in der Moderne, er ist eine der größten Figuren der Vereinsgeschichte und ein echter Kölscher Jung. Wie er im Rest von Fußball-Deutschland gesehen wird, ist ja eigentlich egal.

Hier geht es zu den anderen Teilen der Podolski-Serie:
→ Ein Leben mit Podolski (1): Mit Urgewalt ins Rampenlicht
→ Ein Leben mit Podolski (2): Einmal Bayern und zurück
→ Ein Leben mit Podolski (3): Ein Ende mit Schrecken
→ Ein Leben mit Podolski (4): Unterwegs und doch am Ziel
→ Ein Leben mit Podolski (5): Der kölsche Exportweltmeister

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