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Nachspiel

Effzeh verschenkt zwei Punkte in Duisburg

Trotz großer Überlegenheit über neunzig Minuten kam der 1. FC Köln am Montagabend beim MSV Duisburg nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus.

© effzeh.com
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Trotz großer Überlegenheit über neunzig Minuten kam der 1. FC Köln am Montagabend beim MSV Duisburg nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. Dustin Bomheuer egalisierte mit einem Kopfballtor in der Nachspielzeit den Führungstreffer von Thomas Bröker.

Ausgangslage

Der effzeh war nach der ernüchternden Niederlage gegen Aufstiegskonkurrent Kaiserslautern mit einem späten Tor gegen den VfR Aalen auf die Siegerstraße zurückgekehrt und lag vor dem Spieltag punktgleich mit den Pfälzern auf dem vierten Tabellenplatz. Durch den Sieg des FCK gegen den SC Paderborn am Samstag war der Geißbockklub allerdings im Montagsspiel unter Zugzwang, um den Anschluss an den Relegationsplatz zu halten.

Der Gegner aus Duisburg, immerhin die drittbeste Rückrundenmannschaft der Liga vor dem 30. Spieltag, hatte nur eins der letzten acht Spiele verloren und die letzten drei Begegnungen auf eigenem Platz gewinnen können. Mit neun Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge standen die Meidericher mit beiden Beinen fest im Mittelfeld der Tabelle.

Personelle Lage

Im Vergleich zur Vorwoche gegen Aalen veränderte Trainer Holger Stanislawski die Startaufstellung auf drei Positionen. Für die gelbgesperrten Tobias Strobl und Anthony Ujah rückten Adam Matuschyk und Thomas Bröker in die erste Elf, außerdem ersetzte Adil Chihi Daniel Royer auf dem Flügel. Kacper Przybyłko musste in Spiel eins nach seinem erlösenden Tor in der Nachspielzeit wieder auf der Bank platznehmen.

Auf der anderen Seite nahm auch MSV-Trainer Kosta Runjaic drei Änderungen vor. Jürgen Gjasula, Goran Sukalo und Kevin Wolze machten Platz für Andreas Ibertsberger, Tanju Öztürk und Maurice Exslager.

Spielverlauf

Der effzeh begann vor 27.029 Zuschauern in der Schauinsland-Reisen-Arena offensiv und hätte bereits nach fünf Minuten in Führung gehen können. Stefan Maierhofer verpasste den Ball nach einer Hereingabe von Bröker von der rechten Seite frei vor dem Tor jedoch knapp. Eine Minute später suchte Bröker selbst sein Glück, seinen Lupfer über Torhüter Felix Wiedwald köpfte Dustin Bomheuer aus der Gefahrenzone. Ein weiterer Schuss des bemühten Offensivspielers verfehlte das Tor kurz danach nur knapp.

Duisburg fand nach einer schlechten Anfangsphase langsam ins Spiel und erspielte sich trotz weiterer Überlegenheit erste Chancen, ein Torschuss des Ex-Kölners Daniel Brosinski (10.) blieb aber ebenso ungefährlich, wie ein sehenswerter Seitfallzieher von Exslager (22.). Stattdessen nutzte Bröker einen unnötigen Ballverlust von Brosinski am eigenen Strafraum und zog von der linken Strafraumkante ab, der Ball drehte sich um den hilflosen Wiedwald herum ins lange Eck zur verdienten Führung (23.).

Auch nach der Führung blieben die Kölner die spielbestimmende Mannschaft, Duisburg brachte Timo Horn mit Schüssen aus der zweiten Reihe weiter nicht in Verlegenheit. In der 70. Minute hatte der effzeh allerdings Glück, als Horn den Ball am Strafraumrand sicherte und Bröker den Duisburger Sören Brandy unnötig mit einem Bodycheck zu Boden brachte. Schiedsrichter Knut Kircher verzichtete auf den Elfmeter, über den sich Bröker nicht hätte beschweren dürfen.

Auf der anderen Seite erhöhte die Mannschaft aus der Domstadt den Druck wieder, Christian Clemens schoss nach halbhohem Zuspiel jedoch genau auf Wiedwald (72.). Den Kopfball nach der fälligen Ecke lenkte Maierhofer eine Minute später knapp am Tor vorbei. Durch die knappe Führung blieben Konter der Duisburger gefährlich, Horn musste in der 77. Minute einen gefährlichen Aufsetzer von Timo Perthel aus der zweiten Reihe aus dem unteren Toreck fischen.

Wenig später hatte der engagierte Clemens die größte Chance zum 2:0, als er Branimir Bajic im Laufduell stehen ließ und alleine auf das Tor zulief. Nach einer Grätsche von Bajic schloss Clemens noch ab, verfehlte das Tor aber knapp auf der linken Seite. Diesmal hatten die Duisburger Glück mit der Entscheidung des Schiedsrichters, der Bajic für sein klares Foul als letzter Mann auch die Rote Karte hätte zeigen können.

Als das Spiel fast schon vorbei war, bestraften die bis dahin über weite Strecken deutlich unterlegenen Gastgeber schließlich die miserable Chancenauswertung des 1. FC Köln. Nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld, bei dem sogar Torhüter Wiedwald mit nach vorne gekommen war, köpfte Bomheuer zum glücklichen Unentschieden ein, Horn konnte dem Ball nur noch hinterhergucken.

Spieler im Fokus

Timo Horn – Auch in seinem 30. Ligaspiel überzeugte der junge Torhüter und war da, als er gebraucht wurde. Beim Gegentor blieb er auf der Linie, weil der Fünfer voll war und beraubte sich dadurch der einzigen Abwehrmöglichkeit.

Christian Clemens – Neunzig Minuten ein Aktivposten in der Offensive, diesmal allerdings ohne das nötige Glück.

Thomas Bröker – Vor seinem Tor mit viel Druck nach vorne, bei seinem Tor absolut kaltschnäuzig. Danach nur noch durch seinen unnötigen Check gegen Brandy aufgefallen.

Stefan Maierhofer – Ohne Ujah als Sturmpartner zu oft in Situationen, die er aufgrund seiner fehlenden Geschwindigkeit und Technik nicht meistern kann. Trotzdem immer bemüht.

Fazit

“Wir haben zehn, zwölf Hundertprozentige, wir sind drückend überlegen, aber so ist Fußball”, resümierte Stani nach dem Spiel und sprach damit aus, was alle dachten. Nachdem in dieser Saison häufig das Glück in der Schlussphase auf Kölner Seite war, hatte der effzeh diesmal das Nachsehen und konnte sich dabei nicht beschweren: “Wir vergeben zu viele klare Situationen, da müssen wir uns an die eigene Nase packen.”

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Das späte Unentschieden bedeutet einen klaren Rückschlag im Kampf um den Relegationsplatz, vier Spieltage vor Saisonende hat Kaiserslautern nun zwei Punkte und elf Tore Vorsprung in der Tabelle. Christian Clemens betonte aber, dass sich die Mannschaft davon nicht einschüchtern lässt: “Abhaken, weitermachen. Wenn wir jetzt aufgeben, müssen wir die nächsten vier Spiele nicht spielen.”

Im heimischen Stadion kann der effzeh gegen 1860 München, die seit drei Spielen auf einen Sieg warten und zuletzt zwei Mal in Folge verloren haben, den nächsten Angriff auf den Relegationsplatz einleiten. Kaiserslautern muss am Montagabend zu Energie Cottbus und auf das Ergebnis aus Köln reagieren.

MSV Duisburg: Wiedwald – Brosinski, Bomheuer, Bajic, Ibertsberger (62. Gjasula) – Koch (73. Dum), Öztürk – Brandy, Perthel – Exslager (81. Baljak), Jovanovic

1. FC Köln: Horn – Brecko, Maroh, McKenna, Hector – Matuschyk, Lehmann – Chihi (72. Royer), Clemens, Bröker (90. Nascimento)  – Maierhofer (77. Przybylko)

Tore: 0:1 Bröker (23.), 1:1 Bomheuer (90.+2)

Gelbe Karte: Brandy – Lehmann

Zuschauer: 27.029

Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg)

Anm. d. Red.: In einer früheren Version dieses Artikels wurde angeführt, Duisburg sei die zweitbeste Rückrundenmannschaft. Das ist natürlich nicht richtig, die zweitbeste Rückrundenmannschaft ist der 1. FC Köln (hinter Hertha BSC), der MSV Duisburg steht in der Rückrundentabelle auf Platz drei. Der Fehler ist korrigiert, wir bitten um Entschuldigung.

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