1. FC Köln empfängt den VfB Stuttgart: Mit Minimalismus gegen die Häme
Am 25. Spieltag erwartet den 1. FC Köln mit dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart die nächste schwere Aufgabe, um noch an die vorderen Ränge anzuschließen – zwischenzeitlich waren die Schwaben auch tief in der Krise, ein Zwischensprint nach Trainerwechsel bringt allerdings kurzfristig Beruhigung.
Im Gegensatz zu vielen anderen Mannschaften, die aktuell im Abstiegskampf stecken (Grüße nach Mainz und Wolfsburg), scheint man sich in Stuttgart gesagt zu haben, dass man diese Situation komplett annimmt und notfalls auch mit unattraktivem und sehr sicherheitsbedachtem Fußball zum Erfolg kommen möchte. Gewiss: Drei 1:0-Siege in Folge zeugen nicht von Spektakel, ab und an hatte der VfB auch das nötige Glück – das wollen wir nicht unter den Tisch fallen lassen. Doch Korkut hat es geschafft, mit der Installation eines klassischen 4-4-2, das sich viel über klare Abläufe und Balance definiert, den Abwärtstrend zu stoppen.
Viele gute Duos beim VfB Stuttgart
Die erste Entscheidung war dabei, die Innenverteidigung dabei aus Pavard und Baumgartl, zwei individuell sehr starken und dennoch sehr jungen Spielern, zusammenzusetzen. Mit Badstuber und Ascasibar im defensiven Mittelfeld verfügt der VfB nun darüber hinaus über ein gut funktionierendes und sich gut ergänzendes Duo – Badstuber als zweikampf- und passstarker Absicherer, Ascasibar als dynamischer und laufstarker Taktgeber.
Szene aus dem Hinspiel | Foto: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images
Kapitän Christian Gentner spielt mittlerweile auf dem rechten Flügel und kann dort seine Offensivstärke ausspielen, mit Neuzugang Erik Thommy verpflichteten die Schwaben mehr Torgefahr durch Standards und Dribblings. Beim 1:0-Erfolg über Eintracht Frankfurt traf Thommy zum Sieg. Und dann wäre da noch die Doppelspitze aus Rückkehrer Gomez und Ginczek, die zwar beide ähnliche Stürmertypen sind, sich aber relativ gut ergänzen und auch beide schon Siegtreffer beisteuern konnten.
Das ist jetzt alles nichts bahnbrechend Revolutionäres, was Korkut in Stuttgart auf die Beine gestellt hat – für die Situation und das vorhandene Personal im Schwabenland scheint er allerdings aktuell genau der Richtige zu sein. Es ist natürlich fraglich, inwieweit das Stuttgarter Hoch nun von Dauer ist, aber die Häme, die ihm entgegen gebracht wurde, erscheint deplatziert und nicht zu rechtfertigen.
Wer wird beim 1. FC Köln rechtzeitig fit?
Und beim effzeh? Dort ist der Trainerwechsel schon einen Moment her, sodass mittlerweile sogar erste Bilanzen der Ära Ruthenbeck die Runde machten. Fest steht: Der ehemalige U19-Coach holte aus zehn Spielen 14 Punkte und brachte die “Geißböcke” somit bisher zumindest wieder auf Augenhöhe mit dem HSV. Der etwas überraschende Auswärtssieg in Leipzig sorgte in der Domstadt unterdessen für das leichte Aufflackern des Prinzips Hoffnung, dass der 1. FC Köln doch noch irgendwie die Klasse halten könnte.
Befeuert wurde dies unter anderem dadurch, dass mit Marcel Risse und Leonardo Bittencourt zwei der individuell besten Kölner wieder fit sind – ob Rechtsfuß Risse am Sonntag allerdings wird spielen können, war unter der Woche fraglich, da die Muskeln zwickten. Personell war die Lage tatsächlich schon einmal besser beim effzeh: Torjäger Simon Terodde, im Winter aus Stuttgart verpflichtet, klagte einige Tage vor der Partie über Erkältungsbeschwerden, sodass auch nicht absehbar ist, ob er gegen seine alte Mannschaft im Vollbesitz seiner Kräfte wird sein können, einige andere Spieler fehlten ebenfalls erkältet.
Hoffnung sollte dem effzeh allerdings geben, dass die Moral der Mannschaft noch intakt ist – das bewies der Auswärtssieg nach Rückstand zuletzt. Weiterhin ist positiv, dass Vincent Koziello und Yuya Osako eine weitere gemeinsame Trainingswoche, in der beide fit waren, hinter sich haben – dem kleinen Franzosen und dem etwas größeren Japaner kommen in der Kölner Offensive entscheidende Rollen zu.
Foto: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images
Gegen den VfB dürfte damit zu rechnen sein, dass die Stuttgarter als Gastmannschaft mit vier ungeschlagenen Spielen im Rücken erst einmal abwarten dürften, was ihnen denn der effzeh so anbietet – Ruthenbecks Mannschaft muss gewinnen, Korkuts Truppe darf kontern. Darauf zu hoffen, dass im Schwabenland nun nach dem Zwischensprint die Zügel etwas lockerer gehalten werden, wäre fahrlässig – der unbedingte Druck liegt aber dennoch beim effzeh.
Statt wie eigentlich terminiert am Sonntag tritt der 1. FC Köln bereits am Freitag...
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