Im Unterschied zur letzten Saison, als Sie mit Max Finkgräfe lediglich einen Spieler von außerhalb dazu holten, haben Sie sich diesmal mit vier externen Neuzugängen verstärkt …
… eigentlich sogar fünf, wenn man Jaka Cuber Potocnik hinzurechnet, der im März von Olimpija Ljubljana zu uns kam, ein slowenischer U17-Nationalspieler, der im Sturmzentrum, aber auch auf der Zehn spielen kann und uns mit seinem Tor den Mittelrheinpokal gesichert hat.
Was lässt sich zu den übrigen externen Neuzugängen sagen?
Arda Süne ist ein torgefährlicher Mittelfeldspieler, der aus Leverkusen zu uns gewechselt ist. Tidiane Toure kommt von Holstein Kiel, ein Spieler mit einem guten Tempo und hoher Laufbereitschaft, der hinten rechts, aber auch offensiv einsetzbar ist. Phil Thieltges hat bislang in Elversberg gespielt, ein entwicklungsfähiger, lernwilliger Spieler, der im zentralen oder offensiven Mittelfeld zu Hause ist. Jesper Penterman ist aus Wehen zum FC gewechselt, hat dort zahlreiche Tore erzielt, ist aber auch als Vorbereiter in Erscheinung getreten. Er kann im Sturmzentrum, aber auch auf den offensiven Außenpositionen spielen.
Im Kader Ihrer U19 befinden sich 27 Spieler. Warum diese Größe?
Ja, der Kader ist recht breit aufgestellt, allerdings haben unsere Vorbereitungsgegner aus Leipzig, Hoffenheim und Mönchengladbach noch größere Kader. Die Erfahrung zeigt einfach, dass in einer Saison der ein oder andere Spieler aufgrund von Verletzungen oder Erkrankungen wegbrechen kann und da braucht es Alternativen. Das haben wir schon in der Vorbereitung zu spüren bekommen, in der ich noch kein einziges Training mit voller Besetzung durchführen konnte. Wir hatten nur einmal eine Trainingsgruppe mit 19 Feldspielern und drei Torhütern, sonst standen weniger Spieler zur Verfügung.
Stefan Ruthenbeck, der Trainer der U19 des 1. FC Köln (Foto: René Schiffer/1. FC Köln)
Hinzu kommt, dass wir sehr viele Jungjahrgänge dazu genommen haben. 15 Spieler des Kaders gehören dem 2005er Jahrgang an, Torwart Alessandro Blazic ist sogar noch ein Jahr jünger. Und es gibt eben immer Dinge, die dazwischenkommen können. Die Schule fängt wieder an, dann kommen Klassenfahrten, irgendwann auch der Abistress. Und – wir haben auch Spieler mit einer längeren Verletzungshistorie wie Luis Cortijo-Lange oder auch Justin Diehl. Das ist auch zu berücksichtigen.
Cortijo-Lange und Diehl sind Stürmer, ebenso wie Jesper Penterman und Marzouk Kotya Fofana. Alle haben oder hatten mit Verletzungen zu kämpfen. Ist das vielleicht ein Grund, warum es eine ganze Reihe von Spielern im Kader gibt, die im Sturmzentrum spielen und als mögliche Alternativen dienen könnten?
Das hat eher taktische Gründe, denn wir wollen in der neuen Saison mit zwei Spitzen spielen. In der Spielerausbildung in Deutschland gibt es seit geraumer Zeit das Thema, dass uns die echten 9er fehlen, deutschlandweit und auch beim DFB. Wir versuchen dieses Thema anzugehen und beabsichtigen, das Sturmzentrum mit zwei Spielern zu besetzen, um dort zwei zentrale Anspielstationen zu haben, die im weiteren Verlauf des Angriffs als Abnehmer und Vollstrecker im Strafraum fungieren können.
“Aber entscheidend bleibt die Ausbildung der Spieler. Sie bestmöglich zu entwickeln und sie dabei zu unterstützen, den nächsten Schritt zu gehen, der vielleicht den ein oder anderen in die Profiabteilung führen wird, bleibt unsere wichtigste Aufgabe.”
Und zur Kaderstruktur in der Offensive: Wir haben im Offensivbereich einige Spieler, die im Sturmzentrum spielen können, aber eben auch andere Positionen einnehmen können. Ich denke da an Jesper Penterman, der genau wie Damion Downs auch über außen kommen kann. Und an Jaka Cuber Potocnik, der auch als 10er hinter den Spitzen spielen kann. Aber nochmal: Unsere Absicht ist es, die Offensive mit zwei Stoßstürmern zu besetzen. Und vielleicht gelingt es uns dadurch erneut, den ein oder anderen Spieler interessant für die Profiabteilung zu machen.
Ein Spielsystem, das sich an den Profis orientiert