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Geißbockheim

Die Konkurrenz im Sturm

Die Konkurrenzsituation im Sturm des effzeh ist wohl einmalig. Kann sich Osako hier durchsetzen?

Letztendlich bekam der effzeh dann doch einen WM-Teilnehmer. Mit der Verpflichtung von Yuya Osako verstärkt man sich offensiven Bereich vor allem in der Breite. Der Wechsel vom TSV 1860 München an den Rhein wurde am 5. Juni bekannt gegeben und der Spieler mit einigen Vorschusslorbeeren bedacht. Der Stürmer selbst freut sich vor allem auf die “fantastischen Fans” Herzlich Willkommen, Yuya Osako!

Dabei kamen doch so einige Zweifel an einem Wechsel nach Deutschland beim Japaner auf, als er sich das erste Zweitligaspiel der Löwen beim FSV Frankfurt anschaute. Kleines Stadion, knapp 6.000 Zuschauer, Rumpelfußball im Existenzkampf – das sollte die große Bühne sein auf der auftreten möchte? Letztendlich siegte aber seine Neugier und Abenteuerlust es auch in Deutschland zu versuchen wie er der AZ München verriet: “In meinem Fall war es so, dass ich es einfach versuchen wollte, weil es nicht viele japanische Stürmer in Deutschland gibt. Shinji (Kagawa, Anm. d. R.) hat dafür gesorgt, dass japanische Spieler in Deutschland anerkannt wurden. Er hat den Weg geebnet für andere Spieler. Ich hoffe, dass ich für den Nachwuchs ebenfalls ein Vorbild sein kann.”

Sein Berater Thomas Kroth hält große Stücke auf den Stürmer und verriet vor seinem Wechsel zum TSV 1860 der TZ München: “Ich kenne Yuya jetzt seit knapp drei Jahren. Vor allem im letzten Jahr hat er einen enormen Sprung gemacht, was die Physis betrifft. In Deutschland, gerade in der Zweiten Liga, musst du robust sein, um dich als Angreifer behaupten zu können. Hier wird großer Wert auf die zweiten Bälle gelegt, du musst draufgehen, nicht warten, bis du bedient wirst. Vor zwei Jahren wäre so ein Wechsel noch zu früh für Yuya gekommen, jetzt ist die Zeit reif.”

Der Japaner an sich ist eher zurückhaltend, und so ist auch unser Neuzugang. Das macht es natürlich schwer an Infos aus seinem Werdegang in Japan zu kommen. Auch in Interviews hält sich der WM-Teilnehmer eher bedeckt dazu. Auf die Frage wie er zum Fußball gekommen sei, antwortet er: “Das müssen Sie den kleinen Yuya fragen. Ich weiß es gar nicht mehr. Aber die Begeisterung für Fußball war schon immer da. Soweit ich mich zurückerinnern kann, habe ich schon Fußball gespielt.” Aber natürlich kann er seine Stammdaten nicht vor der Welt verbergen. Geboren am 18. Mai 1990 in Kaseda (Japan) erreichte er ausgewachsen eine Körpergröße von 182 cm. Die Jugend verbrachte er in Schulvereinen, sein einziger japanischer Verein war Kashima Antlers, wo er in 139 Spielen 40 Tore erzielte. In der letzten Winterpause wechselte er zu den Löwen und ab der nächsten Saison soller die Fans des glorreichen effzeh beglücken.

Bei der WM in Brasilien machte er einen guten Eindruck in den ersten Spielen der japanischen Nationalmannschaft. Immerhin hat er es dort teilweise zum Stammspieler gebracht und machte durch seinen Einsatzwillen auf sich aufmerksam. Nicht umsonst galten also vor seinem Wechsel nach Köln auch Borrussia Dortmund und der FC Augsburg als Interessenten. In Japan hat er alle Altersklassen der Nationalmannschaft durchlaufen. Durch die WM-Teilnahme erhält der Rechtsfuß Sonderurlaub und stößt beim zweiten Trainingslager zur Mannschaft.

Die Konkurrenzsituation im Sturm des effzeh ist wohl einmalig. Alle vier Stürmer, die sich im System von Stöger wohl um eine Posiion bewerben, haben das Potential in der Bundesliga mitzumischen. Wir dürfen sehr gespannt sein, wer sich durchsetzt und auch dank Osako sicher sein, dass wenn einer mal einen Durchhänger ein anderer bereit steht und die Lücke schließt. Vielleicht macht die Vielzahl der Stürmer aber auch die taktischen Variationen vielfältiger und wir sehen öfter mal zwei Stürmer.

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