Über die Defensivabteilung müssen nicht sonderlich viele Worte verloren werden, da sie sich abseits vom Gegentor eigentlich keiner großen Prüfung unterziehen musste. Jannes Horn konnte mit einer guten Flanke auf Terodde seinen ersten Assist in dieser Saison verbuchen, Marcel Risse traf mit einem simpel getretenen Freistoß. Dass der 1. FC Köln an diesem Tag so überdeutlich gewinnen konnte, lag natürlich zu einem gewissen Grad auch am Gegner – normalerweise geziemt es sich ja nicht, die klassentiefere Mannschaft zu kritisieren. In diesem Spiel kann aber leider nicht darauf verzichtet werden: der BFC Dynamo hatte große Schwierigkeiten, vertikale und horizontale Kompaktheit im Spiel gegen den Ball herzustellen und überließ den Kölner Offensivleuten meistens zu viel Raum. Wenn es die Raumbesetzung dann einmal zuließ, einen Kölner Spieler unter Druck zu setzen, fehlte dem Zweikampfverhalten die nötige Intensität, sodass sich die Anfang-Schützlinge leicht befreien konnten.
Erfolgserlebnisse wie dieses bringen dem 1. FC Köln Sicherheit
Am vergangenen Montag hatte dies bekanntermaßen noch ein wenig anders ausgesehen, als Union Berlins Spieler die Außen des effzeh immer wieder mit hohem Tempo unter Druck setzten und somit den Spielfluss entscheidend unterbrachen. Dem Nordost-Regionalligisten gelang dies kaum – von einer Mannschaft, die unter Profibedingungen trainiert, hätte man dann schon ein wenig mehr erwarten dürfen. Vielleicht lag es an dem Fehlen einiger Stammspieler, das sich bereits in den letzten Leistungen gegen den Berliner AK und Halberstadt zeigte – beide Spiele verlor der BFC deutlich. Doch all dies soll die Leistung des 1. FC Köln nicht schmälern: Erfolgserlebnisse sind auf dem Weg zur spielerischen Sicherheit absolut notwendig.
Zwar wartet am Wochenende mit Erzgebirge Aue ein Gegner, der ein solches Spiel wahrscheinlich eher weniger zulassen wird – die psychologische Komponente des Pokalerfolgs dürfte da allerdings dennoch eine Rolle spielen. Simon Terodde beendete die für Stürmer so schmerzhafte Durststrecke, schließlich hatte er seit Februar nicht mehr getroffen. Schaub, Drexler und Koziello sammelten Torbeteiligungen. Mit Marco Höger feierte gar noch ein Spieler sein Comeback, der defensive Mittelfeldmann war zuvor sechs Wochen ausgefallen. Insgesamt war es also ein gelungener Ausflug der effzeh-Delegation in die Hauptstadt, die sich auch darüber freuen konnte, dass mehr als 3.000 Kölner Fans im ansonsten gespenstisch leeren Olympiastadion für Heimspielatmosphäre sorgten.
Dementsprechend zufrieden zeigte sich nach der Partie auch Markus Anfang, der von seiner Mannschaft gefordert hatte, immer aufs nächste Tor zu gehen. “Es tut uns gut, dass wir Chancen rausgespielt, Tore gemacht und uns ein Erfolgserlebnis erarbeitet haben”, befand der Coach, dessen Mannschaft sich weiter im Entwicklungsprozess befindet – am Samstag kommt mit Aue ein anderer Gegner nach Müngersdorf, gegen den der effzeh sein Spiel auch erstmal durchbringen muss.