Mit Dr. Bernd Steegmann verliert der 1. FC Köln einen engagierten Funktionär – und dazu jemanden, der sich rund um das Geißbockheim großer Beliebtheit erfreute. Ursprünglich stammte der Zahnarzt aus Niedersachsen und schaffte 1976 in Köln seinen Abschluss als Diplom-Sportlehrer. Mit dem Fußballvirus infizierte er sich früh, in mehreren Jugendmannschaften war er aktiv und schaffte es dann 1975/76 sogar als Spieler in die erste Amateurmannschaft des 1. FC Köln. Einer seiner Mitspieler hieß dabei Christoph Daum und sein größter sportlicher Erfolg war der Gewinn der Mittelrheinmeisterschaft im Jahre 1977.
Nach seiner Fußballkarriere schloss er ein Studium der Zahnmedizin erfolgreich ab und absolvierte eine erfolgreiche Laufbahn als sehr angesehener Zahnarzt. Viele Profis beziehungsweise Ex-Profis schwörten auf seine Behandlungen. Bernd Cullmann erzählte einmal in geselliger Runde, dass er ohne Dr. Bernd Steegmann wohl gar keine Zähne mehr hätte, weil er sich nur im absoluten Notfall zum Zahnarzt traute. Dieser verstand es aber, ihm und sicher auch vielen anderen die Angst zu nehmen.
Von 1993 bis 2004 im Vorstand des 1. FC Köln
Dem 1. FC Köln blieb er auch nach seiner Spielerkarriere verbunden, für mehrere Jahre war er als Jugendtrainer aktiv. Diese Arbeit als Trainer von Jugendmannschaften war letztlich die Basis für seine spätere Berufung in den Vorstand des 1. FC Köln, 1993 wurde Steegmann Vizepräsident unter Klaus Hartmann und übernahm auch den Vorsitz des Sport-Beirates. Ab 1997 war er dann nahtlos wieder als Vizepräsident unter Albert Caspers aktiv und behielt seinen Aufgabenbereich. Vor allem die Nachwuchs- und Amateurabteilung des Vereins profitierte vom Wirken Steegmanns, der auf spätere Profis wie Lukas Podolski oder auch Lukas Sinkiewicz verweisen konnte.
Als 2004 Albert Caspers auf diskussionswürdige Weise ziemlich spontan von Wolfgang Overath als Präsident abgelöst wurde, blieb Steegmann zunächst für einige Monate noch im Amt, um dann im November 2004 aus diesem trotzdem auszuscheiden. Die zukünftige Ausrichtung der FC-Nachwuchsabteilung, so wie sich Wolfgang Overath diese vorstellte, passte nicht in die Planungen Steegmanns. In der Folge hatte der engagierte Funktionär zwar kein Amt mehr inne, blieb aber dem FC verbunden. Alleine durch seine vielen Behandlungen von Spielern, Ex-Spielern und Angestellten des Geißbockheims wurde in der Zahnarztpraxis des Dr. Steegmann auffällig viel über den 1. FC Köln gefachsimpelt.
Mit Thielen die Rückkehr ins Präsidium geplant
Im Jahr 2012 wurde Steegmanns Name in der Öffentlichkeit wieder präsenter, nachdem Karl-Heinz Thielen gemeinsam mit Franz-Josef Wernze plante, die Nachfolge Wolfgang Overaths zu übernehmen. Im sogenannten „Schattenkabinett“ von Karl-Heinz Thielen war der ehemalige Vizepräsident als Experte für die Jugendabteilung vorgesehen. Doch letztlich setzte sich auf der Mitgliederversammlung in der Kölnarena das Team um Werner Spinner, Toni Schumacher und Markus Ritterbach deutlich durch.
Foto: Ralf Friedrichs
In der Zeit danach hielt sich Steegmann aus der Öffentlichkeit weitgehend zurück, Ausnahmen waren diverse Auftritte beim „FC Stammtisch Talk“, in denen er seine Ansichten zum FC offenbarte und bereits früh eine Mitglieder-Beteiligungen durchaus befürwortete. In Erinnerung blieb dabei eine kontroverse Diskussion mit dem damaligen Geschäftsführer Claus Horstmann. Der 1. FC Köln verliert mit Dr. Bernd Steegmann einen wichtigen Mann hinter den Kulissen, der seine ganze Leidenschaft für den Fußball und für den Verein investierte und sich nicht nur dadurch großen Respekt und Sympathien bei vielen verdiente.
Ruhe in Frieden!