Weiterhin steht er durch den Trainingsbetrieb körperlich voll im Saft und muss durch die vierwöchige Pause, die bis zum Trainingsauftakt Ende Juni ansteht, nichts aufholen. Gewissermaßen startet er dann in der Vorbereitung genauso bei Null wie die anderen Spieler auch, auch wenn diese in der abgelaufenen Saison wesentlich mehr Einsatzzeiten hatten als er. Von daher ist das Argument der fehlenden Einsatzzeiten bei Leipzig weniger aussagekräftig, als man zunächst vermuten mag – mit Laimer, Ilsanker und Klostermann standen Schmitz drei Konkurrenten gegenüber, gegen die er sich in der Saison 2017/2018 nicht durchsetzen konnte.
“Einfach wieder spielen und der Mannschaft helfen”
Ich will einfach wieder spielen und der Mannschaft helfen, dahin zu kommen, wohin sie gehört – das ist die erste Liga.
Gegenüber dem Social-Media-Kanal des 1. FC Köln sagte Schmitz nach seinem Wechsel: “Ich will einfach wieder spielen und der Mannschaft helfen, dahin zu kommen, wohin sie gehört – das ist die erste Liga. Die Gespräche mit Veh und Aehlig, den ich schon aus Leipziger Zeiten kenne, waren ausschlaggebend. Mir gefällt die Art Fußball zu spielen, die hier entwickelt werden soll, ich freue mich auf das Kapitel.” Angesprochen auf die kommende Spielzeit befand er: “Es wird eine schwierige Saison, weil wir in den meisten Spielen Favorit sein werden. Wir werden sehen, wie wir uns entwickeln, aber ich glaube, wir haben eine gute Mannschaft.”
In genau dieser Mannschaft des 1. FC Köln erscheint die Konkurrenz auf der Position des Rechtsverteidigers jetzt nicht allzu prominent, die jüngsten Besetzungen mit Sörensen, Risse oder Klünter standen jetzt nicht zwingend für leistungsmäßige Nachhaltigkeit. Pawel Olkowski dürfte den 1. FC Köln alsbald verlassen, Klünter ist schon weg – und auch bei Sörensen ist nicht klar, ob er tatsächlich beim effzeh verbleibt. Der Däne hatte gewiss seine guten Momente als Rechtsverteidiger, ist aber vom Leistungsprofil her eher ein Innenverteidiger. Marcel Risse offenbarte zuletzt in der Bundesliga erhebliche Schwächen in der Defensive. Dass die Position des rechten Verteidigers in Köln zuletzt nicht konstant gut besetzt werden konnte, lag in gewisser Weise auch daran, dass der Linksfokus im Spiel des effzeh (primär durch Hector und Bittencourt) nicht richtig austariert werden konnte.
Was die Verpflichtung von Benno Schmitz für den Kader bedeutet
Von daher ist die Verpflichtung eines defensivstarken, soliden und verlässlichen Rechtsverteidigers passend – Benno Schmitz scheint diesen Anforderungen nämlich zu genügen. Bei seinen Auftritten in der Bundesliga stellte er unter Beweis, dass er seine Position eher konservativ interpretiert, und das ist positiv gemeint – er unternimmt keine Flankenläufe und ist nicht ständig auf der Grundlinie unterwegs. Vielmehr versucht er durch seine Laufstärke und sein Zweikampfverhalten zu verhindern, dass der Gegner ständig über seine Seite anrennt und damit durchkommt. Damit der 1. FC Köln den Umbruch in der zweiten Liga gestalten kann, braucht es eben diesen austarierenden Faktor auf der rechten Seite, damit die seit Jahren bestehende Baustelle dort aufgelöst werden kann. Marcel Risse wird dadurch verfügbar für andere Aufgaben und kann sich auf seine Kernaufgabe als offensiver Außenbahnspieler konzentrieren – wenn es nun noch gelingt, die Position durch eine eventuelle weitere Verpflichtung doppelt abzusichern.
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