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Nachspiel

Beeindruckend solide

Nach dem souveränen 3:1 gegen den VfL Bochum, rechnen die Medien den Abstand auf die Aufstiegsplätze aus. Wir Fans bleiben dabei die Deppen.

© effzeh.com

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Fakt ist ja nun, dass der 1. Fußballclub Köln nur eines der letzten zehn Spiele verloren hat. Das aber desaströs beim Aufsteiger in Aalen . Das darauffolgende Medienecho haben wir mitbekommen. „Der schlimmste FC aller Zeiten“. Soso liebe Kollegen, wir sind gespannt auf eine adäquate Entschuldigung Richtung Geißbockheim, denn das was der effzeh in den letzten beiden Spielen auf den Rasen brachte war zwar kein Feuerwerk – sehr wohl aber  ein Schritt in die richtige Richtung und so gar nicht schlimm!!! Beeindruckend solide und clever hat man dem Gegner keine Chance gelassen. Man ist sich anscheinend bewusst geworden, dass man mit viel Ballbesitz nicht automatisch Spiele gewinnt.

Ausgangslage:

Daniel Royer ist der erste Sündenbock der neuen Saison und darf sich die Narrenkappe pünktlich zur 5. Jahreszeit schon mal aufsetzen. Nein! Er hat sein Auto nicht im Suff auf den Schienen geparkt – Schlimmer! Er gab im heimischen Österreich wohl ein Interview, in dem er sämtliche Mängel des 1.FC Köln aufzeichnete. Stani gefiel das nicht und nun ist der junge Mann erstmal ersatzlos aus dem Kader gestrichen. Bröker war dagegen sehr lieb, bekommt seine Rückenprobleme aber irgendwie nicht in den Griff und das ganze ähnelt ein wenig der Nova Situation aus dem letzten Jahr. Wann Bröki wieder einsatzfähig wird steht in den Sternen, die medizinische Abteilung wollte da keine Auskünfte geben. Ansonsten waren alle fit, so dass Stanislawski sogar kurzzeitig damit liebäugelte zwei Stürmer gegen Bochum auflaufen zu lassen, hielt aber dann an der Formation aus dem erfolgreichen München Spiel fest.

Bochums Trainer Karsten Neitzel wollte ebenso die selbe Mannschaft aus dem 5:2 gegen Sandhausen aufstellen, doch beim Warmlaufen erlitt Rzatkowski eine Oberschenkelzerrung. Für ihn begann Kramer das Spiel im Mittelfeld des VfL.

Spielverlauf:

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Der Anfang des Spiels war sehr verhalten. Meist dümpelte man im Mittelfeld herum und tastete sich ab. Doch recht schnell kristallisierte sich heraus, dass die Bochumer gerne mitspielen wollten. Im Gegensatz zu manch anderem Gegner im Rheinenergie Stadion. Dummerweise kamen kaum Pässe von ihnen an, noch machten die Außenverteidiger des VfL den sichersten Eindruck. So nahm der FC Schritt für Schritt das Zepter in die Hand und versuchte schnell zu spielen. Oft mit flachen Diagonalpässen auf Clemens oder Chihi. Letzterer bestätigte seine aufsteigende Form: Bereits in der 8. Minute scheiterte er  aus spitzem Winkel an Heerwagen.
Drei Minuten später half der Bochumer Keeper dann aber tatkräftig mit. Völlig ohne Not  lief er aus dem 16er heraus, um einen  Brecko Steilpass abzufangen, Ujah  roch den Braten und lupfte den Ball aus 17 Metern vom rechten Strafraumeck ins leere Tor. Kurz darauf musste der effzeh eine Schrecksekunde überstehen, als McKenna nach Zusammenprall mit Kramer bewusstlos liegen blieb. Unser Kanadier konnte aber weiterspielen (13.). Ich bin davon überzeugt, dass nur er weiter spielen konnte. Andere wären in die Katakomben abgetaucht, oder mit Blaulicht in die Uniklinik gefahren worden.

Die Bochumer versuchten nach dem Rückstand eine schnelle Antwort zu finden, doch mehr als ein harmloser Weitschuss von  Goretzka (20.) kam nicht auf das Gehäuse des soliden Timo Horn. Der VfL hatte fortan mehr  Ballbesitz, machte daraus aber zu wenig.  Bzw. gar nichts, immer wieder waren unsere desfensiv Spieler dazwischen. Man gewann den Eindruck eines 100% Zweikampfgewinns.
Nach Ballgewinn versuchte der FC  immer wieder gefällige Konter zu setzen. Einen dieser hätte in der 34. Minute Jajalo zum 2-0 abschließen können, doch der Kroate zögerte zu lange, so dass Maltritz noch einen Fuß dazwischen bringen konnte. Gut so, denn nach der  anschließenden Ecke stieg McKenna am linken Pfosten am höchsten und markierte per Kopf das 2:0 (35.).  Sinkiewitz versuchte noch auf der Linie zu klären, doch der Ball war wohl mit vollem Umfang hinter der Linie.

Nach dem Seitenwechsel wurde es etwas zäh. Der FC wollte irgendwie nicht mehr und der VfL Bochum konnte nicht. Der FC versuchte nun nur noch Konter zu setzen, die leider viel zu planlos abgeschlossen wurden, so z.B. durch Chihi, 55. und  Ujah in der 60.. Bochum brachte nicht eine zwingende Torchance zu Stande. Was einerseits der gut sortierten Abwehr des effzeh zu verdanken war, aber auch der Unzulänglichkeiten der Gäste. Sehr viel Zweitliganiveau war da nicht zu erkennen, wenn man die etwas großen Sprüche vor dem Spiel noch im Ohr hatte.

Ujah nach seinem 3-0 (Bild effzeh.com)

Neitzel erhöhte etwas später noch einmal das Risiko und brachte Ortega für Innenverteidiger Acquistapace. Währenddessen wechselte auch Stani: Ishak und Bigalke kamen für Chihi und Jajalo. Mit der Einwechslung des kleinen Berliner bekam der FC sofort wieder etwas mehr offensiven Zugriff. Zuerst köpfte Ujah nach einer Ecke an die Latte (76.), dann verzog Lehmann nur knapp (79.). In der 84. Minute erkämpfte sich Bigalke den Ball und passte direkt in den Lauf von Ujah, der Aydin stehen ließ und aus 15 Metern flach zum 3:0 einnetzte. Damit war das Spiel durch. Sehr ärgerlich für die gute FC Abwehr, dass  Gelashvili in der 90. Minute das 3:1 erzielte. Da war man wohl schon beim Feiern. Schade!
Am Donnerstag geht’s dann weiter. Bei der Hertha.  

Fazit

Ich weiß gar nicht was die Reporter manchmal alle für einen Unsinn erzählen. Plötzlich rechnen sie die Tabelle zum 3. Platzierten schön. Das sollen sie mal lieber uns Fans überlassen, damit sie in jedem Artikel uns vorhalten können, wie verblendet und surreal wir FC Fans doch sind! EUROPAPOKAL!

Ich kann es echt nicht mehr hören liebe Leute von SKY und Entertain!  Aber hier noch einmal für Euch:

„NEIN WIR TRÄUMEN NICHT VOM AUFSTIEG! WIR FREUEN UNS ÜBER EINE STETIGE WEITERENTWICKLUNG. WIR FREUEN UNS WENN RUHE IST. WIR FREUEN UNS WENN TIMO HORN WEITER SO SPIELT, UJAH WEITERHIN KNIPPST, HECTOR, BIGALKE, MATUSCHYK ETC. SICH WEITERENTWICKELN.

NEIN! WIR STEIGEN DIESES JAHR NICHT AUF! HÖRT AUF ZU RECHNEN!

DANKE !

GEZ. DIE FANS DES 1.FC KÖLN“

Der FC hat es geschafft souverän Spiele zu gewinnen. Selbst in Momenten wo man dem Gegner den Ball überlässt, sieht es seit München  nach einem Plan aus. Die Viererkette scheint gefunden für die nächsten Spiele. Matuschyk und Lehmann bilden die soliden 6er . Jajalo macht Sinn,, er ist zwar oft etwas untergetaucht, man erahnt aber seine Qualität. Chihi und Ujah sind definitiv in guter Form und Clemens scheint seinen Platz auf der linken Seite gefestigt zu haben, zumal Royer erst einmal büßen muss.
Der FC fährt als Außenseiter nach Berlin. Ich glaube das liegt ihm. Lassen wir uns überraschen. Ich freu mich drauf!

© effzeh.com

Spieler im Fokus

Jonas Hector – er mutiert zum besten linken Verteidiger seit Jahren. Nicht ein Fehlpass! Stark in den  Zweikämpfen und immer mit dem Kopf nach oben. Jonas wird sich entwickeln auf dieser Position. Zu wünschen wäre noch ein wenig mehr Offensivpower.

Kevin McKenna – beste Mann auf dem Platz und das nicht weil er Mister Eisenkopf ist. Wer sonst, spielt mit einem Verdacht auf Gehirnerschütterung weiter, oder zumindest einem Brummschädel. Er hält die Viererkette zusammen. Nur ein Gegentor aus den letzten drei Spielen. Er gewinnt in der Luft 100% Zweikämpfe und erzielt neuerdings regelmäßig seine Tore. Von ihm können die jungen Spieler viel lernen. Wenn auch bitte nicht seine Ballbehandlung, denn da gibt’s durchaus bessere.

Anthony Ujah – neben McKenna die Lichtgestalt . Sein Laufpensum war enorm, gewann den Großteil an Zweikämpfen und war maßgeblich am Sieg des FC beteiligt: 2 Tore, wobei letzteres sehr sehenswert war.

 

Stimmen zum Spiel :

Stanislawski: “In der ersten Halbzeit haben wir viele Sachen noch recht gut gemacht. In der Zweiten haben wir dann einfach zu mutlos gespielt. Da haben wir uns zu weit nach hinten fallen lassen und nicht mehr aktiv verteidigt. Die Kontersituationen, die wir hatten, haben wir nicht klar genug ausgespielt. Das war nicht gut, denn so hätte auch immer das 2:1 fallen können und dann wäre es nochmal richtig gefährlich geworden. Positiv war, dass wir hinten gut standen. Wir freuen uns über den Heimsieg und die 3 Punkte. Das war es auch schon. Wir müssen einfach mutiger bleiben während der 90 Minuten.

Nach dem Tanz von Ujah hörte es glaube ich auf zu regnen. Ujah war gut. Er hat sich besser bewegt auch wenn da noch Luft nach oben ist. Das zweite Tor war eine Energieleistung. Das freut mich für ihn und es ist auch wichtig dass die Stürmer der Mannschaft helfen. Den Tanz werden wir aber nicht ins Training mit aufnehmen.

Mit Royer habe ich ein langes Gespräch geführt. Er wird morgen aber mittrainieren.

Die Viererkette hat nun das dritte mal zusammengespielt. Wir vertrauen dieser Mannschaft. Wer glaubt dass die Rotation daran Schuld ist dass wir nun erfolgreich sind, dann bedanke ich mich bei jedem Journalisten der gegen eine Rotation war. Da hab ich als Trainer wieder was dazu gelernt, dass man niemals seine Mannschaft tauschen sollte. Im Ernst: Wir schauen jede Woche welche Mannschaft am besten aufläuft. Dass diesmal die gleiche wie die in München auflief ist Zufall, heißt nicht das die selben auch in Berlin auf dem Rasen stehen.“

Brecko: „Wir wollten unbedingt diesen Heimsieg. Wir haben heute unheimlich diszipliniert gespielt. Teilweise haben wir auch guten Fußball gespielt  und ganz souverän 3 Punkte eingefahren. Tony ist Stürmer und dazu da Tore zu machen. Das zweite Tor hat er natürlich überragend gemacht. Wir wissen was wir an ihm haben. So kann es weitergehen.
Wir fahren jetzt selbstbewusst nach Berlin und wollen auch dort was holen.“

McKenna: „ Meinem Kopf geht’s ganz gut. Ich war kurz bewusstlos kam aber schnell wieder zu mir. Heute war der Zusammenprall nicht so schlimm wie damals beim Spiel gegen Dortmund.
In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, haben aber leider in der zweiten Halbzeit abgebaut und nicht so gut gespielt. Da müssen wir weiter dran arbeiten. Wir sind aber zufrieden mit dem 3:1!
Wir haben zwar zwei Spiele hintereinander gewonnen, aber wir dürfen jetzt nicht abheben, fahren aber mit Selbstvertrauen nach Berlin und hoffen, dass wir auch die 3 Punkte da holen.

Für die Fans freut es mich am meisten. Die kommen jede Woche, obwohl wir nicht erfolgreich waren.“

Matuschyk: „Wir sind nach den ganzen Unentschieden zu Hause überglücklich nun gewonnen zu haben. Wir wollten den Zuschauern heute einen Sieg schenken, der ist uns heute gelungen. Auch wenn die 2. Halbzeit nicht besonders gut war aber ich denke heute standen die 3 Punkte über allem.
Wir wollten hinten genauso gut stehen wie in München und dann gefährlich nach vorne spielen. Leider haben wir das eine Gegentor noch kurz vor Schluss bekommen, denn wir wollten unbedingt wieder zu Null spielen. Aber wie gesagt: Wir haben die drei Punkte geholt und auch in Berlin nachlegen.“

Tony Ujah: „ Ein wundervolles Gefühl. Ich freue mich für die Fans und die Mannschaft endlich zu Hause gewonnen zu haben. Wir haben heute unglaublich hart gearbeitet und gekämpft, um das Ding hier zu gewinnen. Bei der Auswechslung hat es sich angefühlt wie ein Spaziergang auf dem Mond. Die Hütte war voll und die Fans jubeln dir zu! Wahnsinn. Es war heute ein toller Abend, wir genießen den Augenblick und sind dann bereit für Berlin.“

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1. FC Köln: Horn – Brecko, Maroh, McKenna, Hector – Lehmann, Matuschyk – Chihi (72. Ishak), Jajalo (73. Bigalke), Clemens – Ujah (87. Przybylko).

Zuschauer: 40.000

Tore: 1:0 Ujah (11.), 2:0 McKenna (35.), 3:0 Ujah (84.), 3:1 Gelashvili (90.)

Gelbe Karten: Köln: Matuschyk
Bochum:  Sinkiewicz, Kramer, Tasaka

Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)

 

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