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Vorspiel

Auswärtsspiel in Hannover: Zurück zu den Wurzeln

Fünf Niederlagen in Folge, jetzt auswärts beim formstarken Hannover – für den 1. FC Köln steht am Wochenende keine leichte Aufgabe auf dem Programm.

AUGSBURG, GERMANY - SEPTEMBER 09: Joerg Schmadtke, sports director of Koeln (L) and head coach Peter Stoeger of Koeln look in opposite directions during the Bundesliga match between FC Augsburg and 1. FC Koeln at WWK-Arena on September 9, 2017 in Augsburg, Germany. (Photo by Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images)
Foto: Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images

Fünf Niederlagen in Folge, jetzt auswärts beim formstarken Hannover – für den 1. FC Köln steht am Wochenende keine leichte Aufgabe auf dem Programm.

Aufsteiger gegen Europa League-Teilnehmer – die Vorzeichen könnten so klar sein. Sind sie aber nicht. Denn nach fünf absolvierten Spieltagen in der Fußball-Bundesliga steht der vermeintlich Kleinere, der Aufsteiger Hannover 96, mit satten zehn Punkten auf Rang vier der Tabelle. Und der 1.FC Köln trägt mehr oder weniger tapfer die rote Laterne. Ein Tor, 13 Gegentore, keine Punkte. Und keine Panik.

Denn bislang ist es erstaunlich ruhig beim 1.FC Köln. Die Verantwortlichen und die Spieler benennen Fehler im eigenen Spiel klar, versuchen Ausflüchte wie Schiedsrichter-Entscheidungen nicht gelten zu lassen. Dennoch ist die Lage so langsam richtig ernst. “Wenn man keinen Punkt holt, dann gibt es keine unterschiedlichen Meinungen. Es ist allen klar, in welcher Situation wir uns befinden. Aber wir schlagen uns nicht die Köpfe ein,” sagte Peter Stöger auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Hannover. “Trotz aller Ruhe innerhalb des Vereins ist uns schon klar, dass es eine prekäre Situation ist, der wir uns stellen.”

Die ersten Durchhalteparolen gibt es allerdings auch bereits. Natürlich hat Kapitän Matthias Lehmann recht, wenn er jetzt “einfache Tugenden” einfordert. Jedoch ist genau das in der jetzigen Situation so verdammt schwer. Trainer Peter Stöger steht dabei allerdings offenbar nicht auf der Kippe. Ein Ausrufezeichen, denkt man an die Spielzeit vor zwei Jahren, in der Gladbach-Coach Lucien Favre, nun wahrlich ein anerkannter Fachmann und Erfolgsgarant für die Elf vom Niederrhein, nach fünf Spieltagen ohne Punkte den Verein verließ.

Wenn man keinen Punkt holt, dann gibt es keine unterschiedlichen Meinungen. Es ist allen klar, in welcher Situation wir uns befinden. Aber wir schlagen uns nicht die Köpfe ein.

Neue Chance am Sonntag

Nach der Niederlage gegen Frankfurt sprach Dominique Heintz aus, woran sich der gesamte Verein jetzt klammert: “Die Mannschaft lebt und wir versuchen es immer wieder, aber momentan fehlen uns einfach ein paar Prozent. Wir müssen weitermachen und Sonntag ist dann eine neue Chance.“ Die vielen englischen Wochen in dieser Saison haben ein Gutes, denn damit hat der effzeh hat gleich die nächste Chance, es besser zu machen. Das Problem: die Mannschaft ist mittlerweile zum Gewinnen verdammt – egal wie. Peter Stöger versucht den Erfolg genau so herbeizuführen wie er es immer tut, ruhig, fast stoisch: “Wir versuchen auf sachlicher Ebene Lösungen zu finden und so wenig wie möglich Aktionismus zu betreiben. An dieser Herangehensweise wird sich auch nichts ändern. Das Einzige, was wir verändern wollen, ist die Art und Weise, wie wir spielen.”

Dafür muss die Mannschaft des 1.FC Köln die haarsträubenden Fehler abstellen. Der Rückpass von Maroh auf Timo Horn vor dem Elfmeter für die Frankfurter Eintracht, so etwas kann einer verunsicherten Hintermannschaft passieren. Jedoch ist es aktuell eben immer tödlich. Denn Selbstbewusstsein gewinnt so keiner der Akteure. Peter Stöger ist dabei jetzt wie noch nie als Psychologe gefordert. Vielleicht könnte auch ein Impuls von außen helfen, indem der Coach mal einschneidende Veränderungen in der Startelf vornimmt. Jedoch ist die Gefahr auch hier groß. Jetzt Dinge auszuprobieren, junge Spieler wie Salih Özcan reinzuwerfen, birgt das Risiko, dass auch das keinen Effekt hat. Und dann?

Rückbesinnung auf die eigenen Stärken

Vielleicht kommt ja Hannover 96 gerade recht. Der Ex-Klub von Manager Jörg Schmadtke und Zauberer Leo Bittencourt. Bei letzten Aufeinandertreffen traf der Deutsch-Brasilianer gleich doppelt, Hannover stieg am Ende der Saison ab. Der Sonntag wäre ein verdammt guter Zeitpunkt für den nächsten Bittencourt-Doppelpack. Aber vor allem ist die Rückkehr zu den Wurzeln von Schmadtke und Bittencourt die Chance, sich auch auf die Wurzeln der eigenen Spielweise zu besinnen. Was den effzeh in der Zeit unter Peter Stöger stark gemacht hat, war immer die Defensive. Diese Stärke hat man in dieser Spielzeit bislang nur in der ersten Halbzeit in London gezeigt.

Mehr zum Spiel zwischen Hannover und dem effzeh gibt es im Bundesliga-Special bei meinsportradio.de:

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