Doch was macht Kugel eigentlich genau? Wie bereits erwähnt zeichnet er sich verantwortlich für den Bereich Athletiktraining beim 1. FC Köln. In den Trainingsberichten ist in diesem Sommer immer wieder von “schweißtreibenden Einheiten” die Rede, in denen “die konditionellen Grundlagen für die Saison gelegt werden”. Die insgesamt sechs Wochen der Vorbereitung dienen dazu, die effzeh-Spieler in Bezug auf Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit bestmöglich auf eine Saison vorzubereiten, in der den effzeh mindestens 41 Pflichtspiele erwarten.
Dass die Doppelbelastung die Trainingssteuerung etwas verändert, ist logisch – eine komplette Revolution wird es allerdings in diesem Sommer nicht geben. Im Gespräch mit dem “Express” betonte Kugel: “Wir müssen einfach überlegen, in welchen Bereichen wir ein bisschen mehr in den Grundlagen machen, weil innerhalb der Saison nicht so viel Zeit ist.”
Kugels Arbeitsschwerpunkt beim 1. FC Köln
Als konkreter Arbeitsschwerpunkt ergibt sich für Kugel damit die Verbesserung der Energiebereitstellung für die Muskelarbeit der effzeh-Spieler. Die angewendeten Trainingsmethoden lassen sich in diesem Zusammenhang mit vier Belastungsfaktoren beeinflussen: Neben der Stärke eines Einzelreizes (Intensität) ist auch dessen Dauer von Relevanz. Weiterhin sind die Summe der Einzelreize (Umfang) und deren zeitliche Aufeinanderfolge mit zwischenzeitlichen Pausen bedeutsam. Wenn Kugel also eine Einheit plant, bezieht er diese vier Faktoren mit ein, um in Hinblick auf die Trainingssteuerung die besten Ergebnisse zu erzielen.
In der diesjährigen Sommervorbereitung dürften die Einheiten dementsprechend besonders lang und intensiv sein. Ziel dabei ist es, die Spieler möglichst widerstandsfähig gegen Ermüdung zu machen – eine verbesserte Energiebereitstellung ist dabei das Mittel zum Zweck. Einfach gesagt bedeutet dies, die vorhandene Energie bestmöglich und vor allen Dingen so lang wie möglich einsetzen zu können, um den verschiedenen Belastungsformen in einem Fußballspiel gerecht zu werden.
Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images
Was verändert sich durch die Doppelbelastung?
Durchschnittlich läuft ein Bundesligaspieler pro Spiel zwischen elf und 13 Kilometern. Davon werden ungefähr 80 Sprints von einer Länge von ungefähr zehn Metern absolviert, die 40 Prozent der Gesamtbelastung ausmachen. 70 Sprints gehen über eine Distanz von ungefähr 20 Metern, diese machen ungefähr ein Drittel der Belastung aus. 15 Prozent der Belastung sind auf die etwa 30 Sprints mit einer Länge von ungefähr 30 Metern zurückzuführen. Nahezu 20 Sprints gehen über eine Distanz von mehr als 30 Metern, diese umfassen insgesamt zehn Prozent der Belastung. Dadurch zeigt sich, dass sich die Serien-Sprint-Sportart Fußball über viele hochintensive Belastungen definiert, die im Anschluss auch ein nötiges Maß an Regeneration erfordern.
Gerade bis zur Winterpause wird es durch die mindestens sechs Englischen Wochen schwierig, Trainingsreize in Bezug auf die konditionell-athletischen Fähigkeiten zu legen – Regeneration dürfte in diesem Jahr ein größeres Thema werden. Auch damit beschäftigt sich Kugel: Um die Spieler nach einer intensiven Belastung (durch Training oder Spiel) möglichst schnell wieder in die Lage zu versetzen, leistungsfähig zu sein, braucht es sinnvolle und zielgerichtete regenerative Maßnahmen.
Über die Bedeutung der Regeneration
Doch wie genau sehen diese eigentlich aus? Dazu gehören neben der berühmten Eistonne auch Elemente wie Auslaufen auf dem Platz oder Ausfahren auf dem Fahrrad. Während in der Eistonne durch die Kälte die Stoffwechselendprodukte (bspw. das berühmte Laktat) schneller aus den Muskeln heraus transportiert werden, kann sich die Muskulatur durch wenig intensives Auslaufen schneller regenerieren.
Das Stichwort Regeneration wird für den effzeh in der kommenden Saison also noch ein Stück wichtiger als sonst, weil in einem neuen Rhythmus gespielt werden wird: Wenn am Donnerstagabend ein kräftezehrendes Spiel in der Europa League stattfindet, kann freitags und samstags durch Kugel kaum ein neuer Trainingsreiz gesetzt werden. Die anstehenden Auswärtsreisen bringen noch einen zusätzlichen Stressfaktor, den er zusammen mit der physiotherapeutischen Abteilung des effzeh auffangen muss. Doch genauso wie im technisch-taktischen Bereich kann man davon ausgehen, dass die handelnden Personen ihr Handwerk verstehen – und bekanntlich wächst man ja auch an seinen Aufgaben.
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