Hector mit zwei Vorlagen im Länderspiel
Erstmals seit einem Jahr war Jonas Hector wieder für die deutsche Nationalmannschaft im Einsatz – und der Kapitän des 1. FC Köln zeigte sich beim 6:1-Kantersieg der DFB-Auswahl gegen Nordirland unbeeindruckt von der Turbulenzen in seinem Verein. Beim abschließenden Spiel der EM-Qualifikation präsentierte sich der 29-Jährige in starker Verfassung, war auf der linken Abwehrseite ein belebender Faktor bei der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw und bereitete die Treffer zum 1:1 (Gnabry, 19.) und 2:1 (Goretzka, 43.) vor.
„Wir hatten uns vorgenommen etwas rauszuhauen, das ist uns eindrucksvoll gelungen. Wir sind froh, dass wir das Jahr so abgeschlossen haben. Ich habe mich versucht über Trainingsleistungen anzubieten. Jetzt habe ich die Chance bekommen und wollte alles reinhauen. Ich hoffe, dass ich sie genutzt habe“, blieb Hector nach seiner tollen Vorstellung bescheiden. Lob für seinen starken Auftritt gab es vom Bundestrainer: „Jonas hat sehr gut gespielt und viele gute Wege nach vorne gemacht. Vor allem auch viele intelligente Laufwege. Manchmal ist er von außen nach innen gezogen, dadurch konnten wir versuchen über das Zentrum hinter die Abwehr zu spielen“, schwärmte Löw vom Kölner, der zuletzt im November 2018 beim 3:0 gegen Russland zum Einsatz gekommen war.
Ultra-Gruppen boykottieren Auswärtsspiel in Leipzig
Beim Auswärtsspiel am kommenden Samstag in Leipzig müssen die Profis des 1. FC Köln auf einen Teil der gewohnt lautstarken Unterstützung verzichten: Wie schon bei den vergangenen Gastspielen in der sächsischen Metropole bleiben unter anderem die Ultrágruppierungen der Partie aus Protest fern. Dies verkündete der Fanzusammenschluss „Südkurve 1. FC Köln“ e. V. am heutigen Mittwoch in einer kurzen Stellungnahme auf seiner Homepage.
LINK: Auswärtsspiel bei RB Leipzig – suedkurve.koeln
Unklare Vertragssituation bei Heldt
In der Pressemitteilung des 1. FC Köln verkündete der Verein auch die Vertragslaufzeiten der beiden neuen am Geißbockheim, Markus Gisdol und Horst Heldt. Beide Arbeitspapier laufen demnach bis ins Jahr 2022 – bei Gisdol gab der Club jedoch bekannt, dass der Vertrag an den Klassenerhalt im Sommer gekoppelt ist. Steigt der FC ab, wäre Gisdol demnach nicht weiter Trainer der Geißböcke. Zum Vertrag von Horst Heldt teilte der Club keine weiteren Details mit. Nun will der Express aber herausgefunden haben, dass auch beim Geschäftsführer eine Trennung schon im Sommer möglich wäre. Sowohl Heldt als auch der 1. FC Köln sollen eine vertragliche verankerte Option haben, den Vertrag im Sommer bereits wieder zu beenden.
Presseschau zu Heldt und Gisdol
Auch überregional beschäftigt man sich mit den Personalien Heldt und Gisdol, die fortan beim 1. FC Köln die Verantwortung für den sportlichen Bereich haben werden. Elisabeth Huther schreibt für die Rheinische Post, die Redakteurin konstatiert in Bezug auf Gisdol: “Er kämpft in den kommenden Wochen nicht nur gegen den Abstieg, sondern auch gegen die Skeptiker im und außerhalb des Vereins. Eine Belastung, die die ohnehin anspruchsvolle Aufgabe nicht einfacher machen dürfte.” Tim Beyer schrieb für Spiegel Online über den Findungsprozess in Köln: “Es ist zuletzt oft so gewesen, dass die Gremien den Anschein erweckten, als würden sie eher gegeneinander als miteinander arbeiten. In solchen Momenten wirkten die Kölner manchmal wie ein Verein, der mehr unterschiedliche Interessen zu vereinen sucht als die SPD.”
In der FAZ ist ein Text von Daniel Theweleit zu lesen, in dem es heißt: “Die sportliche Zukunft des Klubs liegt damit in den Händen von zwei Männern, die sicher nicht ganz der Idealvorstellung des Präsidiums entsprechen. Zuletzt war immer wieder der Wunsch nach Visionären mit Blick für die modernsten Entwicklungen des globalen Fußballs zu hören gewesen, um den Entwicklungen nicht immer hinterher zu hecheln.” Theweleit ergänzt: “Dass sowohl Gisdol als auch Heldt Verträge bekommen haben, die nur bis 2021 laufen, zeigt, dass der Klub weiterhin mit der Option liebäugelt, diesen Vorsatz eventuell mit anderen Leuten zu realisieren.” In der SZ befindet Philipp Selldorf: “Die neue Besetzung im Geißbockheim ist auch ein Zeugnis dafür, wie überschaubar die kleine deutsche Fußballwelt ist.”
Schmid-Zukunft offen
Mit der Zusammensetzung des neuen Trainerteams um Chefcoach Markus Gisdol ist auch klar: Manfred Schmid wird nicht weiter als Co-Trainer fungieren. “Manni wird dem Verein hoffentlich in einer anderen Funktion erhalten bleiben. Wir werden Gespräche führen”, erklärte FC-Finanzgeschäftsführer Alexander Wehrle über den Österreicher, der bei den “Geißböcken” einen langfristigen Vertrag besitzt. Eigentlich von Armin Veh als Chefscout zurückgeholt, schlüpfte Schmid nach der Trennung von Markus Anfang wieder in seine alte Rolle als Trainerassistent. Nach dem Aus für Anfang-Nachfolger Achim Beierlorzer scheint für ihn nun die Zukunft woanders zu liegen. “Ich hätte gerne mit der Mannschaft weitergearbeitet, jetzt bin ich freigestellt. Das ist schade, aber ich bin niemandem gram“, sagte Schmid dem “Express”.