91 verdammte Tage haben wir warten müssen, bis der 1. FC Köln wieder in das Liga-Geschehen eingreifen darf. Und er wird es nach 463 Tagen Bundesliga-Abstinenz genau an dem Ort tun, wo er diese verdammte Spielklasse verlassen hat: Beim VfL Wolfsburg geben die “Geißböcke” ihr Comeback in der Beletage des deutschen Fußballs. Auswärts bei einem Europapokal-Teilnehmer: Den effzeh hätte es deutlich einfacher treffen können zum Auftakt – vor allem da zuhause direkt darauf Titelkandidat Borussia Dortmund wartet.
Auch wenn die Leistung der Mannschaft des neuen Trainers Achim Beierlorzer im Pokalkrimi beim SV Wehen Wiesbaden nicht sonderlich überzeugend daherkam: Am Geißbockheim fühlen sich die Verantwortlichen gerüstet für die anstehenden Aufgaben in der Bundesliga. Sechs Neuzugänge sollen dem effzeh nach einer trotz Zweitliga-Meisterschaft wackligen Aufstiegssaison die notwendige Stabilität geben – auch die alteingesessenen Leistungsträger wie Jonas Hector oder Timo Horn müssen sich für das Saisonziel Klassenerhalt in starker Verfassung präsentieren. Eine spannende Spielzeit, die hoffentlich nicht allzu nervenaufreibend wird, liegt vor den “Geißböcken”.
Halt uns ens aff – die Zahl des Monats
Drei Elfmeter parierte Timo Horn im Pokalkrimi des 1. FC Köln beim SV Wehen Wiesbaden. Der eigentlich nicht als Elferkiller bekannte effzeh-Torwart avancierte damit zum Helden und hievte die „Geißböcke“ in die 2. Runde des DFB-Pokals. Es war aber auch das dritte gewonnene Elfmeterschießen für den Kölner Keeper: 2012/13 setzte sich der 1. FC Köln in Worms vom Punkt durch, 2014/15 in Duisburg – jeweils allerdings in der 2. Runde des Wettbewerbs. Übrigens dürfte Horn, wenn die uns verfügbaren Aufzeichnungen nicht trügen, der erste effzeh-Torwart sein, dem es gelang, drei Elfmeter in einem Elfmeterschießen des DFB-Pokals zu parieren. Glückwunsch!
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Ens em Vertraue – die Fragerunde
Wer sind für Euch die Gewinner der Vorbereitung, wer die Verlierer? Und welche Startelf erwartet ihr auf Dauer? (via Instagram)
Der Gewinner der Vorbereitung ist tatsächlich einfach zu küren: Florian Kainz hat im Sommer kräftig Pluspunkte gesammelt und seine hervorragende Verfassung im Pokalspiel in Wiesbaden bereits eindrücklich unterstrichen. Als offensiver Linksaußen ist der Österreicher im Vergleich zu seiner Rolle im zurückliegenden Halbjahr deutlich besser aufgehoben. Derzeit führt an ihm kein Weg auf der Außenbahn vorbei – zum Leidwesen beispielsweise von Darko Churlinov, der auch eine starke Vorbereitung absolvierte. Bei den Neuzugängen hat vor allem Kingsley Ehizibue überrascht – der Niederländer scheint die seit Jahren klaffende Lücke auf der Rechtsverteidigerposition schließen zu können.
Foto: Christian Kaspar-Bartke/Bongarts/Getty Images
Verlierer der Vorbereitung sind natürlich vor allem die Spieler, die sich bei Achim Beierlorzer nicht in den Vordergrund spielen konnten. Jannes Horn beispielsweise konnte den Neustart ebenso wenig nutzen wie Salih Özcan oder Frederik Sörensen. Dazu kommen noch Benno Schmitz, dem selbst die Backup-Rolle mittlerweile nicht mehr zukommt, und leider auch Vincent Koziello, der wohl erneut wenig Spielzeit sehen wird. Eine konkrete Stammelf sehe ich nicht – ganz im Gegenteil: Während in der Defensive vermutlich das Grundgerüst bereits steht, wird in der Offensive wohl mehr rotiert werden und nach Tagesform sowie den anstehenden Aufgaben entschieden werden. Diese Freiheit gibt der Kader her, diese Freiheit ist aber auch dringend nötig für den Klassenerhalt.
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