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Nachspiel

1. FC Köln nach Arsenal-Niederlage: “Das hilft uns für die nächsten Wochen”

Der 1. FC Köln kehrt zwar mit einer Niederlage nach Europa zurück, Trainer und Spieler sehen aber trotzdem das Positive – trotz der vierten Saison-Pleite.

Foto: Richard Heathcote/Getty Images

Der 1. FC Köln kehrt zwar mit einer Niederlage nach Europa zurück, Trainer und Spieler sehen aber trotzdem das Positive – trotz der vierten Saisonpleite.

Es war gestern Abend für alle effzeh-Fans ein unvergleichliches Ereignis, als mit einer Stunde Verspätung um 21:05 Uhr Ortszeit das erste internationale Spiel seit 25 Jahren angepfiffen wurde. Der Rahmen war mit dem Arsenal FC als Gegner auch dementsprechend passend – besser hätte es nicht sein können.

>>> Moment, verweile doch: Unser Stimmungs-Nachspiel zum Arsenal-Auftritt

Aufgrund der zahlreichen effzeh-Fans im Stadion entwickelte sich eine über zwei Stunden unfassbar gute Stimmung, an die wir uns eher erinnern sollten als an das, was vor dem Spiel am Eingang passierte. Doch kümmern wir uns erst einmal um das Sportliche. Nach den drei Niederlagen zu Beginn der Bundesliga-Saison versuchte die Mannschaft von Peter Stöger, mit ein paar Veränderungen wieder dahin zu kommen, was sie stark macht – Kompaktheit, Griffigkeit im Zweikampf und danach nach Ballgewinn schnelles Spiel nach vorne.

Freude über Cordobas erstes Tor

In den letzten Wochen gingen diese Elemente dem effzeh-Spiel ein wenig ab, weshalb die drei Niederlagen in ihrer Entstehung auch irgendwo verständlich waren. Problematisch an einer solchen Serie ist es dann, wenn man auswärts gegen einen starken Gegner antreten muss – der 1. FC Köln stellte aber unter Beweis, dass man auch bei einer 1:3-Niederlage die positiven Dinge herausziehen kann.

Das Spiel selbst hätte nämlich nicht besser beginnen können: Nach einem langen Ball über die Arsenal-Abwehr klärte David Ospina den Ball vor die Füße von Bittencourt, von dessen Schienbein (“Klasse Assist”, lobte sich Kölns Nummer 21 später ironisch selber) der Ball zu Cordoba prallte. Der kolumbianische Neuzugang traf dann aus großer Distanz ins Tor und sorgte für unbeschreibliche Jubelszenen im Gästebereich – und auch vor der Kölner Ersatzbank.

Foto: Richard Heathcote/Getty Images

“Es freut mich besonders für Jhon und ich hoffe, dass es ihm Auftrieb gibt und es der Brustlöser sein kann”, sagte Timo Horn über das erste internationale Tor seit 25 Jahren – und das erste effzeh-Tor des Angreifers aus dem Spiel geraus. Peter Stöger sah das später gegenüber FC-TV ähnlich, als er auf die Jubeltraube angesprochen wurde: “Jhon hat signalisiert, dass er richtig dankbar ist in einer für ihn schwierigen Situation, in der er viel Druck von außen bekommt und wir ihm den Druck als einzige nicht weitergeben. Wir glauben an ihn, er bekommt seine Zeit. Er soll sich nicht verrückt machen – das Tor tut ihm gut.”

Stöger: “Die individuelle Qualität hat den Ausschlag gegeben”

Die frühe Führung spielte seiner Mannschaft natürlich auch in die Karten: Aus einer tiefen Stellung gegen das sehr ballsichere Arsenal zu kontern war eigentlich ein guter Matchplan, der in der ersten Halbzeit auch komplett aufging. Torwart Timo Horn war mit der Leistung der Mannschaft auch dementsprechend zufrieden – trotz der längeren Wartezeit. Zu FC-TV sagte er: “Wir sind gut gestartet natürlich, auch wenn es schwer war, die Konzentration hochzuhalten, als wir erfahren haben, dass wir eine Stunde warten müssen. Aber dann auf dem Platz haben wir die richtige Antwort gegeben und waren direkt konzentriert.”

Es war wichtig, dass wir uns selber gezeigt haben, dass es geht. Aber trotzdem ist es schade, dass man hier mit 1:3 verliert.

Nach dem Seitenwechsel hingegen erhöhte Arsenal den Druck und glich durch Kolasinac aus. Auch bedingt durch die Umstellung in der ersten Halbzeit, als Jojic für den verletzten Hector kam, übernahm Arsenal mehr und mehr die Kontrolle. “Am Ende hat Arsenal den Druck erhöht und durch zwei Tore das Spiel gedreht. Das kann man schwer verteidigen und muss man auch anerkennen. Am Ende war es aber ein Tor zu hoch”, fasste Horn den zweiten Durchgang zusammen.

Sein Chef Stöger sagte: “Das schnelle Ausgleichstor nach der Pause war schwierig für uns. Arsenal war dann die bessere Mannschaft und die individuelle Qualität hat sich durchgesetzt.” Trotzdem betonte er, dass man aus dieser Partie auch das Positive nehmen könne: “Ich bin eigentlich zufrieden mit dem, wie wir uns präsentiert haben. Wir haben drei Spiele am Stück verloren und haben uns deswegen ein paar Dinge vorgenommen.”

Foto: Richard Heathcote/Getty Images

Bittencourt: “Wir haben gesehen, wie es gehen muss”

Seine Mannschaft schaffte es auch, diese Dinge besser umzusetzen, das Spiel hingegen ging dennoch verloren. Und trotzdem, so hat man den Eindruck, könnte der Mannschaft das Spiel dabei helfen, wieder zur alten Stärke zurückzufinden. Leonardo Bittencourt dazu: “Wir haben heute gesehen, wie es gehen muss. Wir müssen jedes Spiel so angehen, egal wie der Gegner heißt. Es war wichtig, dass wir uns selber gezeigt haben, dass es geht. Aber trotzdem ist es schade, dass man hier mit 1:3 verliert.”

Arsenal war dann die bessere Mannschaft und die individuelle Qualität hat sich durchgesetzt.

Nach der Rückkehr nach Köln um 3:30 Uhr steht für die Mannschaft jetzt erst einmal Regeneration auf dem Programm, bevor es dann am Sonntag zu Borussia Dortmund geht – erneut ein schweres Auswärtsspiel, in dem die Mannschaft den nächsten starken Gegner bespielen muss. Das Duell mit Arsenal scheint aber auf den ersten Blick wieder zu etwas mehr Selbstvertrauen geführt zu haben, als man bei einer 1:3-Niederlage eigentlich denken müsste.

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