Die gute Laune lässt sich Leonardo Bittencourt so leicht nicht nehmen. Doch auch der Offensivakteur weiß: Für die anstehende Saison des 1. FC Köln ist er ein Schlüsselspieler für den Erfolg.
Nur 28 Minuten nahm sich Leonardo Bittencourt beim Pokalspiel in Bremerhaven Zeit, um seinen Worten Taten folgen zu lassen. Noch effektiver wolle er in der anstehenden Saison werden – und dies unterstrich er direkt eindrucksvoll. Nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum brach der 23-jährige Offensivmann des 1. FC Köln beim 5:0-Erfolg gegen den Außenseiter Leher TS mit einem Rechtsschuss den Bann.
Effektiv war Bittencourt bereits in der überraschend erfolgreichen Vorsaison der “Geißböcke”: Zwar kam der Deutsch-Brasilianer aufgrund diverser schwerer Blessuren in der vergangenen Saison nur auf 16 Einsätze, legte dabei aber starke zehn Scorerpunkte (drei Tore, sieben Vorlagen) auf. Auch die Gesamtbilanz lässt sich sehen: Holte der FC ohne Bittencourt in 18 Begegnungen lediglich 1,11 Punkte im Schnitt, waren es mit ihm gleich 1,81 Zähler pro Partie. Der schnelle Offensivallrounder gilt also nicht umsonst als jemand, der das Team besser macht.
Mich hat es in der letzten Saison das erste Mal richtig schlimm getroffen, aber das hat mich nur stärker gemacht. Ich habe meinen Körper noch besser kennengelernt, habe neue Erfahrungen sammeln können. Daher war es kein verlorenes Jahr für mich – und im Endspurt war ich ja wieder dabei und konnte der Mannschaft helfen. Das war ein kleines Happy End für mich!
Verletzungsgeplagte Vorsaison für Bittencourt
Das konnte der gebürtige Leipziger in der vorherigen Spielzeit allerdings nicht allzu oft unter Beweis stellen: Nach furiosem Saisonstart stoppte ihn ein Muskelfaserriss im Oberschenkel, es folgte eine schwere Sprunggelenksblessur und ein Sehnenanriss im Oberschenkel. Harte Zeiten für den sonst stets gut gelaunten Fußballer: “Das gehört im Fußball nun einmal dazu, davon bleibt niemand verschont. Wer deswegen aufgibt, der wird auch nicht weit kommen”, so Bittencourt.
Foto: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images
“Mich hat es in der letzten Saison das erste Mal richtig schlimm getroffen, aber das hat mich nur stärker gemacht. Ich habe meinen Körper noch besser kennengelernt, habe neue Erfahrungen sammeln können. Daher war es kein verlorenes Jahr für mich – und im Endspurt war ich ja wieder dabei und konnte der Mannschaft helfen. Das war ein kleines Happy End für mich!”
Das Überraschungsmoment in der effzeh-Offensive
Ein Happy End gab es bekanntlich auch für den 1. FC Köln: Mit einem furiosen Endspurt qualifizierten sich die “Geißböcke” erstmals seit 25 Jahren für den Europapokal. Einen großen Anteil daran hatte auch der quirlige Bittencourt: Mit seiner Galavorstellung gegen Werder Bremen, als er beim 4:3-Erfolg des FC ein Tor selbst erzielte und zwei weitere Treffer vorbereitete, zeigte er, warum er so wichtig für das Team ist.
Mit Leidenschaft zieht der 1,72-Meter-Mann ins Dribbling und versucht durch erfolgreiche Eins-gegen-Eins-Situationen Überzahl zu schaffen. Nicht nur für das eigene Team, sondern auch für den Gegner ist Bittencourt ein X-Faktor: Mit seiner Spielfreude, seiner Kreativität und seinem Einsatzwillen versucht der 23-Jährige das Offensivspiel der Kölner um ein wichtiges Überraschungsmoment zu ergänzen.
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Gerade nach dem Abgang von 25-Tore-Stürmer Anthony Modeste kommt auf den 2015 aus Hannover zum effzeh gewechselten Offensivmann nun eine noch größere Bedeutung zu. Den Franzosen eins zu eins zu ersetzen wird allerdings weder Bittencourt noch Rekordeinkauf Jhon Cordoba gelingen. Auch Kölns Kapitän Matthias Lehmann weiß um die Herausforderung, die auf das Team wartet: “Wir müssen das schon auf mehrere Schultern verteilen und allesamt torgefährlicher werden”, forderte der Routinier.
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Saison vorgenommen hat und welche Rolle er neben dem Platz ausfüllen muss