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Ehrentribüne

effzeh – Die Saison 2002/03 – Teil 1

Unsere Ehrentribüne beginnt mit einem Rückblick in die Saison nach dem zweiten Abstieg. Würde der direkte Wiederaufstieg gelingen?

© effzeh.com

Wir von effzeh.com haben bislang vornehmlich über das aktuelle Geschehen rund um den 1. FC Köln berichtet. Mit der neuen Kolumne “Ehrentribüne” nehmen wir ganz gezielt FC-Geschichte ins Visier, die weiter zurück liegt als der kurze Blick in den Rückspiegel.

Den Anfang macht gerosimo mit einer Rückschau in die Saison 2002/03, welche für unseren effzeh in der zweithöchsten deutschen Spielklasse stattfand. Er unternimmt auf Basis von gesammelten Zeitungsartikeln, Fernsehmitschnitten sowie natürlich eigenen Erinnerungen eine Reise in die Vergangenheit – und zwar um ziemlich genau zehn Jahre.

Der effzeh hatte den letzten Strohhalm gegriffen und den SC Freiburg durch Tore von Carsten Cullmann und Matthias Scherz besiegt – trotzdem stand aufgrund des zeitgleichen Sieges des 1.FC Nürnbergs über Bayer 04 Leverkusen der zweite Abstieg in die 2. Bundesliga fest. Das war am 33. Spieltag der Fussball-Bundesliga-Saison 2001/02.

Noch ein Spiel weiter – es war ein 3:2-Auswärtssieg bei Energie Cottbus – musste das Team von Trainer Friedhelm Funkel, welcher erst spät im Februar 2002 als Coach verpflichtet worden war, den bitteren Gang in die Niederungen der Zweitklassigkeit antreten. Stützen wie Rigobert Song und Hanno Balitsch verließen in den darauffolgenden Wochen das Geißbockheim; Neuzugänge kamen entweder ablösefrei oder als Leihspieler. Wohlklingende Namen wie Darko Pivaljevic oder Alassane Ouedraogo sollten das FC-Trikot zur neuen Saison nicht mehr tragen – dafür aber Markus Happe, Florian Kringe und Sebastian Helbig.

Friedhelm Funkel gab als Ziel das Mitspielen um den Aufstieg aus. Das Kölner Anspruchsdenken war wie gewohnt höher …

Alle anderen Begegnungen hatten bereits stattgefunden, als der effzeh – dank DSF – am Montagabend in Karlsruhe ran durfte. Eine Aufstellung mit Dirk Lottner, Carsten Springer, Matthias Scherz und Markus Kurth ließ eine offensive Ausrichtung erhoffen. Zum Torschuss kamen die Kölner jedoch in der gesamten ersten Hälfte nicht. Der erste Höhepunkt war die rote Grußkarte für den Ex-effzeh’ler Bruno Labbadia, der frühzeitig duschen gehen durfte. Einen zweiten und bereits den letzten Höhepunkt sollte ein Last-Minute-Transfer namens Francis Kioyo für sich haben. Kioyo war es, der in der Nachspielzeit das goldene Tor erzielte und dem effzeh die ersten drei Punkte bescherrte.

Auf der Baustelle zu Müngersdorf gastierte nur vier Tage später der MSV Duisburg. Das Prunkstück der FC-Elf war an diesem Abend gewiss nicht die Abwehr um Thomas Cichon und Moses Sichone, ließen sie doch drei Gegentore bei überschaubarer Gegenwehr zu. Das Prunkstück im Kölner Westen war schließlich bereits besetzt … mit der niegel-nagel-neuen Südtribüne!
Die Einweihung war ein voller Erfolg, trafen die Kölner mit Springer, Scherz, Happe und Springer doch direkt viermal und somit zum zweiten Sieg binnen fünf Tagen.

Wieder am Montag, der effzeh-Fan würde sich an diesen Umstand gewöhnen “dürfen”, war der Weg für den Mannschaftsbus mit einen Trip nach Aachen doch überschaubar lang geblieben. Kioyo stand erstmals in der Startformation, spielte jedoch 90 Minuten glücklos. Hätte er in der Anfangsphase statt des Pfostens das Tor getroffen, wäre der Spielverlauf ein gänzlich anderer gewesen. So konnte die Alemannia sich hinten rein stellen und die FC-Truppe kommen lassen. Schepperte dem Zuschauer noch der Kopf von Lottner’s Lattenkracher, so sorgten die von Scherz vergebenen Nachschusschancen ebenso für andauerndes Kopf-Schütteln wie weitere verdaddelte Gelegenheiten zum Einnetzen …
Das Spiel endete daher genauso wie es begonnen hatte.

Hatte sich der 1. FC Köln in der Vorwoche doch erfolgreich beim VFL Wolfsburg im DFB-Pokal gezeigt, kann an dieser Stelle ruhig unerwähnt bleiben, dass es sich beim Gegner um die zweite Mannschaft der Niedersachsen handelte und dass das 3:1 von eher mäßiger Qualität war.

Im ersten echten Spitzenspiel der noch jungen Saison traf der effzeh auf Eintracht Frankfurt. War der Autor dieses Artikels doch gerade im Juli 2002 nach Frankfurt gezogen, war dieses Aufeinandertreffen der ideale Zeitpunkt für eine Fahrt über die A3 gen Norden zum Heimspiel. Obwohl der Erste Fussball Club Köln mit einem direkt-verwandelten Lottner-Freistoß in Führung ging, drehte die Eintracht das Spiel kurz nach der Pause. Wer das Eigentor zum Ausgleich erzielte, ist strittig – aber egal. Es war der überragende Dirk Lottner, der den effzeh nach vorne trieb und nach dem 3:2 durch Matthias Scherz bei seiner Auswechslung kurz vor dem Abpfiff von den euphorisierten Fans mit Standing Ovations verabschiedet wurde.
Der 1. FC Köln stand da, wo wir ihn alle sehen wollten … auf Platz 1 !!!

Fortsetzung folgt.

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