Endlich eine Einigung! Die Diskussionen um den GBH-Ausbau haben ein Ende – die Kölner Politik hat auf einen Plan beschlossen, womit der effzeh seine infrastrukturellen Planungen vorantreiben kann.
Das Thema “GBH-Ausbau” hatte in den vergangenen Wochen für viel Diskussionsstoff gesorgt, doch mittlerweile steht fest, dass der 1. FC Köln sein Trainingsgelände ausbauen kann. CDU, SPD und FDP stimmen den Plänen des effzeh zu. “Nach intensiven Verhandlungen ist es uns gelungen, eine Mehrheit für eine gute Lösung zu formen. Es freut uns, dass die SPD aus ihrer oppositionellen Trotzphase herausgewachsen ist. Gemeinsam mit der FDP haben wir ein gutes Paket für den Grüngürtel und für die Zukunft des FC geschnürt”, meinte Niklas Kienitz, der stadtentwicklungspolitische Sprecher der CDU. Damit wäre der Weg geebnet für einen Ausbau des Geißbockheims am jetzigen Standort.
“Die drei neuen Trainingsplätze für den Nachwuchs sowie die vier Kleinspielfelder für die Allgemeinheit auf der Gleueler Wiese sehen wir im Einklang mit dem von Adenauer vorgesehenen Sportband”, ergänzte er auf der Seite der CDU Köln. Die Renaturierung des Trainngsplatzes 2 sorge dafür, die “Sichtachse auf den Decksteiner Weiher” wieder freigegeben würde. Weiterhin erhalte der Grüngürtel Flächen zurück, was auch für den Sportplatz am Decksteiner Fort gelte.
SPD freut sich über Einigung zum GBH-Ausbau
Martin Börschel, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln, lässt verlauten: “Wir haben stets klargemacht, dass der 1. FC Köln an seinem Traditionsstandort Geißbockheim bleiben muss. Die – auch von der Stadtspitze mit verursachte – Hängepartie der letzten Monate hat nicht nur dem Vertrauen in die Politik geschadet, sondern auch den Verbleib des FC in Köln gefährdet. Umso mehr freuen wir uns, dass nach der FDP nun auch die CDU gegen den Widerstand ihres Partners Die Grünen entschieden hat, dass der Verein als eines der wichtigsten Aushängeschilder der Stadt eine zukunftsfähige Infrastruktur am Traditionsstandort braucht.”
Grüne erwarten den nächsten Konflikt
Mit der erzielten Einigung sei eine “gute Lösung” gefunden worden, die die Umweltbilanz deutlich besser aussehen lasse. Jörg Frank, Fraktionsgeschäftsführer der Grünen, sieht das ein wenig anders, da er für das Geißbockheim keine große Perspektive mehr sehe: “Unsere Alternative in Marsdorf erfüllt hingegen die sportlichen und geschäftlichen Interessen des Erstligisten und eröffnet ihm sogar weitere Wachstumsmöglichkeiten”. Für ihn sei “der nächste Konflikt im Äußeren Grüngürtel absehbar, während der aktuelle noch gar nicht gelöst” sei.
Bürgerinitative: “Bürgerwille wird nicht beachtet”
Der Sprecher der Bürgerinitiative “Grüngürtel für alle” kann die Entscheidung natürlich nicht nachvollziehen. Friedmund Skorzenski, Sprecher der Initiative, sagte gegenüber dem KSTA: “Der Bürgerwille wird nicht beachtet, das enttäuscht uns, aber wir haben noch einige Pfeile im Köcher”. Die Forderung, auf den Bau neuer Trainingsplätze komplett zu verzichten, hält er aufrecht. Auch eine Klage beim Verwaltungsgericht schließt Skorzenski nicht aus.
Wehrle: “Sollten nicht in Euphorie verfalllen”
Alexander Wehrle, Geschäftsführer des 1. FC Köln, freute sich im Gespräch mit dem Kölner Stadtanzeiger über die Einigung, obwohl man “deshalb nicht in Euphorie verfallen” sollte, da der 1. FC Köln bei diesem Thema “schon das ein oder andere Mal überrascht worden” sei. Seine Enttäuschung über gewisse Teile der Politik und Verwaltung in Köln konnte der Geschäftsführer nicht verhehlen.