Glaubt man den einschlägigen Experten, bräuchte der effzeh noch neun Punkte aus den verbleibenden Spielen, um dem Abstieg zu entgehen. Angesichts der Gegner bis zum Saisonabschluss eine durchaus machbare Aufgabe, stünde da nicht der Makel, dass in den letzten Spielen ein paar Zähler vor allem aufgrund fehlender Abschlussqualität liegen geblieben sind. “Die Punktausbeute aus den letzten Spielen ist nicht optimal. Die Spiele waren aber von unserer Seite aus nicht so schlecht, dass man nicht hätte mehr Punkte einfahren können” befindet Chefcoach Peter Stöger auf der aktuellen Pressekonferenz und setzt den Fokus vor allem auf die eigene Arbeit. So wurde vor allem Torabschluss und defensive Stabilität in dieser Woche trainiert. Auf Hannover will man sich nicht speziell ausrichten, man glaubt also an die eigene Qualität.
Foto-Credit: 1.FC Köln (Youtube-Channel)
Dass mit Hannover 96 ein angeschlagener Boxer wartet, dem durchaus ein Lucky Punch gelingen könnte, ist Stöger bewusst. Aber der Österreicher weiß, dass es in der Bundesliga keine leichte Aufgabe, keinen ungefährlichen Gegner gibt. Und gibt als Ziel, für die beiden Spiele vor der Kurzpause aus: “Wir wollen in Hannover etwas holen und schauen, ob wir gegen die Bayern überraschen könne.” Allerdings dürfte die Überraschung sehr unwahrscheinlich sein. Also sollte man definitiv in Hannover punkten, damit man mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause gehen kann. Gemessen an dieser Situation wirkt der Coach sehr unaufgeregt. Auch keine Überraschung gemessen an seinem bisherigen Auftreten. Denn auch für den Fall des Nichtpunktens weiß Stöger: “Dann stehen wir anfangs April vor einer schwereren Aufgabe. Aber auch dieser werden wir uns stellen.”
Neben der Gelbsperre von Dominic Maroh wird lediglich Simon Zoller für Hannover aller Voraussicht nach nicht fit werden. Damit bleiben für die Abwehrreihe eine knappe handvoll Varianten zur Auswahl. Das Trio Mavraj/Heintz/Sörensen spielt in einer Dreier- respiktive Fünferkette, oder zwei aus dem Trio bilden die Innenverteidiger in einer Viererkette. Dann könnte Sörensen als Rechtsverteidiger oder Heintz als Linksverteidiger fungieren. Der Kapitän ist aller Voraussicht nach an Bord. Matthias Lehmann dürfte als Sechser gesetzt sein. Über die restliche Aufstellung hüllt sich der Mantel des Schweigens, wie immer lässt Stöger sich da nicht gerne in die Karten schauen. Vor allem die Traingseindrücke der letzten beiden nicht öffentlichen Trainingseinheiten dürften entscheiden wer spielt und demnach welches taktische Konzept uns erwartet. Allerdings ließ der Coach durchblicken, dass man in Hannover vor allem defensiv sicher stehen will.
Mit dem Rücken zur Wand
© Eduard Schmulenson
In Hannover ist die Lage wesentlich prekärer als in Köln. Aber auch hier herrscht merkwürdige Unaufgeregtheit. Trainer Thomas Schaaf hat sogar durchblicken lassen auch in der zweiten Liga für die Niedersachsen tätig zu werden. Kontinuität mit allen Mitteln? Ob das im Fall des Falles unter Martin Kind möglich sein wird bleibt zunächst offen. Dass die 96er mehr Qualität haben als ihr derzeitiger Tabellenplatz aussagt, weiß auch Peter Stöger. Vor allem vor dem Japaner Kiyotake warnt der Kölner Coach. Der Aufreger des Hinspiels, und einer der Toptorschützen der Hannoverander gegen den effzeh, Leon Andreasen, fällt aufgrund einer Sprunggelenksprellung aus.
Die Bilanz gegen die Niedersachsen ist fast ausgeglichen: 17 Siegen stehen 19 Niederlagen gegenüber bei 7 Unentschieden.
Und sonst so?
- Der Rückstand des effzeh zu Hannover 96 in der Fernsehgeldtabelle beträgt 21 Punkte. Ein Abstieg der Niedersachsen käme also dem Geldbeutel der Kölner zugute.
- Als vierter Offizieller wird Dr. Felix Brych tätig. Sein “verlängerter Arm auf dem Spielfeld” ist Peter Sippel. Ein sehr erfahrenes Pärchen, das mit diesem Spitzenspiel beauftragt wurde.
- Die Chance, sich im Trend zu präsentieren und die fünfte Gelbe für das Spiel gegen Bayern abzuholen, haben Kevin Vogt und Anthony Modeste. Auf der anderen Seite ist Oliver Sorg gefährdet und würde dann beim Gastspiel in Frankfurt für die Niedersachsen fehlen.