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Nachspiel

So wie einst Gijón

In einem für Taktikfüchse interessanten Spiel, verfolgten beide Mannschaften ein gemeinsames Ziel: Nicht verlieren. Das gelang. Unser Nachspiel.

© effzeh.com
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Die Älteren unter uns werden mit folgendem Ort fußballerisch etwas verbinden können: Gijón. Für die Jüngeren: Die Stadt im Norden Spaniens war 1982 ein Austragungsort der Fußballweltmeisterschaft. In der Gruppenphase traf die BRD im dritten Spiel auf Österreich in ebendieser Stadt. Da zuvor die Konkurrenz patzte war den Mannschaften klar, dass sie durch einen Sieg Deutschlands* beide weiterkommen würden. Also wurde nach einem frühen Tor der BRD 90 Minuten der Ball hin- und her gepasst und das Spiel ging als Nichtangriffspakt von Gijón in die Geschichte des Fußballs ein.

So schlimm war das Spiel des effzeh gegen die Hertha in Berlin zwar nicht, Parallelen sind jedoch zu finden. Immerhin stellte der effzeh einen Rekord auf. Aber der Reihe nach.

Ausgangslage

Der Club der 33er! So nannte es die Sky-Moderatorin bei der Anmoderation. Bestehend aus dem BVB, dem effzeh und Gegner Hertha. Im Prinzip gehen alle Experten davon aus, dass die drei Mannschaften nicht mehr absteigen werden. Dass die Argumentation sich vor Allem darauf stützt, dass die unten liegenden Mannschaften nicht mehr punkten werden, zeigt wie schwachsinnig viele der Experten doch argumentieren. Konnte doch nahezu jede Mannschaft „da unten drin“ am vergangenen Spieltag punkten.
Um also der Gefahr zu entgehen wieder das Abstiegsgespenst im Nacken zu verspüren, wurden schon vor dem Spiel von beiden Seiten der harte Kampf heraufbeschworen. „Man erwarte ein zähes Spiel“ etc. blabla. Beide Mannschaften sind, zumindest seit Pal Dardai in der Choachinzone der Berliner agiert, bekannt dafür aus einer stabilen Defensive zu agieren und dabei nicht riskant nach vorne zu spielen. Niemand im Stadion und vor dem Fernseher wurde eines besseren belehrt.

Personal

© effzeh.com

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Schon nach dem Hoffenheim-Sieg war klar, dass in der Abwehr Kapitän Brecko-„Fußballgott“ sein Comeback in der Startelf geben würde. Er „profitierte“ von einer roten Karte in Kombination mit einem gebrochenen Fuß beim Sportskameraden Olkowski. Kurz vor dem Spiel wurden dann noch muskuläre Probleme bei Risse festgestellt, sodass Peszko trotz Japanerdouble in die Startelf rückte. Den frei gewordenen Platz auf der Bank übernahm Yannick Gerhardt, der nach überstandenem Pfeiffer‘schem Drüsenfieber erstmals wieder im Aufgebot stand. An dieser Stelle nochmals „Willkommen zurück Junge“.

Spielablauf

Die Kulisse war gesetzt und alles freute sich über das PERFEKTE Fußballwetter. Knapp unter 20 Grad, trocken, frühlingsblauer Himmel.

Das Spiel selber gab das her, was vorher vielfach zu hören war. Viel Rumgeschiebe in der Abwehr, Nicklichkeiten im Mittelfeld und wenig Strafraumszenen. Deswegen wird hier auch nicht groß darauf eingegangen. In der Summe war Hertha als Heimmannschaft ein bisschen offensiver – brachten aber nichts Gefährliches auf das Tor. Der effzeh hätte zwar in einer Szene einen Elfer bekommen müssen als Skjelbred Maroh bei einem Freistoß hielt aber unter dem Strich geht das Null zu Null in Ordnung. Im Nachhinein über einen Elfer lamentieren ist aber so unnötig wie ein Kropf.

Erwähnenswert ist noch die Einwechslung von Yannick Gerhardt. Der Kölner brachte die von ihm gewohnte Zielstrebigkeit in der Offensive mit und man sollte ihn für die kommenden Partien auf der Rechnung haben. Wir freuen uns auf jeden Fall, dass er wieder der alte zu sein scheint.

Spieler im Fokus:

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Timo Horn: Wie jedes Mal. Hielt was auf ihn kam. Strahlte wie immer eine unfassbare Ruhe aus, maulte seine Vordermänner aber auch das ein ums andere Mal an.

Yannick Gerhardt: Stark wie der Junge wieder zurückgekommen ist. Er kehrte erst vor kurzem in das Training zurück nachdem er mehrere Monate an den Folgen des Pfeifferschem Drüsenfieber litt. Also keine körperliche Betätigung. Ist daher mit Sicherheit noch nicht bereit für 90 Minuten – bleibt aber die Alternative Nummer 1 für das gesamte Mittelfeld.

Fazit

Der effzeh bringt zum achten Mal ein Null zu Null auf den Platz und stellt damit einen neuen Bundesligarekord auf. Das spricht natürlich Bände: Stabile Defensive aber auch keine Gefahr nach Vorne. Für eine Aufstiegssaison ist dies wohl das richtige Mittel.

Man könnte fast meinen, dass die Berliner und Dardai sich dieses Konzept beim effzeh abgeschaut haben. Denn seitdem auf dieses System umgestellt wurde, bewegen sich die Berliner kontinuierlich aus dem Tabellenkeller.

Beide Teams haben jetzt 34 Punkte. Durch die Niederlage von Paderborn, des HSV und des VfB wurde somit der Abstand auf den Keller um einen Punkt erhöht. Taktik aufgegangen. Wie in Gijón anno 82.

Zusammenfassung

Hertha: Kraft – Pekarik, Langkamp, Brooks, Plattenhardt – Skjelbred, Lustenberger – Haraguchi, Stocker, N. Schulz (81. Hegeler) – Kalou

effzeh: Horn – Brecko, Maroh, Wimmer, Hector – M. Lehmann, Vogt – Peszko (73. Svento), Nagasawa (61. Gerhardt) – Osako, Ujah (85. Mavraj)

Gelbe Karten: Hector

Zuschauer: ca. 51.000

 

*: Zuvor war hier noch die Rede von einem 0-0 in Gijón. Der Autor wurde mittlerweile für diesen Fehler gevierteilt und den Löwen zum Fraß vorgeworfen. Wir bitten diesen Umstand zu entschuldigen.

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