Dass ein Trainingslager für die Spieler zur Tortur werden kann, ist ein offenes Geheimnis. Laufeinheiten bis zum sprichwörtlichen Erbrechen, Feinschliff für Körper und Geist. Dass ein Trainingslager allerdings auch die Fans an die körperlichen Grenzen führt, ist wohl nicht jedem klar.
Nachdem die Zufuhr geistiger Getränke nach dem Fanabend in einem Pub in Kitzbühel ein neues Hoch erreichte, wirkten viele FC-Anhänger (inklusive dem Verfasser dieser Zeiler) bei der frühen Trainingseinheit noch nicht allzu frisch. Stimmen kamen offenbar beim gemeinsamen „Lemontree“-Grölen zahlreich abhanden.
Das Training verlief reichlich unspektakulär: Torabschluss stand auf dem Programm. Herausstechen konnte auch hier wieder Youngster Lucas Cueto, der aus nahezu jeder Position knipste. Links? Rechts? Völlig egal. Der „Kleine“ macht jede Menge Spaß – und sollte das auch später noch unter Beweis stellen.
Helmes passt, Svento reist ab
Nichts zeigen konnte Patrick Helmes. Die alte Muskelverletzung macht dem kölschen Sturmführer zu schaffen, so dass er zusammen mit Slawomir Peszko individuell arbeitete und nicht mit dem Team trainierte. Gar nicht am Platz war Dusan Svento: Der slowakische Neuzugang hat einen Mittelfußbruch und reiste bereits aus dem Trainingslager ab.
Gegen Wacker Innsbruck sollte dann am späten Nachmittag die Revanche für das Ausscheiden im UI-Cup anno Pief folgen. Schöne Grüße an Harald Cerny und Bodo Illgner! Bereits der erste Angriff vor 1311 Zuschauern (manche munkelten, den einen fehlenden hätte der effzeh unter den Tisch fallen lassen) saß: Cueto setzte sich prima über links durch und netzte mit dem rechten Fuß: Ein klasse Treffer (2.)!
Insgesamt trat der Klassenunterschied zwischen dem österreichischen Zweitligisten und der Stöger-Elf, die im Vergleich zur Ingolstadt-Pleite mit den dort nicht in der Startelf stehenden Spielern begann, deutlich zu Tage. Nach einer tollen Kombination bediente Pawel Olkowski flach von rechts Yuya Osako, der die Kugel über die Linie grätschte (11.). Nach 21 Minuten nickte Anthony Ujah eine Cueto-Flanke zum 3:0 ein.
Doppelschlag zum Endstand
Trotz einiger Mängel und Abstimmungsproblemen hatte der effzeh das Geschehen komplett im Griff. Tore sollten aber erst eine Viertelstunde vor Ende fallen: Erst traf der eingewechselte Bard Finne (75.), dann stellt Marcel Risse den Endstand her (78.). Die schwachen Innsbrucker kamen im ganzen Spiel kaum zu Chancen. Thomas Kessler, der mit RB Leipzig in Verbindung gebracht wird, musste nie eingreifen.
Größere und tiefgehende Eindrücke bei zeitweiligem Regen konnte angesichts der Schwäche des Gegners nicht gesammelt werden. Es ist zwar noch nicht alles Gold, was glänzt – aber die Jungs scheinen auf einem guten Weg zu sein. Und ich gehe jetzt wieder „Lemontree“ singen…
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