Der 05. Mai 2012 war der erbärmlichste Tag in der jüngsten Geschichte unseres geliebten effzehs. Nach der 1:4 – Klatsche gegen den FC Bayern zogen dunkle Wolken über Müngersdorf auf und der Geruch von Pfefferspray waberte durch das Stadion. Optimismus suchte man in den kommenden Tagen vergebens, wir hatten uns deutschlandweit lächerlich gemacht, der Verein lag am Boden.
Die Medienstadt Köln und die üblichen Verdächtigen zeigten ihre hässliche Fratze und schrieben den Verein kaputter, als er ohnehin schon war. Kurz darauf, Holger Stanislawski war bereits als Trainer verpflichtet, ging eine Seite online, die sich auf die Fahne geschrieben hatte, den ruhmreichen effzeh zu ehren und ihn in guten wie in schlechten Zeiten zu lieben. Meine Damen und Herren, am 01.07.2012 erblickte effzeh.com das Licht der Welt. Für uns als neurotische Fanatiker steht am kommenden Montag, zwei Jahre später, ein ganz besonderer Moment an, effzeh.com wird erstklassig, sollte Bochum geschlagen werden!
Uns fällt das Privileg zu über einen Verein schreiben zu dürfen, der sich bald wieder in einer der interessantesten und besten Ligen der Welt messen darf, wodurch uns –zugegeben eher dem Verein- internationale Aufmerksamkeit sicher sein wird. Da diese Entwicklung noch nicht ganz abgeschlossen ist, bleibt der Fokus auf Liga Zwei und dem kommenden Gegner – das Vorspiel zum Heimspiel gegen den VFL Bochum 1848.
Ausgangslage
Machen wir uns nichts vor, jeder von uns kennt die Gegebenheiten vor der anstehenden Begegnung. Drei Punkte reichen, die Zahlenspiele sind vorbei: Wir brauchen nicht mehr auf entsprechende Ergebnisse der Konkurrenz schielen, wir müssen ‚nur noch‘ gewinnen.
Der Blick auf die letzten Spiele und die Situation innerhalb der Tabelle stimmt zuversichtlich. Auf der einen Seite die Vertreter der schönsten Stadt Deutschlands, die seit Mitte Februar ungeschlagen sind, die letzten vier Spiele in Serie gewonnen haben und selbstsicher von der Tabellenspitze grüßen. Auf der anderen Seite Peter Neururers unbeständiger VFL Bochum, der aus den letzten 10 Spielen vier gewann, sich zwei Mal remis trennte, aber auch vier Mal verlor, und so im unteren Tabellendrittel steckt. Den nach wie vor möglichen Abstieg im Nacken, will man dem effzeh gehörig in die Suppe spucken, möglichst in Müngersdorf punkten und so unseren Aufstieg verschieben (lassen wir mal den Ausgang Paderborn vs. Fürth außer Acht).
Folgende Statistiken zur Paarung sollten erwähnt werden:
Unter Peter Neururer gewann Bochum JEDES seiner bislang vier Spiele gegen den effzeh, wohingegen der letzte Auswärtssieg der Vertreter aus dem Ruhrpott fast auf den Tag genau 10 Jahre zurückliegt (18.04.2004 – 1:2). Wer war Trainer? Ihr ahnt es!
Personal
Definitiv fehlen werden den Gästen Mirkan Aydin (Muskelfaserriss) und der Ex- Kölner Lukas Sinkiewicz (Schulterluxation). Ob Jan Gyamerah (Adduktoren) und Felix Bastians (Sehnenentzündung) zur Verfügung stehen werden, vermochte Peter Neururer während der Pressekonferenz am Freitag noch nicht zu beurteilen. Die Diskussion um den potentiellen Verzicht auf einige Akteure, denen eine Gelbsperre droht, wollte er indes nicht vertiefen.
Dem effzeh steht nur der Langzeitverletzte Thomas Bröker nicht zur Verfügung. Ob es für einen Startelfeinsatz von Kevin Wimmer reicht, wird Peter Stöger wohl erst kurzfristig entscheiden. Miso Brecko steht nach seiner Sperre wieder zur Verfügung.
Voraussichtliche Aufstellung
effzeh: Horn – Brecko, Maroh, McKenna (Wimmer), Hector – Lehmann, Matuschyk – Nagasawa, Halfar, Peszko – Helmes
Bochum: Luthe – Freier, Maltritz, Fabian, Acquistapace – Tiffert, Jungwirth, Latza – Tasaka, Sukuta-Pasu, Cwielong
Schiedsrichter der Partie ist der Polizeibeamte Guido Winkman, der in der aktuellen Saison bereits die Heimniederlage gegen Paderborn leitete und damals mit der Note 2,0 durch den Kicker bewertet wurde.
Ausblick
In den Foren wird schon mehr über die Feierlichkeiten, den möglichen Platzsturm und die Versuche des Vereins, eben diesen zu verhindern, diskutiert, als über die theoretische Chance einer Niederlage – scheinbar steht für die Fans nur die Höhe des Heimsieges nicht fest. Diese Meinung teilen wir, könnte doch die Motivation der Spieler für dieses Spiel nicht höher sein. Die Euphorie, die Siegesserie, die breite Brust und die enorme Vorfreude auf das Oberhaus sprechen ganz klar für den effzeh. Dagegen wird wohl auch Peter Neururers Team in der aktuellen Verfassung nichts ausrichten können.
Für den VFL blieben nur die übrigen Spiele, um den Abstieg zu verhindern.
Wenn wir einen Wunsch frei haben, so hätten wir gerne eine spielerisch starke Partie mit vielen Toren ohne Gegentor. Ein 4:0 darf es gerne werden, damit uns allen das letzte (!) Montagabendspiel in der Geschichte des glorreichen 1. FC Köln in guter Erinnerung bleibt.
Stimmen zum Spiel
Lukas: “Bye Bye Montag. Auf dass wir uns nie wieder sehen.”
Patrick: “Wie ich mich auf DEN Schlusspfiff freue! Aber vorher muss 90 Minuten gerannt und gekämpft werden. Und dann haben wir Männer wieder Pipi inne Augen.”
Rüdiger: ” Ich will ja nicht der Party-Crasher sein, aber ich vermute schwer das werden 90 nervenaufreibende Minuten. Ich hab immer noch diese Neururer-Phobie. Die bekomm ich nicht aus meinem Schädel. Falls der FC mich eines besseren belehren sollte, um so schöner. Wenn ich mir dann noch ein Wunschergebnis aussuchen darf? 12:0!!! Gladbach wir kommen !!!”
Gero: “Selten habe ich eine Begegnung schon zu einem so frühen Zeitpunkt als Dreipunkter gebucht und abgeheftet … also, wie das Hinspiel in Bochum am 10.11.! Damals war das 0:1 die erste Saisonniederlage der nicht mehr ganz jungen Saison. Ermutigend finde ich im Nachhinein, dass das die erste von insgesamt nur drei verlorenen Partien in der gesamten Spielzeit gewesen sein wird. Am Montagabend heißt es: “Auf zum Schaulaufen!” – das 3:0 gegen den VfL hat hinterher eh nur noch statistischen Wert. In den ARD Tagesthemen heißt es dann nämlich bereits: ‘Der 1. FC Köln steht als erster Aufsteiger in die Fussball Bundesliga fest.'”