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Vorspiel

Der 1. FC Köln im Heimspiel gegen Union Berlin: Auf zum entscheidenden Schritt!

Nach dem Hinrundenduell noch Tabellenletzter kann der 1. FC Köln im Rückspiel gegen Union Berlin bereits den Klassenerhalt perfekt machen. Für den entscheidenden Schritt müssen die „Geißböcke“ allerdings an alte Tugenden anknüpfen.

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Foto: imago images / Contrast

Den Rechenschieber wollte Markus Gisdol auf der abschließenden Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Spiel des 1. FC Köln gegen den 1. FC Union Berlin dann doch nicht herausholen. Der Trainer der „Geißböcke“ ist sich sicher, dass sein Team noch einen Erfolg braucht, um den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen. „Wenn wir alle zusammen unsere Mathematik-Kenntnisse aufbringen, denke ich, dass wir wissen: Es wird uns ein weiterer Sieg reichen“, erklärte Gisdol und schob hinterher, seine Schützlinge seien heiß darauf, diesen Schritt bereits am Samstagnachmittag gehen zu wollen. „Ich spüre, dass meine Mannschaft den Sack zumachen möchte. Wir wollen Klarheit in allen Bereichen haben“, so der FC-Coach.

Am 31. Spieltag haben die Kölner die Chance, den Klassenerhalt tatsächlich auch rechnerisch perfekt zu machen. Ein durchaus realistischer Sieg gegen die „Eisernen“ und eine ebenso vorstellbare Niederlage der Düsseldorfer Fortuna gegen Borussia Dortmund vorausgesetzt. Drei Partien vor Saisonschluss bereits die Bundesliga-Teilnahme für die neue Saison eintüten: Daran war gerade nach dem Hinrundenduell bei Union Berlin nicht zu denken. Mit 0:2 verlor eine blutleer und seelenlos agierende Kölner Mannschaft an der Alten Försterei und fiel dank des späteren Sieges der Paderborner in Bremen auf den 18. und damit letzten Tabellenplatz zurück. Hoffnung auf bessere Zeiten? Nicht vorhanden. Der Tiefpunkt war erreicht – schlimmer geht es eigentlich nicht mehr.

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Gisdol: “Dürfen uns nicht vom Gegner aus dem Tritt bringen lassen”

Für Markus Gisdol war dieser grausam schwache Auftritt allerdings der Startschuss für die Entwicklung, die am Samstag dafür sorgen könnte, dass der glorreiche 1. FC Köln ein weiteres Jahr in der höchsten deutschen Spielklasse bestreiten darf. „Das Hinspiel war für mich vielleicht sogar die wichtigste Partie, seitdem Horst und ich beim FC angetreten sind. Aus dem Spiel haben wir glasklare Erkenntnisse gewonnen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir drei Wochen im Amt. Nach der Niederlage bei Union haben wir einen ersten Strich gezogen und unsere Schlüsse in die weitere Arbeit mit dem Team einfließen lassen“, erzählt der FC-Coach, der nach der Niederlage in der Hauptstadt Konsequenzen zog, an den richtigen Stellschrauben drehte und in der darauffolgenden Englischen Woche drei Siege aus drei Spielen holte.

“Wir wissen, was Union stark macht, wissen aber auch um unsere eigenen Stärken. Es wird ganz wichtig sein, unsere eigene Spielweise zu hundert Prozent durchzubringen.”

Siege – das ist für die beiden Kontrahenten allerdings derzeit ein Gefühl aus längst vergangenen Tagen, nach der Corona-Pause konnten weder der 1. FC Köln noch Union Berlin einen Erfolg einfahren. Dass die „Eisernen“ bereits seit sieben Partien ohne Dreier sind, davon lässt sich Markus Gisdol nicht einlullen. „Das Spiel gegen Union Berlin wird eine schwierige Aufgabe. Bei denen geht auch noch um sehr viel. Wir wissen, was Union stark macht, wissen aber auch um unsere eigenen Stärken“, betont der FC-Coach, der am Wochenende wieder auf die zuletzt gesperrten Sebastiaan Bornauw und Dominick Drexler zurückgreifen kann, und sieht seine Schützlinge in der Pflicht: „Es wird ganz wichtig sein, unsere eigene Spielweise zu hundert Prozent durchzubringen. Wir dürfen uns nicht vom Gegner aus dem Tritt bringen lassen. Das ist unser Ziel.“

Zurück zu den Tugenden, die den Erfolg brachten

Um dieses Ziel zu erreichen und damit auch eine emotionale Achterbahnfahrt in dieser Saison mit einem äußerst versöhnlichen Abschluss zu krönen, muss sich der FC auf die Tugenden besinnen, die ihn in der erfolgreichen Phase gegen Ende des vergangenen Jahres und Anfang 2020 stark gemacht hatten. Aggressiv, laufstark, unangenehm gegen den Ball, taktisch diszipliniert und konsequent in der Defensive, mit schnellem Umschalten nach vorne und der entsprechenden Coolness vor dem gegnerischen Tor. Gerade im Spielaufbau offenbarten die „Geißböcke“ zuletzt gravierende Schwächen, zeigten aber gerade in der zweiten Halbzeit in Augsburg die Zähne. Besonders von der Bank konnte FC-Coach Gisdol immer wieder neue Impulse setzen, die der Mannschaft weiterhalfen.

Foto: Thilo Schmuelgen/Pool via Getty Images

Mut macht auch ein Blick in die Statistik: Im Müngersdorfer Stadion haben die Kölner noch kein Spiel gegen Union verloren, die „Eisernen“ sind darüber hinaus das schlechteste Auswärtsteam der Bundesliga. Und während die Gäste aus Berlin derzeit vor allem in der Offensive Probleme haben, überzeugt der FC mit selten gesehener Durchschlagskraft: In den vergangenen 16 Bundesliga-Spielen konnten die „Geißböcke“ jeweils treffen, das ist die derzeit längste Erfolgsserie in der höchsten deutschen Spielklasse. In den 13 Rückrundenspielen durften die Gisdol-Schützlinge bereits 28 Tore bejubeln und hat nach dem 1:1 bereits mehr Punkte auf dem Konto (18) als in der gesamten Hinrunde (17). Da lassen sich auch die sechs sieglosen Partien in Serien etwas leichter verschmerzen.

Entwicklung der vergangenen Monate sichtbar machen

Und nun soll im Aufsteigerduell der entscheidende Schritt zum Klassenerhalt gemacht werden. Es wäre tatsächlich eine herausragende Leistung, die viele dem FC in der Form nicht mehr zugetraut hatten. Dennoch müssen die „Geißböcke“ aufpassen, im Saisonendspurt nicht noch das gute Gefühl zu verspielen, das sie sich durch die Siegesserie nach dem Hinrundenduell gegen die „Eisernen“ aufgebaut haben. Dem Negativtrend der vergangenen Wochen, als die Gisdol-Elf drei Führungen wegschmiss und auch spielerisch nicht überzeugen konnte, gilt es entschieden entgegenzuwirken. „Ich hoffe, dass wir in dem anstehenden Spiel auch zeigen können, was sich bei uns seit dem Hinspiel verändert hat“, gibt Gisdol die Marschroute vor: “Dann könnte man Hin- und Rückspiel im Anschluss mal gegenüberstellen und schauen, was sich hinsichtlich der spielerischen Entwicklung und des taktischen Verhaltens verändert hat. Da sehe ich große Fortschritte bei meiner Mannschaft, aber wir sind noch auf dem Weg“, so der FC-Coach. Ein Weg, der den Klassenerhalt zum Ziel hat.

So könnte der 1. FC Köln spielen: Horn – Ehizibue, Bornauw, Leistner, Schmitz – Hector, Skhiri – Drexler, Uth, Kainz- Cordoba

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