Rund um den 1. FC Köln gibt es viel Diskussionsstoff – auch bei unseren Lesern, die um unsere Einschätzung bitten können. Ihr fragt, wir antworten: Der effzeh.com-Possbüggel!
Wie schätzt ihr den kommenden Transfermarkt ein? Kommt jemand, geht jemand? (via Instagram)
Das ist aktuell tatsächlich schwierig abzuschätzen. Keiner weiß so genau, wie die Transferperiode im Sommer aussehen wird. Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch organisatorisch. Klar ist derzeit, dass beim 1. FC Köln definitiv ziemlich viele Leihspieler zurückkehren werden, die zu großen Teilen keine Perspektive mehr im Verein besitzen. Für Frederik Sörensen schwärmt FC-Sportchef Horst Heldt ziemlich – ich denke allerdings, dass der Däne in Bern bleiben wird. Ich würde mich persönlich freuen, wenn wir es schaffen würden, Salih Özcan und Yann-Aurel Bisseck in den Kader einzubauen. Wie wichtig dem Verein Eigengewächse für die Identifikation auf und neben dem Platz geworden sind, zeigt sich schon durch die Vertragsverlängerungen mit Noah Katterbach, Ismail Jakobs, Jan Thielmann und Robert Voloder.
Auf der Zugangsseite hängt in meinen Augen viel davon ab, ob es der FC schafft, Kaderplätze frei zu bekommen. Und ob größere Verkäufe zu verzeichnen sind. Denn: Wenn es der Club nicht schafft, beispielsweise mit Jhon Cordoba zu verlängern, dann muss im Sommer wohl oder übel die Trennung erfolgen. Ansonsten glaube ich, dass wir zur neuen Saison nur einen prominenteren Transfer tätigen werden: Die endgültige Verpflichtung von Mark Uth. Die Schalke-Leihgabe wird, auch angesichts der finanziellen Lage bei Königsblau, wohl keine zehn Millionen Euro kosten, dennoch muss sich der FC für einen Transfer gewaltig strecken. Viel wird dann, auch dank der Investitionen der vergangenen Transferphasen, vermutlich nicht mehr im Portemonnaie übrig sein. Da ist es gut, dass die „Geißböcke“ eine starke Jugend ihr Eigen nennen können, um eben Spieler wie Voloder, Daniel Adamczyk oder Philipp Wydra ins kalte Wasser schmeißen zu können.
Wird der 1. FC Köln noch vor der Kommunalwahl grünes Licht für den Ausbau des Geißbockheim-Geländes bekommen? Was ist mit dem Alternativplan im sogenannten „Beller Bogen“? (via Mail)
Dass Oberbürgermeisterin Henriette Reker dem Stadtrat Mitte Mai eine Beschlussvorlage übermittelt hat, ist jedenfalls ein positives Signal, auch wenn sie sich selbst mittlerweile zur Gegnerin des Projekts aufgeschwungen hat. Dass die gewählten Vertreter in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause und somit vor der Kommunalwahl entscheiden werden, halte ich allen Störfeuern zum Trotz für relativ sicher. Und dann wird der Stadtrat dank der Fraktionen von CDU, SPD und FDP mit der Mehrheit der Stimmen für den Ausbau des Geißbockheim-Geländes votieren. Das heißt: Politisch dürfte es noch vor der Kommunalwahl grünes Licht geben, was allerdings nur ein weiterer Schritt auf dem beschwerlichen Weg ist. Die Klageandrohungen der Projektgegner dürften dann jedenfalls in die Tat umgesetzt werden.
Dass kurz vor Abschluss des politischen Verfahrens noch einmal ein sogenannter Alternativvorschlag aus der Tasche gezogen wird, kommt wenig überraschend und ist vor allem Taktiererei. Marsdorf als Ausweichquartier für den FC-Nachwuchs ist nicht das erste Mal in der Diskussion und wurde bereits mehrfach auf Herz und Nieren geprüft. Das Ergebnis bleibt dasselbe, auch wenn es nun grafisch und textlich etwas schöner aufbereitet würde. Dass die Initiatoren selbst davon sprechen, eine entsprechende Baugenehmigung im derzeit als Gewerbegebiete ausgewiesenen „Beller Bogen“ sei in lediglich 38 Monaten erreichbar, spricht Bände. Dass der FC auf ein solches vermeintliches „Kompromissangebot“ nicht eingeht, ist angesichts dieses und vieler anderer Probleme mit diesem Standort völlig klar. Zu verlieren hat der Verein vor der Kommunalwahl eh nichts mehr: Geht der Ausbau durch den Rat, ist er einen Schritt weiter. Geht er das nicht, muss er eh über Alternativen nachdenken. Warum also vorher die eigene Position unnötig schwächen?
Wat do nit sähs – unser Hot Take
Salary Cap, Beraterhonorare stutzen, Ablösesummen begrenzen, größere Mitbestimmung der Fans – was wurde in den vergangenen Wochen nicht alles diskutiert, wie sich der Fußball verändert wird durch die Coronavirus-Krise. Manches davon wie beispielsweise der herrlich naiv daherkommende Fünf-Punkte-Plan des DFB-Präsidenten Fritz Keller wirkte wie sinnloser Aktionismus, einiges in der Debatte wie eine schöne Utopie, nur leider ziemlich unausgegoren. Was dabei herauskommen wird? Nichts. Die meisten Gedankenspiele sind schlichtweg nicht umsetzbar, manche einfach nicht wirklich sinnvoll. Wie wenig es die Fußballbranche geschafft hat, ihr neues demütiges Erscheinungsbild aufrecht zu erhalten, zeigte bekanntlich schon das Verhalten während der Ligaunterbrechung. Geläutert ist niemand – Business as usual, sofern es die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zulassen.
Nächste Seite: Rachel Rinast sieht die Saisonfortsetzung kritisch, der FC wirbt für die “Bild”-Zeitung und Schalke kassiert einen Shitstorm
Rund um den 1. FC Köln gibt es viel Diskussionsstoff – auch bei unseren...
.
effzeh.com verwendet Cookies, um die bestmögliche Funktionalität anzubieten. Mit ihrer Hilfe können wir die Qualität unseres Angebots verbessern. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden. Mehr Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.OK