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Kolumnen

Der effzeh.com-Possbüggel: Ein heißer Herbst liegt vor dem 1. FC Köln!

Rund um den 1. FC Köln gibt es viel Diskussionsstoff – auch bei unseren Lesern, die um unsere Einschätzung bitten können. Ihr fragt, wir antworten: Der effzeh.com-Possbüggel!

COLOGNE, GERMANY - SEPTEMBER 14: Cologne fans show their support during the Bundesliga match between 1. FC Koeln and Borussia Moenchengladbach at RheinEnergieStadion on September 14, 2019 in Cologne, Germany. (Photo by Jörg Schüler/Bongarts/Getty Images)
Foto: Jörg Schüler/Bongarts/Getty Images

Wie haben sich die Chancen für die Geißbockheim-Erweiterung und Stadionausbau innerhalb der Stadtgrenzen aufgrund vom neuerlichen Politikwechsel bei Henriette Reker verändert? (via Twitter)

Gute Frage zu einer komplizierten Lage. Der Vorstoß der Oberbürgermeisterin hat den Verein tatsächlich überrumpelt – gerade das Timing inmitten der Offenlage, die auch Stellungnahmen der Bürger*innen ermöglicht, hat beim FC für Verstimmung gesorgt. Doch geändert hat sich die Situation dadurch nicht wesentlich: Solange die Zustimmung der Ratsfraktionen von CDU, SPD und FDP steht, hat das Vorhaben eine Mehrheit im Stadtrat.

Insbesondere auf die Christdemokraten wird es ankommen, da sich zum einen die anderen beiden Parteien deutlich(er) positioniert haben und zum anderen die CDU in einer Ratskoalition mit den Grünen, die die Erweiterung des Geißbockheims ablehnen, hängt. Bleibt „Schwarz“ allerdings in diesem Machtpoker stabil, wird das Projekt bis zur OB-Wahl im kommenden Jahr durch sein. Das wird allerdings nicht der letzte Schritt sein, da bereits Klagen von mehreren Organisationen angekündigt wurden. Es wird also vermutlich vor Gericht entschieden werden – in welcher Instanz auch immer.

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Beim Stadionausbau bin ich wesentlich pessimistischer: Gegen die doch recht große Anwohner-Lobby vor Ort ein solches Vorhaben durchzudrücken – das halte ich nicht für politisch umsetzbar, falls es überhaupt finanziell zu stemmen ist. Schon das jetzige Stadion erfüllt einige Anforderungen, die eigentlich als Kompromiss ausgehandelt wurden, bei Lärm- und Anwohnerschutz sowie beispielsweise bei den Parkplätze nicht. Diese Ausgangslage wird sicherlich nicht besser, wenn das Stadtoberhaupt keinerlei Unterstützung gewährt, wenn Frau Reker zum Zeitpunkt der Entscheidung noch in Amt und Würden sein sollte.

Welche Risiken birgt die eher passive Langball-Taktik, die vor allem bei Rückstand schwierig ist? (via Instagram)

Ich sehe die Spielweise gar nicht so passiv, wie sie vielleicht zuletzt erschien. Klar war der FC im Derby deutlich unterlegen, was in meinen Augen allerdings insbesondere an den spielstarken, passsicheren und robusten Gladbachern lag, die über weite Strecken des Spiels das Heft des Handelns in der Hand hatten. Im Heimspiel gegen Dortmund aber zum Beispiel war die Taktik keinesfalls passiv, auch wenn dort ebenfalls sehr auf lange Bälle gesetzt wurde.

Cologne's German coach Achim Beierlorzer reacts during the German first division Bundesliga football match 1 FC Cologne v BVB Borussia Dortmund in Cologne, western Germany on August 23, 2019. (Photo by UWE KRAFT / AFP) / RESTRICTIONS: DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND/OR QUASI-VIDEO (Photo credit should read UWE KRAFT/AFP/Getty Images)

Foto: UWE KRAFT/AFP/Getty Images

Wichtig ist aus meiner Sicht vor allem, wann und wie zu diesem Mittel gegriffen wird. Gegen einen früh anlaufenden Gegner kann es ein wichtiges Mittel ein, um Räume zu überbrücken und hinter die Pressinglinie zu kommen. Besonders durch die erdrückende Physis im Sturm, die Jhon Cordoba, Anthony Modeste, aber auch Simon Terodde in die Waagschale werfen können, kann dies zum Erfolg führen. Dann muss aber in vorderster Front die Besetzung stimmen und nach Eroberung des zweiten Balles auch die Qualität im Passspiel und der Entscheidungsfindung. Da ist derzeit noch viel Luft nach oben, auch in den guten Spielen vor dem Derby.

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Oft hat sich der FC durch Hektik und fehlende Präzision um den Lohn gebracht, obwohl er durch einige Ballgewinne aussichtsreiche Situationen erzeugen konnte. Selbst gegen Mönchengladbach hatten die „Geißböcke“ einige Umschaltmomente, wo sie die Abwehr des rheinischen Rivalen überrumpeln konnten. Es stimmte dann allerdings im letzten Drittel nicht mehr allzu viel, sodass die Durchschlagskraft bis in die Schlussphase zu wünschen übrig ließ. Wichtig ist es hierbei allerdings, nicht zu sehr auf lange Bälle zu setzen, sondern auch andere Wege im Aufbauspiel zu finden. Diesen Schritt muss der FC wohl in den nächsten Monaten gehen, sonst wird es besonders gegen Mannschaften auf Augenhöhe sehr schwierig. Dafür braucht es aber Geduld – man darf nicht vergessen, dass Beierlorzer erst im Sommer begonnen hat.

Wat do nit sähs – unser Hot Take

Dass es das Auftaktprogramm nicht allzu gut mit dem 1. FC Köln meinte, ist hinlänglich bekannt. Wer sich anschaut, wo die ersten Saisongegner der „Geißböcke“ in der Bundesliga-Tabelle rangieren, weiß um die Schwere der Aufgaben, die der effzeh zum Saisonstart vor der Brust hatte. Nun kommen allerdings die wichtigen Partien, die richtungsweisend für den weiteren Verlauf der Spielzeit sein dürften: Bis zum Sessionsauftakt am 11. November hat die Mannschaft von Achim Beierlorzer Gegner auf Augenhöhe vor sich. Zuhause warten Hertha BSC, Mitaufsteiger Paderborn und die TSG Hoffenheim, auswärts stehen Schalke, Mainz und Düsseldorf auf dem Programm. Spätestens zum Elften im Elften wissen wir also, ob es wieder einmal nervenzehrende Monate bis zum Sommer für alle rund um den 1. FC Köln werden.

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