Jot kamellt
„Fünf, sechs Wochen Vorbereitung reichen locker, weil die Spieler ja nicht gar nichts machen. Sie sollen nur nicht Fußball spielen. So, dass alle total heiß und scharf darauf sind zu kicken. Es ist alles zu viel geworden. Je mehr die Vorfreude da ist und die Gier, an den Ball zu dürfen – dahin müssen wir kommen in der Pause.“
Stale Solba…, äh, Markus Gisdol über den späten Trainingsauftakt des 1. FC Köln
Koot verzällt
Auf der Position des Mediendirektors nimmt der 1. FC Köln eine Änderung vor: Auf dem Mitgliederstammtisch verkündete Präsident Werner Wolf, dass sich die Wege der „Geißböcke“ und Tobias Kaufmann trennen werden. „Ich kann bestätigen, was im Geißbockheim bereits über die Flure geistert: Tobias Kaufmann, unser Mediendirektor, wird uns verlassen. Ich kenne Herrn Kaufmann seit vielen Jahren und schätze ihn. Er hat in den vergangenen sieben Jahren viel für unseren Klub geleistet. Das war eine Entscheidung, die beiden Seiten nicht leicht gefallen ist. Aber sie ist gefallen. Herr Kaufmann wird den FC verlassen und sich nach neuen Herausforderungen umsehen“, sagte Wolf. Kaufmann war 2012 vom „Kölner Stadt-Anzeiger“ zum FC gewechselt – und war insbesondere in den vergangenen Jahren nicht unumstritten am Geißbockheim. Mehrere Kommunikationspannen in der jüngeren Vergangenheit wurden dem Medienchef offensichtlich nun zum Verhängnis, denn laut effzeh.com-Informationen soll der Impuls zur Trennung vom Vorstand ausgegangen sein.
Auch dem Vorstand des @fckoeln wurden heute die Forderungen von #UnserFussball überreicht, welche von 103 Kölner Fanclubs/-Gruppen unterstützt werden. #Gemeinsam kämpfen wir für grundlegende Veränderungen im #Fussball. #bundesliga #dfb #dfl #effzeh #fans #nachhaltigkeit #basis pic.twitter.com/7R6WnqiuaW
— Unser Fußball (@Unser_Fussball) August 12, 2020
Eine Kölner Abordnung der Faninitiative „Unser Fußball“, der sich effzeh.com angeschlossen hat, hat am 12. August dem Vorstand des 1. FC Köln die Forderungen von 103 FC-Fanclubs und anderen Gruppierungen übergeben. „Als Vorstand eines der mitglieder- und fanstärksten Vereine in Deutschland ist für uns ein zentrales Thema, die Basis des Fußballs zu erhalten und nachhaltig in unserem Sinne zu gestalten“, wird FC-Präsident Werner Wolf von „Unser Fußball“ zitiert. Fanvertreter Johannes Mäling erklärte: „ Die zahlreichen Unterschriften verstehen wir als Auftrag an die verantwortlichen Personen beim 1. FC Köln, sich innerhalb der DFL dafür einzusetzen, damit die notwendigen Reformen im deutschen Profifußball endlich umgesetzt werden.“
Der 1. FC Köln spielt wieder international: Zwar nur bei der U19, aber immerhin. Das Los musste zwischen den Nachwuchsteams von Werder Bremen, FC Bayern München und eben dem FC entscheiden – und die jungen „Geißböcke“ hatten im Ringen um den Platz in der Youth League das glücklichere Ende für sich. Neben den vier deutschen Vertretern im „Champions-League-Weg“ geht der FC-Nachwuchs nun im „Meister-Weg“ an den Start und darf Anfang Oktober gegen die 31 Titelträger aus anderen Ländern antreten. Interessante Gegner wie Galatasaray Istanbul, Dinamo Zagreb oder PAOK Saloniki könnten auf die jungen „Geißböcke“ warten. Auslosung für die erste K.o.-Runde ist am 6. Oktober, die Partien sind für den 21. Oktober und 4. November geplant.
Social jeck
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Hinger d’r Britz
Gleich zwei Ereignisse, die nur am Rande mit dem 1. FC Köln und noch weniger mit Fußball an sich zu tun haben, brauchen derzeit Aufmerksamkeit: In Belarus, einst hierzulande fälschlicherweise als Weißrussland bezeichnet, revoltieren die Menschen gegen eine abermals gefälschte Wahl des Diktators Aljaksandr Lukaschenka. Demonstrationen auf den Straßen werden von der Polizei niedergeknüppelt, das Internet tagelang ausgestellt und vieles mehr. Vor etwas weniger als drei Jahren waren zahlreiche FC-Fans zu Gast in Belarus, als die „Geißböcke“ auf den Serienmeister BATE Baryssau trafen. Dort bekamen wir die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der belarusischen Menschen zu spüren. Nicht nur deshalb sollten wir Europäer mit wachem Auge Richtung Minsk, Brest & Co. blicken.
Das gilt auch für eine andere Krisenregion: In Beirut ereignete sich vor nicht einmal zehn Tagen eine schreckliche Katastrophe, als ungesichertes Ammoniumnitrat Feuer fing und durch die daraus resultierende Explosion zahlreiche Menschen verletzt oder getötet wurden. Der 1. FC Köln hat eine für die Bundesliga eher ungewöhnliche Beziehung zum Libanon, spielten doch gleich zwei Spieler aus dem kleinen Land im Nahen Osten für die „Geißböcke“. Mittelfeldspieler Roda Antar war von 2007 bis 2009 in Köln aktiv, sein Landsmann Youssef Mohamad trug gar von 2007 bis 2011 das FC-Trikot und war zwischenzeitlich sogar Kapitän des Vereins. Alles kleine Gründe, warum man auch aus Köln ein wenig auf Beirut und die Menschen dort blicken sollte. Jede Hilfe kann angesichts der schrecklichen Situation dort derzeit nützlich sein.