Jot kamellt
“Ich bin jetzt – die beiden Jahre auf Leihbasis bei St. Pauli und Frankfurt eingerechnet – 19 Jahre beim FC. Das ist insofern Wahnsinn, da ich mich noch genau an mein Probetraining am Geißbockheim erinnern kann. Als mir dann mitgeteilt wurde, dass ich zum FC wechseln kann, war das etwas ganz Besonderes. Es ist ein Traum, den ich lebe!”
Thomas Kessler im FC-Vereinsmagazin “GeißbockEcho” über seine Zeit beim geilsten Club der Welt
Koot verzällt
Wenn es um Karten für die FC-Heimspiele im Müngersdorfer Stadion geht, ist häufig Schnelligkeit gefragt. Auch dank des häufig eher suboptimal funktionierenden Ticketshops ist es manchmal ein Glücksspiel, an entsprechende Tickets für die Duelle der „Geißböcke“ zu kommen. Umso ärgerlicher, wenn manche sich im Vorverkauf eindecken, das dann aber offensichtlich nicht allzu sehr zu schätzen wissen, weil es wohl doch kein so großes Event ist wie erwartet. Oder wie ist es zu erklären, dass nach der verpassten Chance auf einen Matchball im Heimspiel gegen Darmstadt durch die Niederlage in Dresden auf einmal zahlreiche Karten in der Ticketbörse auftauchte? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Foto: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images
Das gilt auch für ein Schwergewicht der Fußball-Branche, der sich vor kurzem wieder einmal zum 1. FC Köln zu Wort meldete: Mit vielen Worten machte Reiner Calmund im „Express“ deutlich, was der effzeh seines Erachtens zu tun und zu lassen hätte. Die einzige Frage, die sich mir stellte, war lediglich, wen das interessieren könnte, was der langjährige Manager der hundertprozentig werbetreibende Tochter der Bayer AG dem feinen Verein aus dem Kölner Grüngürtel zu sagen hat. Gänzlich abgesehen davon, dass dem Gemunkel am Geißbockheim zufolge der derzeitige TV-Experte im Hintergrund versucht, in der Vorstandssuche beim FC gewaltig und verzweifelt an den Strippen zu ziehen. Wie sowas ausgeht, sollte jedem mit einem Blick nach Hamburg zur Aufstiegskonkurrenz klar sein.
Für die Frauenmannschaft des 1. FC Köln steht im Rennen um die Rückkehr in die Bundesliga am Sonntag ein Heimspiel auf dem Programm: Nach dem wichtigen Auswärtssieg gegen den direkten Verfolger Jena ist nun der BV Cloppenburg ab 14 Uhr zu Gast im Franz-Kremer-Stadion. Anstatt also zu verfolgen, wie die FC-Herren gegebenenfalls auf der Couch aufsteigen: Unterstützt das Team zahlreich vor Ort – die Freude darüber ist sicherlich extrem groß, wenn die Kulisse besser als sonst ausfällt. Auch scheint es gute Nachrichten für die Zukunft der FC-Frauen zu geben: Beim Mitgliederstammtisch bestätigte Teammanagerin und Mitgliederrätin Nicole Bender, dass die Mannschaft im Falle eines Aufstiegs finanziell wohl deutlich besser als noch zuletzt ausgestattet werden soll. Starke Neuzugänge sollen bereits im Anflug sein. Ein Trauerspiel wie bei Borussia Mönchengladbach in dieser Spielzeit will der Club ausschließen – die FC-Frauen sollen konkurrenzfähig in die Bundesliga-Saison gehen!Dazu kann nun, wie schon im Stadion für die Bratwurst, auch in den Fanshops mobil bezahlt werden.
Social jeck
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Hinger d’r Britz
Ein Benfica-Fan, der für das Europapokal-Spiel seines Teams bei Eintracht Frankfurt statt in die Main-Metropole nach Frankfurt/Oder reist? Eine Geschichte, die in heutigen Zeiten so absurd unwahrscheinlich klingt, dass sie schon wieder wahr sein musste. Dachten sich zumindest viele Medien und auch viele Social-Media-Nutzer, die dem armen Tropf namens Alvaro Oliveira zu helfen gedachten. Schnell ging die Geschichte viral, von der Sportschau über DAZN bis hin zur Nachrichtenagentur dpa liefen die Berichte wie geschnitten Brot – selbst internationale Medien wie die britische BBC oder Sports Illustrated feiern das „tragische Roadmovie“ des Portugiesen ab.
Das Problem daran? Nichts davon war echt. Die gesamte Geschichte? Von vorne bis hinten erstunken und erlogen! Alvaro Oliveira? Eigentlich der portugiesische Schauspieler Marcelo Rodrigues, der in Berlin lebt. Hinter diesem Lehrstück, wie einfach es ist, mit viralen Versatzstücken selbst gestandene Nachrichtenagenturen zu pranken, steckte das Fußballmagazin 11Freunde. Warum das Ganze? „Weil wir den hektischen Online-Journalismus ein klein wenig auf die Schippe nehmen wollten“, twittern die Kollegen am folgenden Tag munter drauf los. Hat geklappt – trotz zahlloser versteckter Hinweise, warum an der märchenhaften Story etwas faul sein könnte. Die Moral der Geschichte? „Hätten wir das nicht erfunden, wir hätten es sicher auch weiterverbreitet. Ohne groß drüber nachzudenken. Vielleicht ist Alvaros vergebliche Reise ein ganz guter Anlass, mal über unsere digitale Arbeitsweise nachzudenken.“