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Lebende Legenden und Europapokal-Helden: Die Top-Elf des Jahrzehnts beim 1. FC Köln

Zwischen 2. Bundesliga und Europapokal: Das zurückliegende Jahrzehnt war für den 1. FC Köln abermals ereignisreich. effzeh.com kürt die beste Elf zwischen 2011 und 2020.

BERLIN, GERMANY - FEBRUARY 22: Jhon Cordoba of 1. FC Koeln celebrates after scoring his team's first goal during the Bundesliga match between Hertha BSC and 1. FC Koeln at Olympiastadion on February 22, 2020 in Berlin, Germany. (Photo by Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)

Foto: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images

Jhon Cordoba (2017-20, 86 Pflichtspiele)

Eine Maschine namens Bulldozer. Hätte jemand nach der ersten Saison des Kolumbianers gesagt, Jhon Cordoba würde in der Elf des Jahrzehnts beim 1. FC Köln auftauchen, wir hätten ihn nach Merheim geschickt. Ein mickriger Treffer (der dafür beim FC Arsenal in der Europa League) standen nach einer Saison zu Buche – für immerhin 17 Millionen Euro Ablöse. Doch der kantige Angreifer, immer noch Rekordeinkauf der „Geißböcke“, kämpfte sich aus seinem gigantisch tiefen Formloch. Mit 20 Saisontoren in der 2. Bundesliga hatte Cordoba großen Anteil an der direkten Rückkehr des 1. FC Köln in die Beletage des deutschen Fußballs.

Leistungen, die auch eine Spielklasse höher Bestand hatten: Insbesondere während der Siegesserie unter Markus Gisdol machte der Kolumbianer mit seinen Gegenspielern, was er wollte. Mit einer unglaublichen Physis war Cordoba eigentlich nur per Foul zu stoppen – aber selbst das gelang mehreren Abwehrreihen nicht so wirklich. Auch bei den FC-Fans, einst sehr kritisch mit dem erfolglosen Angreifer, hatte er nun einen Stein im Brett – mit Sprechchören feierten die Kölner Anhänger ihren treffsicheren Sturmtank (13 Saisontore!), der allerdings vor der laufenden Saison den Abflug Richtung Berlin machte. Hertha BSC überwies knapp 15 Millionen Euro für den Kolumbianer, der nur noch bis 2021 unter Vertrag stand – es hätte besser laufen können, es hätte aber auch deutlich schlimmer kommen können.

FREIBURG IM BREISGAU, GERMANY - APRIL 28: Lukas Podolski of Koeln celebrates his team's first goal during the Bundesliga match between SC Freiburg and 1. FC Koeln at Badenova Stadium on April 28, 2012 in Freiburg im Breisgau, Germany. (Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)

Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images

Lukas Podolski (2011-12, 47 Pflichtspiele)

Sorry Leute, keine Top-Elf des 1. FC Köln aus diesen Jahren ohne Lukas Podolski. Nicht nur emotional geht daran kein Weg vorbei, auch sportlich überzeugte der kölsche Jung in den 18 Monaten, die er zwischen 2011 bis 2020 für die „Geißböcke“ spielen durfte. Neun Tore in der Rückrunde der Saison 2010/11, satte 18 Treffer in der darauffolgenden Abstiegssaison. Und was für Granatentore dabei waren: Der Lupfer in letzter Sekunde gegen Freiburg beispielsweise. Oder der Galaauftritt in Leverkusen, als er zusammen mit Milivoje Novakovic die Abwehr der „Werkself“ nach allen Regeln der Kunst auseinanderschraubte. Und Andre Schürrle ordentlich wegwemste.

Den abermaligen Absturz in die 2. Bundesliga konnte allerdings auch „Poldi“ nicht verhindern, gänzlich unbeteiligt daran war der Fanliebling leider trotz seiner 18 Saisontore ebenfalls nicht. Sein frühzeitig unter Dach und Fach gebrachte Abschied zum FC Arsenal rettete dem Club dann zumindest finanziell den Arsch. Zu einer Rückkehr als Spieler kam es dann jedoch nicht mehr – zum Leidwesen Podolskis und auch vieler FC-Fans, die ihren Liebling gern noch einmal im Trikot mit dem Geißbock auf der Brust gesehen hätten. Was bleibt, ist die Erinnerung. An geile Tore eines geilen Typen!

Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Anthony Modeste (2015-17, 2018-20, 117 Pflichtspiele)

Tore, Tore, Tore. Das versprach Anthony Modeste, als er im Sommer 2015 zum 1. FC Köln wechselte. Dort sollte der Franzose, zuvor in Hoffenheim nur Ergänzungsspieler, den nach Bremen abgewanderten Anthony Ujah ersetzen. Die Zweifel der Kölner Fans räumte der wuchtige Angreifer schnell aus: Mit 15 Toren schoss sich Modeste bereits in der ersten Saison in die Herzen der FC-Anhänger, die ein Jahr später noch viel mehr Grund zum Jubeln hatten. Gleich 25 Treffer erzielte Tony für die „Geißböcke“, die sich erstmals seit 25 Jahren für den Europapokal qualifizieren konnte. Lieder wurden getextet für den Stürmer, der nach Abpfiff gegen Mainz buchstäblich auf Händen getragen wurde.

Danach: Wechseltheater. Der Franzose wollte nach China wechseln (oder irgendwie auch nicht), nach öffentlichkeitswirksamen Ballyhoo durfte er für über 30 Millionen Euro zu Tianjin Quanjian gehen. Und kam nach etwas mehr als einem Jahr wieder zurück zum FC, hatte er sich doch außerhalb Kölns nicht sonderlich wohl gefühlt. Nach einigem Tauziehen durfte Modeste wieder für die „Geißböcke“ auflaufen – und traf bei seinem hollywoodreifen Comeback im Februar 2018 auch noch direkt. Doch wie im Märchen ging es nicht weiter für den sensiblen Stürmer: Unter anderem hinderten Verletzungsprobleme Modeste daran, seine einstige Topform aus der Saison 2016/17 noch einmal zu erreichen. Seinen Platz in der Elf des Jahrzehnts hat er dennoch sicher!

Im weiteren Kreis: Milivoje Novakovic, Anthony Ujah, Patrick Helmes

Trainer Peter STOEGER (Stöger) (K) zieht seine Muetze vor den Fans, Schlussjubel, Fussball 1. Bundesliga, 14. Spieltag, FC Schalke 04 (GE) - 1. FC Koeln (K), am 02.12.2017 in Gelsenkirchen/ Deutschland. *** Coach Peter STOEGER Stoeger K pulls his hat off to the fans Final cheer Football 1 Bundesliga 14 Matchday FC Schalke 04 GE 1 FC Koeln K am 02 12 2017 in Gelsenkirchen Germany

Foto: imago images / Sven Simon

Peter Stöger (2013-18, 168 Pflichtspiele)

Eine Mannschaft des Jahrzehnts braucht auch einen Trainer. Der kann nach diesen zehn Jahren tatsächlich nur Peter Stöger heißen. Bei der vorhandenen Konkurrenz war das zum einen eigentlich ein Heimspiel für den Österreicher, zum anderen prägte der langjährige FC-Coach einfach eine Ära am Geißbockheim. Für eine stattliche Ablöse im Sommer 2013 vom österreichischen Meister Austria Wien nach Köln geholt führte Stöger die „Geißböcke“ sofort zurück in die Bundesliga und etablierte die Mannschaft dort mit nicht immer schön anzusehendem, aber äußerst effektivem Fußball.

Die Krönung dieser Arbeit dann im Mai 2017: Mit einem fulminanten Endspurt ging es für den FC bis auf Platz fünf, Europapokal-Qualifikation inklusive. Ein Denkmal für St. Öger, der der „Arsene Wenger des 1. FC Köln“ hatte werden sollen, schien in greifbarer Nähe, doch der jähe Absturz der „Geißböcke“ hatte auch Folgen für den einstigen Publikumsliebling. Nach nur drei Punkten aus 14 Spielen hieß es am 3. Dezember 2017: Maach et joot, Pitter! Dass Stöger wenig später bereits bei Borussia Dortmund anheuerte, schadete seinem Ansehen in Köln immens – wie auch seine wenig selbstkritische Sicht auf die Situation bei seinem Abschied. Wenn man sich allerdings anschaut, was danach folgte, nunja…

Im weiteren Kreis: Markus Gisdol

…und so sieht die Mannschaft des Jahrzehnts beim 1. FC Köln dann aus:

Grafik: chosen11.com

Wen hättet ihr aufgestellt? Schreibt es uns in den Kommentaren!

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