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Ehrentribüne

Lebende Legenden und Europapokal-Helden: Die Top-Elf des Jahrzehnts beim 1. FC Köln

Zwischen 2. Bundesliga und Europapokal: Das zurückliegende Jahrzehnt war für den 1. FC Köln abermals ereignisreich. effzeh.com kürt die beste Elf zwischen 2011 und 2020.

STUTTGART, GERMANY - AUGUST 30: Timo Horn of Koeln reacts during the Bundesliga match between VfB Stuttgart and 1. FC Koeln at Mercedes-Benz Arena on August 30, 2014 in Stuttgart, Germany. (Photo by Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images

Timo Horn (2012-20, 291 Pflichtspiele)

Viel Konkurrenz gab es zwischen den Pfosten tatsächlich nicht für den Platzhirsch im Tor des 1. FC Köln: Seit dem Abstieg 2012 ist Timo Horn die unumstrittene Nummer eins bei den „Geißböcken“. Publikumsliebling Michael Rensing musste nach dem bitteren Gang in die 2. Bundesliga für das talentierte Eigengewächs Platz machen, das seine Ambitionen trotz einer schwierigen Phase des Vereins mit unaufgeregten Leistungen untermauern konnte. Der im Alter von neun Jahren vom SC Rondorf ans Geißbockheim gewechselte Torhüter etablierte sich schnell als konstanter Rückhalt seiner Mannschaft und wurde ein wichtiger Eckpfeiler der sportlichen Erneuerung beim FC.

Bis 2016 schien seine Karriere nur den Weg nach oben zu kennen, galt Horn doch lange als einer der Kronprinzen hinter Nationaltorhüter Manuel Neuer. Nach Olympiasilber 2016 begann allerdings beim kölschen Eigengewächs der Abwärtstrend: Eine schwere Knieverletzung setzte den FC-Torwart länger außer Gefecht, seitdem waren die Leistungen des heute 27-Jährigen im Sinkflug. Als Teil der Europapokal-Helden war Horn leider auch ein Teil der Abstiegsmannschaft, konnte seinem Team ebenso bei der direkten Bundesliga-Rückkehr nicht die nötige Stabilität verleihen. Zunehmend stand der Rondorfer, einst in einer Reihe mit Toni Schumacher und Bodo Illgner gesehen, in der Kritik der Fans – erst gegen Ende 2020 konnten sich seine Auftritte wieder sehen lassen.

LEVERKUSEN, GERMANY - DECEMBER 05: Pedro Geromel of Koeln celebrates after scoring his team's first goal during the Bundesliga match between Bayer Leverkusen and 1. FC Koeln at BayArena on December 5, 2010 in Leverkusen, Germany. (Photo by Lars Baron/Bongarts/Getty Images)

Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Pedro Geromel (2011-12, 41 Pflichtspiele)

Fußballgott. Rund um den 1. FC Köln hatte Pedro Geromel über lange Zeit den Status eines Fanfavoritens inne. Der ruhige Brasilianer, 2008 von Vitoria Guimaraes zu den „Geißböcken“ gewechselt, zeigte in der Innenverteidigung über weite Strecken, was die kölschen Anhänger lange vermisst hatte. Zweikampfstark, mit der nötigen Ruhe am Ball und dazu grundsolide mit dem Ball: Pedro Geromel spielte sich schnell in die Herzen der FC-Fans und war lange das Symbol für die oft zitierte Defensivstärke der Kölner, die allerdings ab 2011 zu bröckeln begann.

Das lag auch am Brasilianer, der zwar für kölsche Verhältnisse immer noch überdurchschnittlich gut agierte, aber längst nicht mehr an die Glanzzeiten anknüpfen konnte. Daran änderte auch der Kunstgriff im Sommer 2011 nichts, als der wechselwillige Geromel mit der Kapitänsbinde zum Bleiben überredet werden sollte. Dennoch: Der sympathische Innenverteidiger war selbst in den 18 eher suboptimal gelaufenen Monaten im zurückliegenden Jahrzehnt mit 41 Pflichtspielen größtenteils eine Augenweide. Den Absturz am Ende kehren wir aus nostalgischen Gründen selbstverständlich unter den Teppich…

Dominic Maroh (2013-18, 156 Pflichtspiele)

Der Grätschengott unter den FC-Verteidigern. Keiner konnte gleichzeitig so elegant und so herzhaft einen Gegner aus dem Spiel nehmen. 2012 ablösefrei vom 1. FC Nürnberg nach Köln gekommen wurde Maroh innerhalb kürzester Zeit Leistungsträger und Führungsspieler bei den „Geißböcken“. Ob mit Kevin Wimmer, Dominique Heintz und Mergim Mavraj: DM5 lieferte ab – und zwar harte Arbeit, bedingungsloser Einsatz und robuste Zweikampfführung. Spätestens als Peter Stöger beim FC übernahm, war Maroh aus der defensiven Grundordnung der Kölner nicht mehr wegzudenken.

Highlight seiner FC-Zeit: Im Nachbarschaftsduell bei der hundertprozentig werbetreibenden Tochter der Bayer AG im November 2015 führte er die „Geißböcke“ mit einem Doppelpack zum umjubelten Erfolg. Danach war seine Zeit in Köln allerdings vom Verletzungspech überschattet: Rippenbrüche, Schlüsselbeinbruch und Muskelblessuren ließen den sympathischen Kämpfer in der Innenverteidigung etwas aus dem Fokus rücken. Nach dem Abstieg 2018 musste Maroh den Verein verlassen, sein Vertrag beim FC wurde nicht verlängert. Zum Abschied feierten ihn die FC-Fans frenetisch – und sein Platz in der Top-Elf des Jahrzehnts ist „Dome“ auch sicher!

COLOGNE, GERMANY - MARCH 04: Dominique Heintz of Koeln runs with the ball during the Bundesliga match between 1. FC Koeln and VfB Stuttgart at RheinEnergieStadion on March 4, 2018 in Cologne, Germany. The match between Koeln and Stuttgart ended 2-3. (Photo by Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images)

Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images

Dominique Heintz (2015-18, 108 Pflichtspiele)

Die Zuverlässigkeit in Person. Der Pfälzer, den der FC aus Kaiserslautern an den Rhein holte, stand von 2015 bis 2018 seinen Mann im Abwehrzentrum der „Geißböcke“. Mit seinem starken linken Fuß im Spielaufbau unverzichtbar nahm der Mann mit dem unorthodoxen Bewegungsstil den Platz von Kevin Wimmer an Marohs Seite ein. Und auf ihn konnte sich jeder verlassen: Außer der eigenen Torgefährlichkeit brachte Heintz das komplette Paket auf den Rasen. Zupackend, wenn es nötig war. Spielstark, wenn gefordert. Charakterlich gefestigt, in guten wie in schlechten Zeiten.

Doch zumeist war die Stimmung beim 1. FC Köln und bei Dominique Heintz hervorragend: Im Mai 2017 feierte er als wichtiger Bestandteil der Mannschaft die Qualifikation für die Europa League – erstmals seit 25 Jahren waren die „Geißböcke“ wieder international vertreten. Der Wohlfühlfaktor beim FC litt allerdings in der darauffolgenden Saison, als die Kölner zum Abstieg taumelten. Mittendrin: Dominique Heintz, der auch aufgrund von Verletzungsproblemen nicht an seine vorherige Form anknüpfen konnte. Im Sommer verließ er den FC Richtung Freiburg – nicht ganz freiwillig, wollte der Pfälzer doch eigentlich bleiben.

Im weiteren Kreis: Sebastiaan Bornauw, Youssef Mohamad, Kevin Wimmer

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