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Vorspiel

Heimspiel des 1. FC Köln gegen den FC Augsburg: Mit dem Angstgegner in den Endspurt

Drei Spiele noch bis zur Winterpause. Drei richtungsweisende Duelle für den 1. FC Köln, der uns allen ein entspanntes Weihnachtsfest bescheren könnte. Den Auftakt zum Jahresausklang macht allerdings ausgerechnet Angstgegner Augsburg, die zuletzt 2011 in Müngersdorf verloren.

Foto: Lars Baron/Getty Images

Etwas weniger als ein Jahr ist es her, da spielte der 1. FC Köln im Müngersdorfer Stadion zuletzt gegen den FC Augsburg. Das ist nicht außergewöhnlich, spielen beide Teams doch weiterhin in einer Liga. Die „Geißböcke“ unterlagen einen Tag nach Neujahr in einer unfassbar unansehnlichen Partie vor trostlos leeren Rängen den Fuggerstädtern mit 0:1. Auch das ist bei weitem nicht außergewöhnlich, sind doch a) die Spiele der Kölner gegen den FCA seltenst vergnügungssteuerpflichtig und b) hat der FC eine katastrophale Bilanz gegen die Augsburger.

Außergewöhnlich ist dagegen die Ausgangslage vor dem Aufeinandertreffen der „Geißböcke“ im eigenen Stadion mit den Bayerischen Schwaben: Der FC ist als einziges Team der Bundesliga zuhause noch ungeschlagen, hat vier der sieben Partien in Müngersdorf für sich entscheiden können. Vom defensiven und destruktiven Schlafwagen-Fußball, der einem in der vergangenen Saison die Tränen in die Augen getrieben hatte, sind die Kölner darüber hinaus weit entfernt – gerade vor den eigenen Fans. Bereits 17 Treffer erzielte die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart in Müngersdorf, in sechs von sieben Partien gab es mindestens zwei Tore für die FC-Anhänger*innen zu bejubeln.

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Augsburg reist ersatzgeschwächt zum FC

Diesmal werden anstelle eines pickepackevollen Stadions wie beim 4:1-Derbysieg gegen den rheinischen Rivalen aus Mönchengladbach vor zwei Wochen lediglich 15.000 Zuschauer*innen den Weg auf die Tribünen finden dürfen. „Es ist egal, wie viele Zuschauer im Stadion sind. Letzten Endes wollen wir das Feuer auf den Platz bringen. Das Kölner Publikum ist so heiß und emotional, da genügen schon 15.000 Fans im Müngersdorfer Stadion für eine gute Atmosphäre“, betont Steffen Baumgart im Vorfeld der Partie. Entscheidend sei, dass seine Mannschaft gegen eine gute Augsburger Mannschaft seine Leistung bringe. Ein Spiel auf Augenhöhe erwartet der FC-Coach im Duell mit den ersatzgeschwächten Fuggerstädtern.

“Das Kölner Publikum ist so heiß und emotional, da genügen schon 15.000 Fans im Müngersdorfer Stadion für eine gute Atmosphäre.”

Während auf Kölner Seite Kapitän Jonas Hector zurückkehrt, der beim Auswärtsspiel in Bielefeld (1:1) noch schmerzlich vermisst wurde, müssen die Gäste noch um den Einsatz zahlreicher Profis bangen. Alfred Finnbogason wird dem FCA ebenso fehlen wie Felix Uduokhai, der sich aufgrund einer Corona-Erkrankung einen Tag vor der Partie in Quarantäne begeben musste. „Das ist natürlich bitter für ihn und für uns“, kommentierte Augsburgs Trainer Markus Weinzierl den Ausfall des deutschen Nationalspielers, der nach überstandener Verletzung gerade erst auf dem Weg zurück in die Mannschaft war. Noch nicht klar ist, ob die Fuggerstädter auf Mads Pedersen, Arne Maier, Andi Zeqiri und Florian Niederlechner werden setzen können – das Quartett steht „auf der Kippe“, wie der Verein formuliert.

Baumgart erwartet ähnliche Partie wie in Bielefeld

„Köln ist eine Mannschaft, die das Einfache sehr gut macht. Wenn wir unsere Stärken auf den Platz bringen, sind wir aber in der Lage, in Köln zu punkten. Wir wissen, dass sie noch kein Heimspiel verloren haben – es wird also Zeit“, gibt sich Weinzierl selbstbewusst vor dem wichtigen Auswärtsspiel seiner Mannschaft. Als Tabellensechzehnter geht der FCA als Außenseiter in die Partie, die „Geißböcke“ konnten mit einem Heimsieg einen Konkurrenten im Abstiegskampf vorerst deutlich distanzieren. „Wir haben sechs Punkte mehr als Augsburg. Wir haben 19 Punkte zu einem Zeitpunkt, wie es hier länger nicht der Fall gewesen ist. Am Ende ist die Leistung entscheidend. Wenn wir unsere Leistung abrufen, sehe ich große Chancen, die Partie zu gewinnen“, kontert Baumgart bekannt optimistisch.

Foto: Lukas Schulze/Getty Images

Einen Sieg sieht der FC-Coach durchaus im Bereich des Möglichen, ein attraktives und ansehnliches Spiel dagegen vermag er nicht zu versprechen. „Ich glaube, es wird ein ähnliches Spiel wie gegen Bielefeld“, weiß Baumgart um die Stärken der Gäste: „Auf uns kommt ein aggressiver Gegner zu, der mit dem 2:1-Heimsieg gegen den FC Bayern München ein Ausrufezeichen setzen konnte. Es ist eine stabile Mannschaft, die ein-, zweimal unverdient geschlagen wurde. Sie sind sehr ausgeglichen und können Situationen auch fußballerisch lösen. Im Moment agieren sie im 4-4-2 und arbeiten aggressiv nach vorne. Was die Enge des Spiels angeht, wird es eine ähnliche Partie wie gegen Bielefeld werden“, prognostiziert der FC-Coach eine umkämpfte und intensive Begegnung mit dem Kölner Angstgegner.

Richtungsweisende Duelle zum Jahresausklang

Nur zwei der 14 Bundesliga-Spiele gegen den FCA konnten die „Geißböcke“ für sich entscheiden: das allererste am 30. Oktober 2011 in Köln mit 3:0 und das letzte am 23. April dieses Jahres zu Hause mit 3:2. Bedeutet: Seit sechs Partien sind die Fuggerstädter im Müngersdorfer Stadion ohne Niederlage – und sonderlich beliebt haben sich die Gäste dabei seltenst. Trauriger Höhepunkt sicherlich die Elfmeter-Einlage des damaligen Augsburger Torwarts Marwin Hitz, der den Rasen rund um den Elfmeterpunkt vor einem Strafstoß von Anthony Modeste zerstörte. Eine unangenehm auftretende Mannschaft, schwer zu bespielen und für den FC schwer zu schlagen: Das dürfte auch die Marschroute sein, die Trainer-Rückkehrer Markus Weinzierl seinem Team für Freitagabend verordnen wird.

“Auf uns kommt ein aggressiver Gegner zu, der mit dem 2:1-Heimsieg gegen den FC Bayern München ein Ausrufezeichen setzen konnte.”

Sich von der gegnerischen Spielweise nicht beeindrucken zu lassen: Das misslang den „Geißböcken“ in Bielefeld über weite Strecken. Sich von der gegnerischen Spielweise nicht beeindrucken zu lassen ist allerdings auch die Aufgabe gegen Augsburg. Das Heimspiel ist der Auftakt zum Jahresendspurt für die Baumgart-Elf, danach folgen noch die Aufgaben in Wolfsburg (Dienstag) und gegen Stuttgart (Sonntag). Es sind richtungsweisende Duelle, gerade im eigenen Stadion. Gelingt es dem FC insbesondere gegen die direkte Konkurrenz ausreichend zu punkten, dann dürfte in Köln zum Weihnachtsfest Harmonie und Glückseligkeit herrschen. Geht der Endspurt vor der Winterpause allerdings in die Hose, dann brennt zwar längst noch nicht der Baum beim FC, aber die Atmosphäre dürfte etwas angespannter daherkommen. Möge der erste Schritt zum entspannten Jahresausklang bereits am Freitag erfolgen!

So könnte der 1. FC Köln auflaufen: Schwäbe – Schmitz, Kilian, Czichos, Hector – Skhiri – Ljubicic, Özcan, Kainz – Andersson, Modeste

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