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Nachspiel

1. FC Köln holt 2:1-Sieg gegen FC Ingolstadt: Nüchtern zum Karnevalssieg

Der 1. FC Köln krönt die englische Woche mit einem 2:1-Sieg gegen den FC Ingolstadt und beweist dabei eine in der Karnevalszeit eher untypische Sachlichkeit.

Foto: Thomas F. Starke/Bongarts/Getty Images

Der 1. FC Köln feiert am Karnevalssonntag einen souveränen Auswärtssieg beim FC Ingolstadt. Beim 2:1-Erfolg der „Geißböcke“ sorgten Anthony Modeste mit einem Foulelfmeter und Dominick Drexler mit einer Direktabnahme nach einem Eckball für die Tore auf Kölner Seite. Für Ingolstadt verkürzte Björn Paulsen den Rückstand in der Schlussphase, die Mannschaft von Markus Anfang brachte die Führung schlussendlich aber über die Zeit und grüßt somit auch am Karnevalswochenende von der Tabellenspitze.

Für die Kölner, bei denen Anthony Modeste erstmals wieder nach seiner Rückkehr nach Köln in der Startformation stand, ist der Sieg in Ingolstadt der Abschluss einer erfolgreichen Neun-Punkte-Woche. Nach Siegen gegen Sandhausen und im Nachholspiel gegen Aue folgte nun der nächste Dreier gegen die „Schanzer“. Es sei das „erwartet schwere Spiel“ gewesen, erklärte Trainer Markus Anfang im Anschluss an den 2:1-Erfolg gegen den FCI. „Wir hatten eine Englische Woche und wollten alle neun Punkte holen – das ist uns geglückt.“

Zahlenmäßig eine perfekte Woche für den 1. FC Köln

Im Aufstiegskampf der 2. Bundesliga ist das mit Sicherheit die Hauptsache. Zahlenmäßig betrachtet war es also eine perfekte Woche für den 1. FC Köln. Drei Spiele, drei Siege und endlich wieder Tabellenführer. Dennoch wirkt die Stimmung rund um den Club auch nach dem so seltenen Karnevalssieg durchaus angespannt. Der Grund scheint simpel: Die Kölner holen derzeit zwar Punkte, Unterhaltungswert haben die Auftritte der Domstädter derzeit allerdings kaum.

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Auch in Ingolstadt und mit Modeste in der Startelf sollte sich das nicht ändern. Dominanz und Spielwitz suchte man am Sonntag in Bayern erneut vergebens im Spiel der „Geißböcke“. Erneut waren Standardsituationen der Schlüssel zum Sieg. Ein etwas fragwürdiger Elfmeter und ein präziser Eckball von Johannes Geis reichten aus, um die Gastgeber, die vor allem im ersten Durchgang mehr Spielfreude an den Tag gelegt hatten, zu schlagen.

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„Ich glaube, man hat gemerkt, dass wir eine Englische Woche hatten und Ingolstadt nicht“, erklärte Torschütze Drexler den erneut nicht allzu dynamischen Auftritt seiner Mannschaft. „Wir hatten alle noch die 90 Minuten von Aue in den Knochen und auch von den Reisen war es jetzt nicht so leicht, deswegen war es ein sehr intensives Spiel.“

Der Fokus liegt bei Spielern und Verantwortlichen derzeit ohnehin klar auf den blanken Zahlen, nicht auf der spielerischen Raffinesse. „Der Fußball ist momentan vielleicht nicht so schön“, gestand Rafael Czichos nach dem Sieg gegen die Schanzer zwar ein. „Aber wenn wir nicht schön aufsteigen, meckert am Ende auch keiner.“ Und auch Trainer Anfang konzentriert sich derzeit auf das Wesentliche: „Jetzt haben wir 48 Punkte aus 24 Spielen, das ist ein Schnitt von zwei Punkten pro Spiel. Wir haben ein gutes Torverhältnis, ich glaube, wir sind auf einem guten Weg.“

Das stimmt – der Hamburger SV spielt zwar erst am Montagabend, kann aber selbst mit einem Sieg die Tabellenspitze nicht zurückerobern. Die „Geißböcke“ haben es also in der eigenen Hand. „Ich glaube, das ist ein guter Lerneffekt für die Mannschaft. Wir haben gegen Paderborn noch das 2:0 aus der Hand gegeben, jetzt haben wir heute auch 2:0 vorne gelegen und es noch über die Zeit gebracht, das ist wichtig“, fand Dominick Drexler sogar einen durchaus positiven Aspekt an dem müden Kick in Ingolstadt und bewies damit eine Sachlichkeit, die dem 1. FC Köln in der Karnevalszeit traditionell eigentlich fremd, aber offenbar auch ziemlich erfolgreich ist.

Kölner Karnevalsfluch nach neun Jahren gebannt

Der letzte Sieg an Karneval lag für die Domstädter schließlich über neun Jahre zurück – damals schlug man nach Toren von Fabrice Ehret und Daniel Brosinski den FC Bayern. Nun haben die vermutlich nüchternsten elf Kölner an diesem Sonntag den Bann auf wenig karnevalistische Weise gebrochen.

Nach der pragmatisch bespielten englischen Woche scheinen nun aber auch die „Geißböcke“ genug von der eigenen Spaßfreiheit zu haben. „Jetzt können wir es morgen richtig krachen lassen“, gab es vom Trainer auch prompt grünes Licht für den Rosenmontag. „Jetzt können wir ordentlich feiern“, freut‘s Rückkehrer und Torschützen Modeste. „Denn für einen Kölner ist es wichtig, Karneval zu feiern.“ Der Franzose kennt sich bestens aus. Daher: Kölle Alaaf!

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