Die Saison hat gerade erst begonnen. Und schon hat der effzeh etwas gutzumachen. Das Gute ist, dass die Möglichkeit geradezu ideal ist. Denn am dritten Spieltag steht das Derby an. Es geht im Heimspiel gegen die Elf vom Niederrhein. Und ein Sieg würde ganz Köln mit dem Start in die neue Saison befrieden.
Leicht wird das aber nicht. Denn auch die Mannschaft von Trainer Marco Rose ist mit nur einem Punkt in zwei Spielen in die Corona-Spielzeit gestartet. Die Vorzeichen sind also klar: Druck auf beiden Seiten, Derbyzeit oder wie Gladbach-Coach Rose vor dem Spiel betont nüchtern sagt: „Die haben zwei Mal knapp verloren und wollen jetzt genauso wie wir so schnell wie möglich dreifach punkten, um in der Liga anzukommen.“
Zwei Pressing-Mannschaften
„Wir erwarten Köln aggressiv“, sagt Gladbachs Coach Marco Rose. Wenig verwunderlich, denn der bevorzugte Spielstil von Markus Gisdol dürfte sich gar bis an den Niederrhein herumgesprochen haben. Der effzeh-Coach kann dafür mit neuem und genau darauf zugeschnittenem Personal aufwarten. Zwar steigt Iso Jakobs erst in Kürze wieder ins Mannschaftstraining ein, dafür hat der 1. FC Köln kurz vor dem Derby aber den nächsten Neuzugang an Land gezogen. Mit Marius Wolf trainierte ein schneller Außenbahnspieler direkt im Abschlusstraining mit.
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Wolf komplettiert den Kölner Umbruch. Marco Rose zeigte sich über das Ausmaß indes überrascht. „Die haben 15, 16 Spieler abgegeben? Das ist eine Menge.“ Trotzdem sieht er beim Personal des effzeh starke Parallelen zur Vorsaison. Und erwartet deshalb in Köln auch ein Spiel zweier Mannschaften, die das Pressing gerne in ihr Spiel integrieren. Der effzeh sei nicht bekannt dafür sich wie Union Berlin mit sieben Mann hinten reinzustellen. Gladbach selbst ebensowenig.
Ohne Modeste und Embolo
Ein wichtiger Mann fehlt der Borussia dafür allerdings. Für Breel Embolo kommt das Auswärtsspiel in Köln wohl noch zu früh. Dasselbe gilt sicher für Anthony Modeste. Zwar kann der Franzose endlich mit der Mannschaft trainieren, aber Markus Gisdol sagte deutlich: „Er ist noch nicht bereit. Wir werden ihm die notwendige Aufbauzeit geben. Das dauert etwas, wenn man die ganze Vorbereitungszeit gefehlt hat.“
Für die Gladbacher gab es derweil keine Neuzugänge wie in Köln zu vermelden. Und das wird auch so bleiben. Manager Max Eberl wurde da ziemlich deutlich: „Es passiert nichts.“ Abgeben will er aber schon noch den ein oder anderen Akteur. Die Gladbacher schienen aber ohnehin abgelenkt von der Champions-League-Auslosung unter der Woche. Vielleicht eine Möglichkeit für Trainer Markus Gisdol anzusetzen, um ein Team, das sich selbst weit vor dem FC in der Tabelle sieht, zu ärgern und damit den Saisonstart aus Sicht der eigenen Fans zu retten. Das Derby ist der geeignetste Rahmen dafür.
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Derby doch mit Fans
Die Zuschauer müssen dabei allerdings weitestgehend draußen bleiben. Zunächst war bekannt geworden, dass das Derby ganz ohne Fans stattfinden müsse. Am Abend vor dem Spieltag dann aber die (kleine) Wende. Das NRW-Gesundheitsministerium erlaubt nun doch eine Kulisse wie im Pokal. 300 effzeh-Anhänger*innen dürfen dabei sein.
Marco Rose war über das mögliche nächste Geisterspiel nicht allzu traurig gewesen: „Wir hätten gerne alle dabei. Aber wir müssen das im Moment so annehmen.“ Nun muss er sich zwar nur auf wenige hundert effzeh-Fans einstellen, die dürften aber trotzdem für ein bisschen Derby-Atmosphäre sorgen. Kein Geisterspiel also. Und das ist durchaus eine gute Nachricht für den effzeh. Die Anfeuerungen von den Rängen im Rücken zu haben, scheint dem Team von Markus Gisdol gut zu tun.
Sebastiaan Bornauw ist erstmals für Belgiens Nationalelf nominiert | Foto: Martin Rose/Getty Images
Druck ist ohnehin da. Es ist nun an Markus Gisdol und seinem Team zu zeigen, dass sie wissen, was bereits jetzt auf dem Spiel steht und welche Bedeutung dieses Spiel für eine ganze Region hat. Vielleicht hilft es ja, dass ein Kölner immer wieder erfreuliche Nachrichten beisteuert. Sebastiaan Bornauw wurde erstmals für die A-Nationalmannschaft seines Heimatlandes Belgien nominiert.