Gewiss, der FC Bayern hätte es durchaus verdient gehabt, ins Finale einzuziehen – dafür war die Leistung über 180 Minuten in beiden Spielen ausreichend gut. Grobe individuelle Aussetzer offensiv wie defensiv verhinderten das jedoch, so viel in jedem Fall zur sportlichen Einschätzung. Im Nachgang war dann natürlich auf der einen Seite die Häme darüber groß, dass der FCB ausgeschieden war. Auf der anderen Seite äußerten sich frustrierte Münchner Fans deutlich in Bezug auf den Umgang Fußball-Deutschlands mit dieser Niederlage.
Werden am Samstag die Kölner die Münchner trösten müssen?
Man kann sicherlich nach einem Ausscheiden frustriert sein, keine Frage. Wenn man jedoch jedes Jahr souverän und unangefochten die Meisterschaft gewinnt und ohne großartige Probleme ins CL-Halbfinale kommt, könnte man allerdings auch mal zufrieden sein – die hohe Leistungsfähigkeit der Münchner Mannschaft ist ohne Frage beeindruckend. Natürlich will man dann auch alles gewinnen, aber es ist dann eben auch nicht ganz so tragisch, wenn man es eben nicht schafft. #
Denn im Spitzenfußball, von dem unter anderem der 1. FC Köln momentan weit entfernt zu sein scheint, entscheiden Kleinigkeiten. Und so wird es am Samstag zum Duell zweier Enttäuschter kommen, wenn der effzeh den FCB empfängt – auf der einen Seite geht man damit überwiegend sympathisch um, auf der anderen, nun, naja. Der Schiedsrichter wird es schon nicht mit Absicht gemacht haben.
Szenen beim Heimspiel gegen den FCB 2012 | Foto: Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images
In Köln unterdessen laufen die Vorbereitungen auf die zweite Liga auf Hochtouren: Mit Marcel Risse entscheidet sich die nächste Galionsfigur für den Verbleib, was das Korsett um Horn, Höger und Hector zusätzlich verstärkt. Auf einer anderen Ebene veröffentlichten die Ultra-Gruppen des 1. FC Köln einen zehnseitigen Text über ihr Zerwürfnis mit der aktuellen Vereinsführung. Dementsprechend wurde es auch in dieser Woche nicht langweilig in der Domstadt, obwohl es ja sportlich um gar nichts mehr geht. Dennoch dürften sich die Analogien zum Spiel zwischen dem effzeh und dem FCB im Jahr 2012, als es zur berühmt-berüchtigten “schwarzen Wand” kam, wohl relativ schnell erschöpfen.
Dominic Maroh: Letztes Heimspiel für den 1. FC Köln
Emotional wird es am Samstag dann trotzdem noch einmal: Sehr wahrscheinlich werden Dominic Maroh und Claudio Pizarro vor der Partie verabschiedet. Während der sympathische Peruaner während seiner Zeit in Köln zwar gut verdiente, allerdings wenig Produktives beitrug, ist Dominic Maroh in seinen sechs Jahren beim effzeh ein großer und wichtiger Spieler dieser Phase in der Vereinsgeschichte geworden. Sein Vertrag wird im Sommer jedoch nicht verlängert, sodass sich der ehemalige Nürnberger auf die Suche nach einem neuen Verein machen darf. Es ist ihm zu wünschen, dass er in diesem sportlich bedeutungslosen Spiel noch einmal 90 Minuten vor den effzeh-Fans im Müngersdorfer Stadion einen würdigen Abschied erhält.
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Man merkt es bereits: In diesem Vorspiel ging es bisher nicht um taktische Aspekte. Diese sind auch vor dem extremen Leistungsunterschied zwischen beiden Mannschaften zu vernachlässigen. Die Bayern spielen vor dem Pokalfinale in zwei Wochen noch zwei Freundschaftsspiele, für den effzeh gilt es, sich vernünftig von den eigenen Fans zu verabschieden. Und danach ist es dann noch ein Spiel bis zur überfälligen Sommerpause. Wir haben sie uns wirklich verdient!