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Kurz & Knapp

„Wenn das Liga-Alltag ist, dann Grüß Gott“

Die Spieltags-PK vor Frankfurt war kurzweilig – wir fassen das mal zusammen und ziehen den Hut vor unserem Trainer.

Foto-Credits. FC-TV
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In der Spieltags-PK zum Spiel gegen den FSV Frankfurt präsentiert sich Peter Stöger schlagfertig und clever. Klar,  wir sind hier eine Fanseite und machen dies für die besten Fans der Welt, aber was der Coach dort den Medienvertretern – ohne groß nachzudenken – entgegen schleuderte, zeugte schon mehr als von Fußballsachverstand. Das dürfte auch dem neutralen Beobachter aufgefallen sein.

„Herr Stöger in den letzten vier Partien drei Niederlagen. Sorgen sie sich?“
„Aus den letzten 20 Partien drei Niederlagen, Nö!“

Zack, da hat der Herr Krämer vom Kölner-Stadtanzeiger aber mal verdutzt geguckt.  Natürlich holte unser Österreicher noch weiter aus aber dazu später mehr.

Im Anfangsstatement gab der FC-Trainer bekannt, dass die Niederlage beim HSV aufgearbeitet sei. Man habe auch wohlwollend zu Kenntnis genommen, dass man gut gespielt hätte, unterm Strich bliebe aber das Ausscheiden. Wichtig wird für alle Beteiligten sein, sich nicht damit zufrieden zu geben,  nur weil die Öffentlichkeit mit der Leistung zufrieden war und man mit der Bundesliga mithalten könne. „Uns muss bewusst sein, dass das Ziel ist in diese 1. Bundesliga aufzusteigen“. Auf diesem Weg gibt es, laut Stöger, noch sehr viele schwierige Aufgaben zu bewältigen und dazu gehört auch zunächst der FSV Frankfurt.
Der Coach warnt auch davor die Aufgabe zu leichtfertig anzugehen. „Frankfurt ist schwer einzuschätzen, da kommen verletzte Spieler zurück und die auch variabel vom System spielen können.“ Gerade Auswärts hat die Elf von Benno Möhlmann gezeigt, dass sie schwer zu bespielen ist. Unserem Trainergespann ist das nicht verborgen geblieben, dennoch ist man sich auch sicher, dass wenn man die Leistung der Hamburger Tage abruft, die Wahrscheinlichkeit groß ist als Gewinner vom Platz zu gehen.

Danach ging die große Peter Stöger Show los. Auf die Frage eines BILD-Redakteurs, ob  für Stöger die Herbstmeisterschaft etwas bedeuten würde, verkündete der mit Wiener Schmäh : „Ja, ich würde gerne Herbstmeister werden und ich würde gerne Winterkönig werden und vor allem würde ich gerne aufsteigen!“. Natürlich hat der FC nichts davon Herbstmeister zu werden, wenn die noch folgenden Spiele bis zur Winterpause verloren gingen. Das stellte auch der Trainer klar. Viel wichtiger für ihn seien die Punkte, die noch zu vergeben wären,  als irgendeine Auszeichnung und mit denen könnte man sich schließlich  ein gewisses Polster verschaffen.

Rückblickend auf das Hamburg-Spiel und die einhergehenden Enttäuschung des Ausscheidens hebt Stöger noch einmal die Fans hervor, die unmittelbar nach Spielschluss die Mannschaft wieder aufrichteten.  Das habe den Spielern sehr gut getan. Der Österreicher wehrt sich aber gegen den Begriff des  „Liga-Alltags“. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: „Wir sprechen davon, dass wir 43 – 44.000, vielleicht 45.000 Zuschauer gegen Frankfurt erwarten. Das ist ein wenig abgehoben, wenn man hier von „Liga-Alltag“ sprechen würde. Allein das ist eine Situation für die man hierher kommt und die man genießen will. Das muss auch jedem bewusst sein, was das für eine Verantwortung ist. Ich hab halt ein Problem damit lapidar zu sagen, dass das Pokalspiel in Hamburg ein Highlight ist und der Rest wäre Schonkost. Da hab ich echt ein Problem mit, wenn man bis Weihnachten ca. 130.000 Zuschauer noch erwarten kann. Also wenn das Liga-Alltag ist, dann Grüß Gott!“ Chapeau Coach!

Dann kam Michael Krämer mit seiner Frage der drei Niederlagen und dann kam Peter Stöger mit seiner Antwort: „Ich sehe aus den letzten zwanzig Spielen drei Niederlagen, das ist immer eine Frage der Interpretation Wir haben immer gesagt, dass es Phasen gab als es nur positiven gelaufen ist, die wir ohne weiteres auch verlieren hätten können. Wir haben aber auch die drei Niederlagen nicht als schlechtere Mannschaft verloren. Sport ist nicht immer kalkulierbar und in den letzten Spielen war der Faktor Glück nicht immer auf unserer Seite. Es liegt manchmal alles sehr knapp beisammen. Wichtig ist, dass wir in der täglichen Arbeit die Konzentration zu Hundertprozent gefunden haben.
Wer mich kennt weiß, das ich nicht wahnsinnig euphorisch war, als wir alles gewonnen haben – vor allem als auch die Medien geschrieben haben, dass die Mannschaft unschlagbar sei – und genauso entspannt war ich als wir zwei Spiele in Folge verloren haben. Der Trainerjob ist nüchterne Analyse und Vorbereitung für das nächste Spiel.“

Abschließend wurden noch die Standardfragen gestellt nach Aufstellung und Taktik, die uns aber nicht weiter interessieren sollten, da zumindest wir ja jetzt wissen, dass Peter Stöger darüber nie etwas sagt.

[tube]http://www.youtube.com/watch?v=PxULCoG0Bfw[/tube]

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