Die wirtschaftlichen Rahmendaten beim 1. FC Köln stimmen aktuell in allen Bereichen. Finanzboss Alexander Wehrle erteilt einem Investoreneinstieg eine vorläufige Absage.
Wenn am kommenden Montag der 1. FC Köln zur Mitgliederversammlung ruft, wird Finanzgeschäftsführer Alexander Wehrle wieder gute Nachrichten verbreiten können. Die Rekordzahlen aus dem Vorjahr wird der effzeh in nahezu allen Bereichen pulverisieren, die einst erdrückenden Verbindlichkeiten einmal mehr abbauen. “Wir sind auf einem klaren Kurs auf einen normalisierten Umsatz von 130 Millionen Euro pro Jahr”, verkündet Wehrle im Interview mit dem “Finance Magazin”. Im Sponsoring beispielsweise wachsen die “Geißböcke” um 15 bis 20 Prozent pro Saison.
Zwölf bis 15 Millionen Euro pro Jahr mit neuem Stadion
Ein begrenzender Faktor in der wirtschaftlicher Entwicklung sei dabei aus Sicht des Finanz-Fachmanns das Müngersdorfer Stadion, zwölf bis 15 Millionen Euro pro Jahr lasse der Klub durch die zu geringe Kapazität liegen: “In dieser Höhe halten wir auch deshalb Mehreinnahmen für realistisch, weil sich die Zahl unserer Logen und Business-Seats vor allem bei einem Stadionneubau deutlich erhöhen würde. Aktuell können wir nur 3.000 Business-Seats und 1.000 Logenplätze verkaufen.”
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Dass der effzeh sich bei einem Neubau verheben könnte, glaubt Wehrle nicht: “Das müssten wir natürlich genau durchrechnen, aber ich glaube schon, dass das machbar wäre”, betont der Finanzgeschäftsführer der “Geißböcke”: Unser Eigenkapital, das am Ende der Saison 2015/16 neun Millionen Euro betrug, ist in der abgelaufenen Saison deutlich gestiegen. Und wir zahlen heute 10,2 Millionen Euro pro Jahr Stadionmiete, damit sind wir Nummer Eins oder Zwei in der ganzen Bundesliga. Wenn man diese Summe statt für Miete in Kreditzinsen veranschlagt, könnte der FC eine ganze Menge Fremdkapital für einen möglichen Stadionbau aufnehmen.”
Absage an Investor – mit Hintertür
Angesprochen auf einen möglichen Einstieg eines Investors, um den 1. FC Köln auf ein neues Level zu hieven, entgegnet er: „Das ist für uns derzeit kein Thema, und schon gar nicht, um ausschließlich die Mannschaft zu verstärken. Eine strategische Beteiligung anzustreben macht aus unserer Sicht nur Sinn, wenn damit ein langfristiges Infrastrukturvorhaben finanziert wird und damit nachhaltig wieder höhere Einnahmen generiert werden können”, lässt der 42-Jährige dem Verein allerdings eine Hintertür offen.