Foto-Credits: Dirk Unschuld
Der 1. FC Köln hat Stellung gegenüber der Berichterstattung über die Vorfälle rund um das Derby gegen Mönchengladbach bezogen. In einem Statement erklärt der Verein, dass entgegen der Darstellung in so manchem Medienbericht von einer „verabredeten Schlägerei“ keine Rede sein könne. Auch gäbe es keine Anhaltspunkte dafür, dass einige der an der Auseinandersetzung beteiligten Personen Arbeitsausweise des Vereins getragen hätten. Ferner sei es nicht so, dass es Missstimmungen zwischen dem Verein und der zuständigen Staatsanwaltschaft geben würde. Vor dem Spiel gegen Gladbach kam es hinter der Südtribüne nach einem Angriff von rund 80 gewaltbereiten Borussia-Anhängern zu einer heftigen Prügelei.
Der „Express“ hatte berichtet, dass die Identität des „Pöller-Schlägers“ geklärt sei. Gemeint ist mit der Bezeichnung eine Person, die auf einem Amateur-Video zu sehen ist und mit einem Absperr-Pöller auf einen Kontrahenten einschlägt. Gegenüber „fanzeit.de“ dementierte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn jedoch, dass die Identität bekannt sei.
In einem weiteren Artikel hatte das Boulevardblatt auch einen anonymen Polizisten zu Wort kommen lassen, der von „Lebensgefahr“ für Familien und Kinder bei Derbys sprach. Auch dieser Darstellung widersprach der Verein vehement.
Das Statement im Wortlaut:
Die Berichterstattung rund um die Ausschreitungen vor dem Derby gegen Borussia Mönchengladbach stößt auf Seiten des 1. FC Köln nunmehr nur noch auf Verwunderung und Unverständnis.
Im Ganzen handelt es sich um einen komplexen Sachverhalt, dessen Untersuchung und insbesondere auch juristische Bewertung gegenwärtig noch nicht einmal ansatzweise abgeschlossen sein dürfte. Aus Sicht des 1. FC Köln kann es nicht zielführend sein, wenn in regelmäßigen Abständen Ermittlungs(zwischen)ergebnisse und vermeintliche Erkenntnisse der Polizei beziehungsweise der Staatsanwaltschaft verraten werden und sich in der Presse wiederfinden.
Im Einzelnen bleibt aus Sicht des 1. FC Köln gegenwärtig klarzustellen:
– Zu der Auseinandersetzung auf der Jahnwiese vor dem Derby gegen Mönchengladbach ist es gekommen, weil rund 80 gewaltsuchende Personen aus der Gladbacher Hooliganszene die Südkurve des 1. FC Köln, über die Jahnwiese kommend, angegriffen haben; dass sie dieses so ohne Weiteres konnten, ist angesichts des massiven Polizeiaufgebots und der vorhandenen Erfahrungswerte irritierend.
– Die Auseinandersetzung auf der Jahnwiese unmittelbar vor der Südkurve war zwischen den dort Beteiligten nicht verabredet.
– Es kann nach derzeitigem Stand keine Rede davon sein, dass die an der Schlägerei beteiligten Personen aus dem Umfeld des 1. FC Köln Arbeitsausweise des FC getragen haben. Die von der Polizei mit Arbeitsausweisen angetroffenen Personen wurden nach unseren Erkenntnissen jedenfalls allesamt im Stadion festgestellt und konnten nach derzeitigem Erkenntnisstand das Stadion mit Beginn der Schlägerei nicht verlassen haben, da das Stadion durch den Ordnungsdienst mit Beginn der Auseinandersetzung verschlossen wurde.
– Von einer Missstimmung zwischen dem 1. FC Köln und der ermittelnden Staatsanwaltschaft kann nicht die Rede sein.
Der 1. FC Köln verurteilt jegliche Art von Gewalt. Dazu gehören insbesondere auch Böllerwürfe, wie sie während des Spiels gegen Eintracht Frankfurt vorgefallen sind.
Darüber hinaus ist der 1. FC Köln davon überzeugt, dass, entgegen etwaiger Einzelmeinungen nicht genannter Polizisten, Familien mit Kindern ein sicheres Fußballspiel im RheinEnergieSTADION erleben.