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Kurz & Knapp

Südkurve: Kein Boykott, nur Protest

Unruhige Zeiten in der kölschen Fanwelt: Der “Südkurve Köln e.V.” will seinen Protest nicht als Boykott verstanden wissen, während die Ultra-Gruppe “Coloniacs” sich gegen die FC-Beteiligung an der BILD-Aktion “Wir helfen” positioniert.

Foto: Rote Böcke
Foto: Rote Böcke

Foto: Rote Böcke

Der “Südkurve 1. FC Köln e.V.” hat mit einer erneuten Stellungnahme auf die Diskussionen um den angekündigen Protest gegen die DFB-Maßnahmen beim Spiel gegen Borussia Mönchengladbach reagiert. Die Fanclubs stören sich vor allem an der Deutung ihrer Aktion als “Boykott”. “Zunächst möchten wir klarstellen, dass wir das Spiel am Samstag nicht boykottieren. Es ist für uns ein Protest gegen das DFL-Sicherheitspapier”, heißt es in der Stellungnahme. “Ein Irrtum ist auch zu glauben, dass wir emotionslos im Block stehen werden und z. B. nicht die Tore der Mannschaft bejubeln. Lediglich der organisierte, akustische Support (Vorsänger, Trommeln etc.) sowie die optische Unterstützung werden für dieses Spiel ausgesetzt”, erklären die Anhänger ihr Vorhaben weiter.

Nachdem die Vereins-Verantwortlichen mit Enttäuschung auf die Entscheidung des “Südkurve 1. FC Köln e.V.” reagiert hatten und den Schritt als “die Mannschaft im Stich lassen” werteten (Jörg Schmadkte), entgegnet die organisierte Fanszene nun: “Den Vorwurf, dass wir die Mannschaft im Stich lassen, können wir nicht teilen, insbesondere nachdem wir nach fünf Abstiegen und einem vielbeschworenen Neuanfang unter Stanislawski, allen Beteiligten immer wieder Rückhalt gegeben haben.”

Auch dem Vorwurf der unzureichenden Dialogführung mit dem 1. FC Köln stellt man sich. Verantwortlich des effzeh hatten zuvor öffentlich bedauert, dass die man nicht vorab über die Entscheidung der Kurve informiert worden sei. “Der Verein wurde zwei Tage vor der Veröffentlichung unseres Statements über unsere Maßnahmen in Kenntnis gesetzt. An der AG Fankultur haben wir diese Woche teilgenommen. Wir haben uns keinem Dialog entzogen. Unabhängig davon, hatten wir bereits nach den „12:12“-Protesten immer betont, dass wir uns Schritte vorbehalten, wenn die Punkte des Sicherheitspapiers in die Praxis umgesetzt werden, auch wenn die Gästefans davon betroffen sind”, heißt es in der Stellungnahme.

Ob die Kölner Südkurve aufgrund der Diskussionen um die BILD-Aktion “Wir helfen” sich morgen mit Spruchbändern im Stadion positionieren wird, ist derweil unklar. Diesbezüglich haben sich die Fans noch nicht dezidiert geäußert. Die Ultra-Gruppe “Coloniacs” veröffentlichte jedoch eine BILD-kritische Stellungnahme: “Sportvereine dieser Größe und Popularität sind nicht darauf angewiesen, mit einer Boulevard-Zeitung zu paktieren, die immer wieder gegen Menschen hetzt. Unser Verein, und auch kein anderer, hat es nötig dieser Zeitung eine Plattform zu bieten! Flüchtlinge sind bei uns willkommen, nicht aber die Bild!”

Die Stellungnahmen im Wortlaut:

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