Wie die „Kölnische Rundschau“ in der ersten April-Woche berichtete, hat der 1. FC Köln das Frankfurter Architektur- und Planungsbüro Albert Speer und Partner (AS+P) beauftragt, nach einem für einen Stadionneubau geeigneten Grundstück zu suchen.
„Die Vorgaben liegen auf der Hand: Wir brauchen eine Fläche, auf der man ein Stadion bauen kann und die verkehrstechnisch entsprechend erschlossen ist“, sagte FC-Mediendirektor Tobias Kaufmann der Zeitung. Bis zum Ende des Jahres habe „AS+P“ Zeit für die Suche nach einem geeigneten Grundstück. Egal ob Aus- oder Neubau: Die Finanzierung des Projekts ist ein gewaltiger Kraftakt. Ein dreistelliger Millionenbetrag muss wohl mindestens gestemmt werden. Trotz wirtschaftlichem Aufschwung für den effzeh schwierig darstellbar – die Frage nach Fremdkapital muss gestellt werden.
Was macht die Stadt?
Foto: Lukas Schulze/Bongarts/Getty Images
Von der schwarz-grünen Ratskoalition wurde die Stadtverwaltung gebeten, die Möglichkeiten eines Ausbaus auszuloten und die planungs- und genehmigungsrechtlichen Bedingungen für eine Erweiterung der effzeh-Heimat um 25.000 Plätze unter die Lupe zu nehmen (effzeh.com berichtete).
Quer durch die Kölner Parteien gibt es Bedenken, ob der Traditionsstandort Müngersdorf bis zu 75.000 Zuschauern vertragen kann. Öffentlich positioniert hat sich allerdings die SPD, die einen effzeh-Verbleib in Müngersdorf befürwortet. Einen Leerstand der WM-Arena kann sich die Stadt eigentlich nicht leisten, kostet sie doch jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag. Andere Ankermieter wie Fortuna oder Viktoria sind absolut unrealistisch. Eine Zwickmühle für Politik und Verwaltung!
Wo liegen die Hürden bei einem Ausbau?
Ein Ausbau des Stadions wäre bautechnisch vermutlich eine ziemlich teure Angelegenheit: Das Dach müsste angehoben werden, um einen dritten Rang zu bauen. Ob die Investition sich lohnt? Fraglich! Auch die Infrastruktur ist ein sensibler Punkt: Schon heute ist die Verkehrssituation im Kölner Westen bei FC-Heimspielen kaum erträglich. Die Straßen voll, die Bahnen überfüllt. Investitionen in den Nahverkehr wären bei einer Erweiterung um 25.000 Plätze ebenso vonnöten wie auch intelligentere Lösungen für den Straßenverkehr.
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Nach den Erfahrungen im Ringen um die Geißbockheim-Erweiterung schreckt den Verein vor allem das Zusammenspiel mit der Stadt. Eine ähnliche Posse will sich der effzeh ersparen, die zeitliche Komponente angesichts des 2024 auslaufenden Pachtvertrags ist eines der Argumente, die den Klub am Standort Müngersdorf zweifeln lassen. Dazu kommt: Der effzeh will Herr im eigenen Hause sein, müsste das Stadion kaufen. Das ist allerdings mit Blick auf EU-Recht schwer für beide Seiten verträglich zu gestalten.
Ein Stadion dieser Größenordnung ist am derzeitigen Standort in Müngersdorf nicht genehmigungsfähig. Zahlreiche Fakten sprechen dagegen, z.B. die Lage im Außeren Grüngürtel, der unter Denkmal- und Landschaftsschutz steht, die überlastete Verkehrsinfrastruktur, die eine Erhöhung der Besucherzahlen um mehr als 40% überhaupt nicht leisten kann und die Lage inmitten reiner Wohngebiete, in denen die Anwohner bereits jetzt bei Veranstaltungen starken Belastungen ausgesetzt sind.
Ein weiteres Problem: Das Müngersdorfer Stadion liegt (wie auch das Geißbockheim) im Äußeren Grüngürtel, einem Landschaftsschutzgebiet mit besonderen Bestimmungen. Kaum verwunderlich, dass sich die Kritiker des Projekts bereits formieren: „Ein Stadion dieser Größenordnung ist am derzeitigen Standort in Müngersdorf nicht genehmigungsfähig. Zahlreiche Fakten sprechen dagegen, z.B. die Lage im Außeren Grüngürtel, der unter Denkmal- und Landschaftsschutz steht, die überlastete Verkehrsinfrastruktur, die eine Erhöhung der Besucherzahlen um mehr als 40% überhaupt nicht leisten kann und die Lage inmitten reiner Wohngebiete, in denen die Anwohner bereits jetzt bei Veranstaltungen starken Belastungen ausgesetzt sind“, erklärte beispielsweise die Bürgerinitiative Junkersdorf.
Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images
Wo liegen die Störfaktoren bei einem Neubau?
Ganz eindeutig: Es braucht einen geeigneten Standort, der die hohen Anforderungen erfüllt. „Es muss nicht nur Platz genug geben, das Gelände muss an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen sein und idealerweise auch einen Autobahnanschluss haben. Zudem dürfte es auch nicht zu weit außerhalb sein“, erläuterte Alexander Wehrle im „Express“. Viele Standorte gebe es da in Köln und im Umfeld nicht. Tabus bei der Suche gibt es jedenfalls nicht: Sowohl mögliche Areale außerhalb der Stadt als auch im rechtsrheinischen Köln werden unter die Lupe genommen. Für manchen Fan ein undenkbares Szenario!
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