Ermittlungen wegen Hopp: “ProFans” attackiert Staatsanwaltschaft, Spinner kritisiert den DFB
Nach einer Durchsuchung beim Fanprojekt reagiert das Bündnis “ProFans” mit scharfen Worten. effzeh-Präsident Werner Spinner kritisiert derweil den DFB.
Werner Spinner | Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images
Die beleidigenden Banner und Schmähgesänge gegen TSG-Mäzen Dietmar Hopp sorgen weiter für Wirbel. Nach einer Durchsuchung beim Kölner Fanprojekt reagiert das Bündnis “ProFans” mit scharfen Worten. effzeh-Präsident Werner Spinner kritisiert derweil den DFB.
Das unabhängige Bündnis „ProFans“, das sich als die bundesweite Interessenvertretung für aktive Fan- und Ultragruppen in Deutschland versteht, kritisiert nach der Sicherstellung einer Schwenkfahne der “Wilden Horde” am Montag die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln ebenso scharf, wie Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp, der mit seiner Strafanzeige des Vorgehen erst möglich gemacht hatte.
“An Lächerlichkeit nicht zu überbieten”
“Die Beschlagnahme einer Kölner Schwenkfahne als so genanntes Tatmittel ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten und könnte als weitere Posse der an Peinlichkeiten ohnehin schon nicht armen Kölner Polizei verbucht werden”, heißt es in dem auf der Webseite des Bündnis veröffentlichten Kommentar. “Warum also macht sich die Kölner Staatsanwaltschaft in diesem Fall zum Erfüllungsgehilfen eines reichen Geschäftsmannes?” Auch der Hoffenheimer Mäzen wird scharf kritisiert: “Nach allem, was er erreicht hat, bräuchte er sich nicht als Bruder im Geiste von Erdogan gerieren und könnte mit auch noch so geschmacklosen Anfeindungen – die in entsprechenden TV-Sendungen oder Zeitschriften als Satire oder Karikatur gelten – durchaus souveräner umgehen.”
Desweiteren moniert das Bündnis, dass ein vergleichbares “Verfahren nach Monaten ohne Ergebnis eingestellt” werden würde, sollte es von einem Otto-Normal-Bürger statt von Dietmar Hopp angestrengt werden, und hinterfragt deshalb die Motivation des Vorgehens. “Was verspricht sich die Staatsanwaltschaft von der Beschlagnahme einer Schwenkfahne als ‘Tatmittel’, außer sich damit unglaubwürdig zu machen?”
Spinner kritisiert DFB-Strafen
Während das Fanbündnis das Vorgehen von Polizei und Staatsanwaltschaft kritisiert, äußerte sich effzeh-Präsident Werner Spinner kritisch über die ebenfalls wegen den Schmähgesängen gegen Hopp drohenden DFB-Sanktionen gegen den 1. FC Köln. “Beim Thema Schmähgesänge sehe ich eine Mitverantwortung beim Verband”, erklärte Spinner gegenüber dem “Kölner Stadt-Anzeiger”. “Wir haben davor gewarnt, dass man das Thema eskaliert, statt es zu beruhigen, wenn man die Vereine für Schmähgesänge erstmals mit Verbandsstrafen belegt. Und genau das ist passiert.” An der Kommunikation mit den eigenen Anhängern will Spinner trotz der derzeit durchaus angespannten Beziehung festhalten. “Der Dialog mit den Fangruppen ist ein fortwährender”, erklärte der Präsident der Geißböcke.
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