Wenn Sie sich fragen, warum Ihre Nachbarin oder Ihr Nachbar gebannt Partien wie FK Astana gegen Rakow Czestochowa oder FCSB Bukarest gegen Saburtalo Tiflis verfolgt hat und womöglich sogar zwischenzeitlich gejubelt haben mag, dann hat die Antwort natürlich mit dem 1. FC Köln zu tun. Vermutlich haben Sie sich das aber ohnehin schon gedacht, wenn Sie diesen Artikel auf einer Seite namens “effzeh.com” lesen.
Warum Ihre benachbarten Parteien aber so in diese vermeintlich abseitigen Begegnungen vertieft waren, ist schnell beantwortet: Der FC war darauf angewiesen, dass gewisse höher eingestufte Mannschaften ausscheiden müssen, damit man selbst auf der Setzliste weiter nach oben rückt und den Status “gesetzt” erhält. Dieser Status wäre wichtig, da die Auslosung der Play-Offs aus zwei Töpfen erfolgt: Dem Topf der Gesetzten und jenem der Ungesetzten. In ersterem Topf würden Hammerlose wie West Ham United oder der FC Villarreal warten. Spätestens seit den Ergebnissen des gestrigen Abends ist jedoch klar: Der FC ist gesetzt und findet sich im Topf mit dieser Fußball-Prominenz wieder — er kann daher nicht gegen diese gelost werden. Der Play-Off-Gegner kommt in jedem Falle aus dem Topf der ungesetzten Mannschaften.
Mögliche Play-Off-Gegner
Doch wer kommt denn nun als Gegner infrage? Diese Antwort ist nicht ganz so einfach, denn die dritte Qualifikationsrunde muss erst noch gespielt werden. Der einzige potentielle Gegner aus Topf 2, der schon feststeht, ist Lucien Favres OGC Nizza. Bei allen anderen in Topf 2 muss erst abgewartet werden, wer die dritte Qualifikationsrunde übersteht. Entsprechend wird auch nicht – anders als 2017 – bei der Auslosung am Dienstag ein Name gezogen werden, sondern nur “der Sieger aus der Partie XY”. Die möglichen Gegner ermitteln sich dabei aus den Siegern folgender Partien:
Lillestrøm SK / Royal Antwerpen
FC Lugano / Hapoel Be’er Scheva
Paide Linnameeskond / RSC Anderlecht
Fehérvár FC / Petrocub Hînceşti
Wolfsberger AC / Gzira United
Hajduk Split / Vitória Guimarães
Riga FC / Gil Vicente FC
ZSKA Sofia / St Patrick’s Athletic
FC Twente Enschede / FK Čukarički
AIK Solna/ KF Shkëndija
Spartak Trnava / Raków Częstochowa
FC Vaduz / Konyaspor
Viking Stavanger / Sligo Rovers
Viborg FF / B36 Tórshavn
Sepsi OSK Sfântu Gheorghe / Djurgårdens IF
Lewski Sofia / Hamrun Spartans
Letzte Hürde
Leider ist damit aber immer noch nicht alles restlos klar, denn die UEFA unterteilt bei der Auslosung die Töpfe 1 und 2 noch einmal nach regionalen und geopolitischen Aspekten. Die genauen Kriterien hat die UEFA zwar nicht bekannt gegeben, als sicher gilt jedoch, dass beispielsweise Begegnung von russischen bzw. belarussischen mit ukrainischen Teams oder griechischen mit türkischen verhindert werden soll. Das Ausscheiden einiger Teams aus diesen Ländern macht es der UEFA da sicherlich ein wenig leichter. Wann genau wir erfahren werden, in welcher dieser Untergruppen der FC gelandet ist, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Man rechnet mit einer Bekanntgabe erst am Montag oder Dienstag.
Update vom 1.8.2022, 14:15 Uhr: Inzwischen hat der 1. FC Köln über seinen offiziellen Twitter-Kanal bekannt gegeben, wer die möglichen Gegner nach dieser Unterteilung sind. Der FC wird auf einen der Sieger aus folgenden Begegnungen treffen:
Spartak Tranava (SLO) gg. Rakow Tschenstochau (POL)
FC Lugano (SUI) gg. Hapoel Beer Sheva (ISR)
Hamrun Spartans (MAL) gg. Levski Sofia (BUL)
Fehervar FC (HUN) gg. Petrocub Hincesti (MOL)
Wem das jetzt alles zu kompliziert war, der sei beruhigt: ab Dienstagmittag herrscht Klarheit, und wir können dann gebannt die dritte Qualirunde vor dem TV verfolgen und dem vermeintlichen leichteren Gegner die Daumen drücken. Vielleicht ja sogar zusammen mit den Nachbar/innen.