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Keine Choreographie, keine Fahnen – und auch kein koordinierter Support: Das Derby gegen Borussia Mönchengladbach wird für die effzeh-Fanszene kein normales werden. Grund: Die DFB-Auflagen.
Wenn am 19. September der effzeh die Borussia aus Mönchengladbach zum Derby erwartet, dann werden die Zuschauer unter anderem kein Fahnenmeer in der Südkurve zu sehen bekommen. Des weiteren werden keine Vorsänger das Publikum animieren, die bekannten Zaunfahnen werden ebenfalls nicht aufgehängt und auch wird es keine große Choreographie. Dies geht aus einer Ankündigung des “Südkurve 1. FC Köln e.V.” hervor, in dem viele Fanclubs aus der Südkurve Mitglied sind.
Grund für diese Maßnahmen ist die vom DFB verhängte Auflage, dass bei beiden Derbys zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach das Gästekartenkontingent reduziert werden muss und die restlichen Gästekarten nur personalisiert verkauft werden dürfen. Diese Art von Strafe war Teil eines heftig diskutierten DFL-Sicherheitspapiers, welches im Jahr 2012 verabschiedet werden sollte. Im Zuge des Verfahrens kam es zu großen Protestaktionen vieler organisierter Fanverbände unter dem Namen 12doppelpunkt12, darunter auch von Fans des effzeh. Die nun ausbleibende Unterstützung im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach soll gegen die Art der Strafen protestieren: “Wir werden es nicht hinnehmen, dass die Punkte ‘Begrenzung des Kartenkontingents’ sowie ‘Kartenpersonalisierung’, des noch vor einigen Jahren intensiv diskutierten ‘Sicherheitspapiers’ der DFL, zur gängigen Praxis werden”, so der Südkurve 1. FC Köln e.V. auf seiner Homepage.
Darüber hinaus werden alle übrigen Stadiongänger aufgerufen gegen die Strafen zu protestieren: “Daher rufen wir jeden FC-Fan und jeden FC-Fanclub dazu auf, mit uns den Protest ins Stadion zu tragen: Malt Spruchbänder, seid kreativ und zeigt dem DFB und allen anderen Feinden der Fankultur dass ein Fußballspiel ohne Gästefans, egal woher sie kommen mögen, keins sein kann! Lasst einen derartigen Zustand nicht zur Normalität werden!”, fordert der Zusammenschluss zahlreicher effzeh-Fanklubs. Über den Protest sei der Verein bereits vorab informiert worden, die Maßnahmen richten sich nicht gegen die Mannschaft, sondern nehmen die DFB-Sanktionen ins Visier. “Weder wollen wir ‘Täter-‘ und ‘Opferrolle’ vertauschen, noch mit dem Finger auf andere Fanszenen zeigen. Es geht hier nicht um die Gladbacher, um Rivalitäten oder Geschehnisse aus der Vergangenheit, sondern darum Position zu beziehen”, heißt es weiterhin in der Veröffentlichung.
Bereits zuvor hatte die Fanszene von Borussia Mönchengladbach einen Boykott des Spiels verkündet, dem sich über 300 Fanklubs angeschlossen haben. 1.800 Karten schickte der Verein zurück nach Köln, gleichzeitig zum Derby wird eine Parallelveranstaltung im eigenen Stadion angestrebt. Durch den Boykott protestieren die Fans gegen eine Reduzierung des Kartenkontingents (3.500 Tickets statt wie üblich 5.000) sowie eine Personalisierung der einzelnen Eintrittskarten.