Nach den Problemen beim Europa-League-Duell bei Arsenal äußert sich der 1. FC Köln kritisch gegenüber der Organisation – und bittet für die wenigen randalierenden Fans um Entschuldigung.
Probleme beim Einlass, ein versuchter Blocksturm, Anpfiff der Partie um eine Stunde verschoben: Die Organisation rund um das Europa-League-Comeback des 1. FC Köln bei Arsenal lief alles andere als rund. Nach dem englische Premier-League-Klub hat nun auch der effzeh Stellung zu den Vorkommnissen bezogen – und kritisiert dabei vor allem die Gastgeber.
„Aufgrund der enormen Nachfrage nach Tickets wäre es aus unserer Sicht nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen wünschenswert gewesen, Gästefans mehr Karten zu ermöglichen als die vorgeschriebenen fünf Prozent der Stadionkapazität. Denn es war zu erwarten, dass Tausende Kölner anderenfalls versuchen werden, die Beschränkungen zu umgehen und auf allen erdenklichen Wegen an Tickets zu gelangen“, teilt der Verein mit. Arsenal hatte dem effzeh nur die vorgeschriebene Menge von 2.900 Gästekarten zugeteilt, – trotz mehrmaligem Bitten, das Kontingent wegen des enormen Interesses auf Kölner Seite zu erhöhen.
Trotz der enormen Erfahrung, über die sowohl die Londoner Sicherheitskräfte als auch der FC Arsenal als ständiger Europapokal-Starter verfügen, waren die Verantwortlichen unglücklicherweise offenbar nicht ausreichend auf diese Herausforderung vorbereitet. Das Sicherheitskonzept und die Kommunikation erschienen aus unserer Sicht unzureichend, die Zahl der Polizeikräfte zu gering.
Unzureichendes Sicherheitskonzept
Vor dem Spiel sei dadurch eine Situation entstanden, dass tausende effzeh-Fans vor allen erdenklichen Blöcken im Emirates standen. „Trotz der enormen Erfahrung, über die sowohl die Londoner Sicherheitskräfte als auch der FC Arsenal als ständiger Europapokal-Starter verfügen, waren die Verantwortlichen unglücklicherweise offenbar nicht ausreichend auf diese Herausforderung vorbereitet. Das Sicherheitskonzept und die Kommunikation erschienen aus unserer Sicht unzureichend, die Zahl der Polizeikräfte zu gering“, kritisiert der effzeh.
Foto: Dan Mullan/Getty Images
Das Vorgehen, die Partie stattfinden zu lassen und allen Fans mit gültigen Eintrittskarten den Zugang zum Stadion zu ermöglichen, habe sich als richtig erwiesen. Der Verlauf während des Spiels habe gezeigt, dass die Vermischung von Heim- und Auswärtsfans bei dieser Partie kein Sicherheitsrisiko darstellte. Die aufgekommenen Situationen werde der 1. FC Köln gemeinsam mit Arsenal, den Sicherheitskräften und der UEFA intensiv auswerten und aufarbeiten.
Kritik keine Rechtfertigung für Randale
Die Probleme bei der Organisation rund um das Spiel seien allerdings, so stellt der effzeh unmissverständlich klar, keine Rechtfertigung für das Verhalten einiger weniger Fans, von denen sich der Verein in seinem Statement klar distanziert: „Diese Personen tragen allein die Verantwortung dafür, dass ein für eine ganze Region besonderes Fußballspiel und insbesondere die couragierte Leistung unseres Teams von Szenen überschattet wurde, die mit Sport und Fairplay nichts zu tun haben“, so der 1. FC Köln, der dafür die englischen Gastgeber um Entschuldigung bittet.
Der Gesamteindruck wird davon zwar getrübt, aber keinesfalls komplett entwertet. Auch das stellte der effzeh in seinem Statement klar: „Der 1. FC Köln ist stolz darauf, dass zigtausende Kölner das erste FC-Spiel im Europapokal seit 25 Jahren in London erleben wollten und sich auf den Weg zu diesem Spiel gemacht haben. Die weit überwiegende Zahl der effzeh-Fans hätten den Verein, die Stadt Köln und den deutschen Fußball positiv und fröhlich vertreten.“