Jürgen Sieger ist nach nicht einmal 100 Tagen von seinem Amt als Vizepräsident des 1. FC Köln zurückgetreten. Nach entsprechenden Berichten, die der Jurist gegenüber der Kölnischen Rundschau bereits am Samstagabend bestätigte, verkündeten die “Geißböcke” diese Entscheidung am Sonntagmittag. “Aus privaten Gründen” habe Sieger sein Amt niedergelegt, teilt der Verein mit. „Wir bedauern die Entscheidung von Jürgen Sieger sehr. Im Vorstandsteam haben wir gemeinsam Veränderungen angestoßen. Wir danken ihm für sein Engagement und haben Verständnis für seine Entscheidung“, sagt FC-Präsident Dr. Werner Wolf.
Der Mitgliederrat hat Dr. Carsten Wettich bis zur nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung im Herbst 2020 in den Vorstand entsandt. Damit folgt er Dr. Jürgen Sieger übergangsweise in der Position des Vizepräsidenten nach. Auf der Mitgliederversammlung 2020 wird ein Nachfolger für die restliche Amtszeit des Vorstands gewählt werden. „Ich bedauere den Rücktritt von Jürgen Sieger. Sein Amt im Vorstand zu übernehmen, ist eine Herausforderung und eine große Verantwortung. Für den FC stelle ich mich ihr jedoch gern. Ich bedanke mich für das Vertrauen des Mitgliederrats und freue mich auf die Zusammenarbeit mit Werner Wolf und Eckhard Sauren sowie dem Team am Geißbockheim”, sagt Dr. Carsten Wettich, an dessen Stelle Ho-Yeon Kim als zweites Mitglied des Mitgliederrats in den Gemeinsamen Ausschuss auf .
“Mir ist die Entscheidung nicht leichtgefallen”
Sieger war 2012 an der Gestaltung der heutigen Satzung beteiligt und von 2013 bis 2016 Mitglied im Aufsichtsrat der KgaA, bevor er im September 2019 von den Mitgliedern zum Vizepräsidenten gewählt wurde. Bereits während des Spiels gegen Leverkusen waren die ersten Meldung durchgesickert, dass er sein Amt niederlegen würde. „Mir ist die Entscheidung nicht leichtgefallen“, erklärt Dr. Jürgen Sieger. „Allen Gremien danke ich für die gute, intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ich danke Carsten Wettich, dass er bereit ist, zusätzlich zu seiner beruflichen Belastung diese Aufgabe interimsweise zu übernehmen.“
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Für enge Beobachter des Clubs kommt der Rücktritt des Vizepräsidenten derweil nicht überraschend: Nach Amtsantritt soll bei Sieger schnell Ernüchterung über die Einstellung seiner beiden Vorstandskollegen eingetreten sein. Die Missstimmung im Präsidium steigerte sich dann bei der Personaldebatte, die mit der Verpflichtung von Horst Heldt und Markus Gisdol endete. Bezüglich der Personalien soll effzeh.com-Informationen zufolge keine Einigkeit im Vorstand geherrscht haben.