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Kurz & Knapp

Mitgliederrats-Chef Müller-Römer: “Die Bewertung von Spinner hätte ich so nicht getätigt”

In die Debatte um “100%FC” hat sich nun auch Mitgliederrats-Chef Stefan Müller-Römer eingeschaltet. “Misstrauen” kann er in dem Vorstoß nicht entdecken.

Der noch amitierende Mitgliederrat | Foto: 1. FC Köln

In der Diskussion um die Faninitiative “100%FC” hat sich nun der Vorsitzende des Mitgliederrats des 1. FC Köln, Stefan Müller-Römer, in einem Interview zu Wort gemeldet. Dass der Kölner Vereinsvorstand den Vorstoß als “Misstrauen” wertet, kann der Jurist nicht verstehen. 

Stefan Müller-Römer

“Der Antrag ist aus meiner Sicht legitim. Er kommt von Vereinsmitgliedern, die sich sorgfältig vorbereitet haben und sachlich äußern”, erklärt Müller-Römer zunächst die Sachlage rund um die Faninitiative “100%FC”. Klar sei aber auch, dass man dem Antrag “nicht zustimmen” müsse. “Man kann auch eine andere Meinung vertreten.” Die Antragstellung als solche dürfe man aber “nicht negativ bewerten”. Schließlich würden die Mitglieder nur von ihren satzungsgemäßen Rechten Gebrauch machen, erklärt der Mitgliederrats-Chef im Gespräch mit dem “Express”.

“Ich sehe ihr Anliegen auch nicht als einen Ausdruck von Misstrauen”

Ein Zeichen des Misstrauens sei die Initiative daher ebenfalls keineswegs, erklärt Müller-Römer. “Es ist kein Misstrauen, wenn Vereinsmitglieder sagen: ‘Wir möchten nicht, dass auch nur ein Prozent veräußert werden kann, ohne dass die Mitgliederversammlung darüber abstimmt.’ Der Verein gehört nun mal den Mitgliedern.”

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Die öffentliche Wertung von effzeh-Präsident Werner Spinner kann der Jurist daher nicht nachvollziehen: “Die Bewertung von Herrn Spinner hätte ich daher so nicht getätigt. Ich sehe ihr Anliegen auch nicht als einen Ausdruck von Misstrauen gegenüber dem Vorstand oder der Geschäftsführung an.”

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Während Müller-Römer sich zu den Erfolgschancen des Antrags nur vage äußerte, ist die rote Linie für den obersten Mitgliedervertreter in Sachen Investor klar. Auch in Hinblick auf Spinners Kuschelkurs mit Fernost sagt Müller-Römer nun deutlich: “China ist eine brutale Diktatur, das lässt sich nicht wegdiskutieren. Deswegen käme ein chinesischer Investor für mich nicht infrage.” Wo Menschenrechte “mit Füßen getreten” werden, könne eine Zusammenarbeit nicht stattfinden.

“Unglückliche” Aussagen von Spinner

Spinners Worte, man müsse zunächst einmal die Geschichte Chinas kennen, bevor man sich mit den Schattenseiten beschäftigen könne, hält Müller-Römer für “unglücklich”. “Eine korrupte Partei unterjocht das chinesische Volk und tritt die traditionelle chinesische Kultur mit Füßen. Alles Traditionelle wird von der herrschenden Clique radikal ausradiert. Da darf man sich nichts vormachen.” Grundsätzlich ausschließen will Müller-Römer einen Investor beim 1. FC Köln zwar nicht, die Rahmenbedingungen steckt er aber recht deutlich ab. “Man muss sehr gut überlegen, ob und wofür man ihn wirklich braucht”, erklärt er. “Kein Investor kann sportlichen Erfolg garantieren. Die Negativbeispiele auch in Deutschland zeigen das.”

Weitere Informationen
→ 100profc.de: Alle Infos zur Mitgliederinitiative

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