Meré im Portrait: Ein Grätschengott aus Asturien für den 1. FC Köln
Der 1. FC Köln holt Jorge Meré an den Rhein – wir haben uns das spanische Top-Talent und die Bedeutung seines Wechsels genauer angeschaut. Das effzeh.com-Spielerpotrait.
Zunächst gilt der Fokus aber dem Sport. „Ich bin eine ausdauernde Person, hoffentlich kann ich noch weit kommen.” Was sein größter Traum sei, wird Meré gefragt. „Mit der spanischen Nationalmannschaft Weltmeister zu werden“, lautet die eindeutige Antwort. An sportlichen Zielen mangelt es dem Kölner Neuzugang offenbar nicht.
Dass mit Ruhm, Geld und Erfolg oft auch Veränderungen zum Negativen einhergehen, fürchtet Meré jedoch nicht. „Meine Freunde haben sich nicht geändert, ich bin mit meiner Freundin zusammen und logischerweise ist meine Familie dieselbe. Der Fußball verändert dich in manchen Aspekten, aber meine Natürlichkeit und meine Ehrlichkeit ändern sich nicht“, sagte Merè im November 2016 in Bezug auf seinen Aufstieg in der Primera Division. „Ich schreite voran und bleibe derselbe.“
Dass er den nächsten Schritt ausgerechnet in Köln nehmen würde, hätte Meré vor nicht allzu langer Zeit aber vermutlich nicht gedacht. „Wenn ich wechseln müsste, würde mich die englische Liga am meisten ansprechen“, erklärte der junge Spanier, der wohl auch nichts gegen einen Verbleib in Gijon gehabt hätte, damals. Trotzdem erscheint der Transfer sowohl für Spieler wie Club überaus sinnvoll.
Die Kölner sind schon länger auf der Suche nach einem Verteidiger, der die zentrale Rolle in einer Dreierkette genauso wie eine konventionelle Innenverteidiger-Position übernehmen könnte. Und für Meré dürfte die Aussicht auf reichlich Einsatzzeit in einer der stärksten Ligen der Welt und der Europa League überaus verlockend sein, zumal sich der 1. FC Köln in den letzten Jahren einen guten Ruf bei jungen Talenten erarbeitet hat.
Kleiner Schritt für Meré, großer für Köln?
Die Verpflichtung Merés bildet dabei den vorläufigen Höhepunkt, auf den man am Geißbockheim durchaus stolz sein darf. Denn der Spanier ist nicht irgendein daher gelaufenes Talent aus Asturien, sondern taucht bereits seit Monaten in vielen veritablen „Rising Stars“-Listen auf. Für „Bleacher Report“ gehört er gar zu den sechs größten Nachwuchshoffnungen, die bestens zum FC Barcelona passen würden. Der Transfer könnte also ein vergleichsweise kleiner Schritt für Meré werden, ein großer für den 1. FC Köln ist er allemal.
Trotzdem sind derartige Listen immer nur mit Vorsicht zu genießen. „Er ist noch etwas grün um die Ohren und muss noch reifen“, warnt Quintana. Ob die Bundesliga mit ihrem anspruchsvollen Defensivstil die richtige Wahl dafür ist, daran hat der Sportjournalist auch noch leise Zweifel. Dennoch zeigt der Transfer vor allem, dass der 1. FC Köln mittlerweile auch heiß umworbene Spieler in die Domstadt locken kann.
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Jörg Schmadtke und Peter Stöger dürften diese Zweifel ohnehin nicht teilen. „Er ist durch die spanische Verteidigerschule gegangen, das heißt, dass er sicher auch einen ordentlichen Pass spielt“, ordnet der Kölner Geschäftsführer seine Neuverpflichtung im „Express“ ein. Stöger lässt es ruhiger angehen. „Lasst ihn erst mal angekommen, dann schauen wir weiter“, sagte der Trainer dem „Geißblog“.
Meré gehorchte auch prompt auf die erste Anweisung seines neuen Übungsleiters. Denn zum Ankommen gehört bekanntlich irgendwie auch der Abschied. Bei Instagram verabschiedete sich der Spanier bei den Anhängern von Sporting Gijon. „Vom ersten bis zum heutigen Tag habe ich immer mein Bestes für Sporting gegeben.” Wer ihn kenne, wisse, dass er immer versuche, sich zu verbessern, führt Meré aus. Der Wechsel an den Rhein als nächster Karriereschritt sei das beste Beispiel dafür. „Ich habe meinen Vertrag bei dem Team unterschrieben, das sich am meisten um mich bemüht hat.“
Meré: “Köln hat sich am meisten bemüht”
Foto: JAVIER SORIANO/AFP/Getty Images
Die Chancen, dass sich diese Entscheidung als die richtige entpuppen wird, stehen wahrlich nicht schlecht. „Ich bin kein Freund davon, irgendetwas zu erklären oder zu versprechen, wenn der Junge noch gar nicht hier ist“, bremst Stöger zwar erst einmal die Erwartungen. Trotzdem ist der Deal, für den die Kölner dem Vernehmen nach einen Betrag um die acht Mio. Euro nach Gijon überweisen, unterm Strich betrachtet überaus vielversprechend. Schließlich ist Meré spanischer U21-Nationalspieler, hoch talentiert und kann sich nun bald auch international für größere Aufgaben empfehlen – ein Verlustgeschäft droht hier ganz sicher nicht.
Es scheint eher noch mehr Ruhm, Geld und hoffentlich auch Erfolg auf den jungen Mann aus Asturien zu zukommen. Doch auch dafür scheint der Neuzugang bestens vorbereitet zu sein. “Meine Familie, meine Freunde und meine Freundin helfen mir den richtigen Weg zu finden und korrigieren mich in schwachen Momenten”, sagt Meré. “Das ist etwas sehr Wichtiges, damit man nicht verrückt wird.” Und sollte das, so unwahrscheinlich das derzeit auch erscheinen mag, doch alles nicht hinhauen, dann bleibt ja immer noch das Grundschullehramt.
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