Kurz nach seinem ersten Treffer fiel der Angreifer dann aber wegen einer muskulären Verletzung aus, was ihn das restliche Fußballjahr 2018 kostete. Erst in der Rückrunde gehörte er wieder zum Kader. Im März 2019 wurde er dann durch Schalke-Trainer Tedesco aus dem Kader für ein Spiel gegen Bremen gestrichen, weil der Trainer eher auf Spieler mit Charakter setzen wollte – ein harter Vorwurf, wie Uth befand. Daraufhin schwänzte er in der Folge offenbar eine Trainingseinheit, was sein Standing allerdings nicht verbesserte. Danach fand sich sein Name aufgrund dieser Geschichte häufig in der Presse, die Publicity war aber nicht immer positiv. „Ich wurde vier Tage lang von der Presse hart angegangen”, erklärte Uth später.
Eine insgesamt schwierige Phase auf Schalke
„Ich hatte übrigens nicht mal eine komplette Trainingseinheit verpasst, sondern nur einen Teil davon. In dem Moment war mir einfach danach, ich bin ein sehr emotionaler Mensch und habe in diesem Moment dementsprechend reagiert. Aber natürlich war das ein Fehler und dass die Presse das dann aufgreift, ist auch klar.” Wenig später fiel Uth dann wegen einer Adduktorenverletzung für den Rest der Saison 2018/2019 aus.
Nach Tedescos Abgang und der Inthronisierung von Schalkes neuem Trainer David Wagner lief die bisherige Saison aus Sicht des Kölner Winterneuzugangs eher durchwachsen: Acht Einsätze stehen bisher zu Buche, davon je vier in der Startelf und als Joker. Die einzigen Torbeteiligungen sammelte Uth im DFB-Pokal gegen Bielefeld, als ihm zwei Vorlagen gelangen. Anfang Dezember fiel der frühere Hoffenheimer dann erneut wegen Adduktorenprobleme aus, sein letztes Spiel datiert vom 7. Dezember, als er zu einem Kurzeinsatz gegen Leverkusen kam. Das letzte Mal stand er Ende November gegen Bremen in der Startelf.
Als Übergangsspieler für die Offensive beim 1. FC Köln?
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In der Vergangenheit stellte Uth unter Beweis, dass er auf mehreren Positionen in der Offensive einsetzbar ist. Er kann als klassischer Neuner spielen, wenngleich die Konkurrenz beim FC dort mit Jhon Cordoba, Anthony Modeste und Simon Terodde bereits hoch ist. Wahrscheinlich ist, dass der 28-Jährige entweder auf dem Flügel oder als hängende Spitze zum Einsatz kommen wird. Dort kann der Neuzugang seine Stärken einbringen: Er ist geschickt im Bewegen ohne Ball, weil er nicht immer die Tiefe sucht wie beispielsweise Cordoba. Uth bietet sich immer auch im Spielaufbau an und bietet Optionen für den Übergang ins Offensivspiel. Am stärksten ist er dann, wenn er den Ball zwischen den Linien erhält und nach vorne aufdrehen kann. Mit gut getimten Pässen konnte er in der Bundesliga schon Abwehrreihen auseinander spielen.
Mit dem Ball am Fuß weist Uth auch ein gutes Tempo auf, wenn es in den offensiven Übergang geht. Dadurch kann er den Stürmer vor ihm mit Pässen in die Tiefe bedienen. Durch seinen starken linken Fuß und die Abschlussqualität ist er auch in der Lage, Tore zu erzielen – grundsätzlich ist es also eine Verpflichtung, die den Kader des 1. FC Köln auf den ersten Blick besser macht und die Qualität in der Offensive erhöht. Doch es bleiben auch Fragen offen.
Schaub geht, Uth kommt – und im Sommer geht es von vorne los
Für seinen neuen alten Arbeitgeber soll Uth nun mithelfen, den Klassenerhalt zu sichern. Am selben Tag seiner Verpflichtung sickerte rund ums Geißbockheim derweil durch, dass sein direkter Konkurrent Louis Schaub sich einen neuen Verein suchen könne – das Überangebot in der Kölner Offensive wird dadurch zwar geringer, richtig logisch erscheint der Transfer aber trotzdem nicht. Schaub ist ein Spieler mit Potenzial, das er bis dato allerdings nur andeuten konnte.
Mit Uth kommt zwar ebenfalls ein guter Fußballer, der jedoch zuletzt verletzungsanfällig war und wenig spielte. Da der FC laut Medienberichten keine Kaufoption zu besitzen scheint, dient das Unterfangen mit Uth offenbar dazu, ihm Spielpraxis zu verschaffen – gleichzeitig muss Schaub den Verein allerdings verlassen. Höchstwahrscheinlich muss der 1. FC Köln allerdings deshalb im Sommer schon wieder auf dieser Position aktiv werden und erneut eine Verstärkung holen. Bis dahin kann Mark Uth nach einigen Irrungen und Wirrungen in seiner Karriere aber endlich dort sein Können beweisen, wo für ihn alles begann – in seiner Geburtsstadt Köln.