Eine Aufgabe, die Hoffnungsträger Bittencourt bereit ist anzunehmen: “Auch als Tony noch hier war, habe ich immer gesagt, dass ich meine Torgefahr verbessern möchte. Das ist dieses Jahr nicht anders. Ich möchte mich – unabhängig von Tony – wieder verbessern, wieder mehr Tore erzielen und Scorerpunkte auf dem Konto haben”, unterstreicht er seine ambitionierte Zielsetzung für das anstehende Jahr mit vielen Spielen.
Für Meré, Cordoba und Queiros: Zweitjob als Dolmetscher
Vorsichtiger ist Bittencourt aufgrund des verletzungsgeplagten Vorjahres schon etwas geworden: “Ich höre besser in meinen Körper hinein. Wenn ich ein Zwicken hatte, hätte ich letztes Jahr vermutlich weiter gemacht. Jetzt passe ich besser auf, lasse es etwas früher kontrollieren. Ansonsten lebe ich ganz normal weiter.”
Auch als Tony noch hier war, habe ich immer gesagt, dass ich meine Torgefahr verbessern möchte. Das ist dieses Jahr nicht anders. Ich möchte mich – unabhängig von Tony – wieder verbessern, wieder mehr Tore erzielen und Scorerpunkte auf dem Konto haben.
Dabei kommt ihm in der Mannschaft außerhalb des Platzes eine weitere wichtige Aufgabe zu: “Ich habe aktuell erst einmal einen Zweitjob im Team als Übersetzer”, lacht der Deutsch-Brasilianer in Hinblick auf die portugiesisch beziehungsweise spanisch sprechenden Neuzugänge Joao Queiros, Jorge Meré und Jhon Cordoba.
Die Verantwortung als Ansprechpartner übernimmt er gerne: “Ich stehe für die Jungs zur Verfügung und kann ihnen für die erste Zeit auch helfen. Sie wollen aber natürlich schnellstmöglich Deutsch lernen, damit sie sich auch mit den anderen Teamkollegen unterhalten und den Trainer verstehen können. Aber für den Anfang hier in Köln mache ich das sehr gerne: Für Joao und Jorge ist es ein neues Land, eine neue Sprache – da ist ein Ansprechpartner zum Start gar nicht so schlecht.”
Im Team blüht der Flachs
Die Stadt konnte Bittencourt seinen neuen Schützlingen allerdings noch nicht zeigen. In der Vorbereitung bleibe dafür wenig Zeit, zudem sei man anfangs in einer neuen Stadt wohl eher auf Wohnungssuche. “Dafür brauchen die Jungs mich bestimmt nicht”, lacht der FC-Star: „Wenn sie sich eingelebt haben, dann werde ich ihnen aber ein paar nette Restaurants zeigen, wo man auch lecker spanisch oder portugiesisch essen kann”, betont er.
Ein Zusammenhalt, der Eindruck macht: “Wir sind auch außerhalb des Platzes alle befreundet und können immer aufeinander zählen. Ich glaube schon, dass das einzigartig ist und dass einem ein solches Mannschaftsgefüge nicht allzu oft in der Karriere begegnet. Ich kann nur von Glück sprechen, dass ich Teil dieses Teams bin“, schwärmt Bittencourt. Auch der Flachs blüht untereinander: Als Simon Zoller ein Foto von sich im Urlaub postete, auf dem er sein eigenes Trikot trug, kommentierten seine Kollegen munter mit und zogen den Stürmer damit spaßhaft auf.
Wir sind auch außerhalb des Platzes alle befreundet und können immer aufeinander zählen. Ich glaube schon, dass das einzigartig ist und dass einem ein solches Mannschaftsgefüge nicht allzu oft in der Karriere begegnet. Ich kann nur von Glück sprechen, dass ich Teil dieses Teams bin.
Eine Atmosphäre, die Bittencourt zusagt: „Es ist doch witzig, wenn auch andere das lesen können, wenn man einen Flachs macht. Hätte Simon das Bild beispielsweise bei WhatsApp gepostet, hätten wir uns dort einen Spaß daraus gemacht – nur hätte es keiner erfahren. Wenn man sowas aber in den sozialen Netzwerken postet, dann muss man schon damit rechnen, dass eine kleine Spitze kommt“, lacht der Außenstürmer, der bei solchen Aktionen häufig mittendrin statt nur dabei ist.
Bittencourt: “Es ist einfach meine Art”
„Ich bin ein offener Typ und habe auch gerne Spaß, das wissen alle“, erklärt Bittencourt, der sich aber nicht als Spaßvogel begreift. „Ich muss mich nicht verstellen oder in den Vordergrund spielen, ich bin einfach ich. Es ist einfach meine Art, bei den Späßen dabei zu sein“, betont er. Auf eine besondere Rolle möchte er sich innerhalb der Mannschaft nicht festgelegt wissen: „Ich möchte der sein, der ich bin. Ich möchte mich nicht verstellen müssen, möchte zum Training kommen und einfach ich sein. Das gelingt mir ganz gut, und ich komme mit allen in der Mannschaft sehr gut klar“, erklärt Bittencourt: „Ich bin ehrlich, sage meine Meinung, wenn mir etwas nicht passt, und bin ansonsten für jeden Spaß zu haben. Das ist für mich wichtig, das gilt aber auch für alle Jungs in unserem Team. Wir können ehrlich und offen miteinander umgehen – das macht diese Mannschaft auch aus!“
Hoffnungsträger, X-Faktor, Übersetzer, Spaßvogel: Vielseitig auf und neben dem Rasen präsentiert sich der 23-Jährige. Die anstehende Saison könnte dabei der endgültige Durchbruch für den Wirbelwind werden. Die Nationalmannschaft hatte Bittencourt schon vergangenes Jahr als Traum bezeichnet, am Ende der Spielzeit steht die WM in Russland auf dem Programm. Gesund bleiben, so viele Spiele wie möglich machen und dabei mehr Scorerpunkte als in der Vorsaison erzielen lautet das Ziel des Deutsch-Brasilianers. In Köln würden sie sich freuen, ginge all das in Erfüllung.